Im Bürgerkrieg von 193 bis 197 musste Septimius Severus sich gegen zwei andere Thronprätendenten behaupten. Einen Teil seiner Strategie stellte die Anknüpfung an die von den Römern verherrlichte "Goldene Antoninenzeit" dar: Auf der Suche nach Legitimation ließ er sich zum Sohn des Marcus Aurelius erklären, adoptierte sich also selbst in die Reihen der Antoninen-Dynastie hinein.
Was er sich von dieser Entscheidung versprach und wie er versuchte, sie umzusetzen soll in der Hausarbeit näher ausgeführt werden.
Der Aufbau der Hausarbeit besteht aus vier Teilen: Zunächst einem kurzen Umriss des Zeitalter der Adoptivkaiser, um zu verstehen, welchen Reiz Severus in einer Anschließung sah. Darauf folgen die (oder einige der) tatsächlichen Gründe, die ihn zu einer Selbstadoption bewegt haben könnten. Im Anschluss werden die Versuche aufgeführt, mit denen er die Anerkennung seiner Selbstadoption durch das Imperium zu erreichen suchte, und die Frage beantwortet, inwiefern er damit realen Erfolg gehabt hatte. Im vierten Teil steht ein zusammenfassendes Schlusswort. Mit dieser Gliederung hoffe ich, die Führung des Lesers durch die nun folgende Abhandlung so ange-nehm und interessant wie möglich zu halten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Adoptivkaiser
- Gründe für die Selbstadoption
- Die politische Situation im Reich
- Volk, Militär und Senat
- Legitimierung einer Dynastie
- Provokation des Clodius Albinus
- Die Rolle der Religion
- Die „res privata“ der Antoninendynastie
- Die Idole Marc Aurel und Antoninus Pius
- Verwirklichung der Selbstadoption
- Reden vor dem Senat
- Münzen und Darstellungen: Der Adoptionstypus
- Bauten und Inschriften
- Divinisierung des Commodus
- Die Einbeziehung Caracallas und Getas
- Julia Domna als „mater castrorum“
- Träume, Prophezeiungen und Wetterzeichen
- Das politische Programm des Septimius Severus
- Fazit: Rezeption der Selbstadoption – ein Erfolg?
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Selbstadoption des römischen Kaisers Septimius Severus und untersucht, wie er die „Goldene Antoninenzeit“ für seine Zwecke nutzte. Die Selbstadoption, obwohl sie aus heutiger Sicht absurd erscheint, bietet ein spannendes Forschungsfeld, das untersucht werden soll.
- Die politische Situation im römischen Reich zur Zeit des Severus
- Die Motive und Strategien der Selbstadoption
- Die Umsetzung der Selbstadoption durch Propaganda und symbolische Handlungen
- Die Rezeption der Selbstadoption im römischen Reich
- Der Vergleich der Selbstadoption mit anderen Herrschaftsansprüchen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die historische Bedeutung der Antoninenzeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die Epoche der Adoptivkaiser und ihren Einfluss auf Severus´ Entscheidung. Im dritten Kapitel werden verschiedene Gründe für die Selbstadoption des Severus analysiert, darunter die politische Situation, die gesellschaftliche Stimmung und die Legitimitätsbedürfnisse. Das vierte Kapitel untersucht die konkreten Maßnahmen, die Severus ergriff, um die Selbstadoption zu verwirklichen. Hier werden sowohl rhetorische Strategien als auch die symbolische Verwendung von Münzen, Bauwerken und Inschriften beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Selbstadoption von Septimius Severus, die Antoninenzeit, die politische Situation des römischen Reichs, die Herrschaftslegitimation, Propaganda und symbolische Handlungen, die Rezeption der Selbstadoption und die Rolle der Religion. Die Studie betrachtet auch die Verwendung von antiken Quellen wie Cassius Dio, der Historia Augusta und Herodian.
- Quote paper
- Christine Schmeller (Author), 2016, Die Selbstadoption des Kaisers Septimius Severus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387599