Im Rahmen dieses Essays soll der Frage nachgegangen werden, welche Erklärungsansätze für (geschlechtsspezifische) Leistungsunterschiede auftreten, welchen Argumentationslinien sie folgen und was typische Merkmale für Bildungsverlierer sind. Mit Hilfe dieser analytischen Betrachtung soll schließlich der zentralen Frage, ob Jungen die (neuen) Verlierer im Bildungssystem sind, nachgegangen werden.
Nur selten wird von einer Benachteiligung von Jungen oder Männern gesprochen. Sieht man sich im eigenen Umfeld um, so beziehen die Männer meist höhere Löhne als Frauen und befinden sich häufiger in Führungspositionen. Betrachtet man das heutige Bildungssystem, kann längst nicht mehr von einer männlichen Dominanz gesprochen werden. Anhand ausgewählter Texte von Gudrun Quenzel und Klaus Hurrelmann (Bildungsverlierer – Neue Ungleichheiten), Lotte Rose und Ulrike Schmauch (Jungen – die neuen Verlierer?), Klaus Hurrelmann und Tanjev Schultz (Jungen als Bildungsverlierer) sowie Ina Esselmann und Dr. Wido Geis (Bildungsverlierer – Kurzstudie auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels und PISA-Daten) möchte ich Erklärungsansätze für (geschlechtsspezifische) Leistungsunterschiede aufzeigen und miteinander vergleichen, um anschließend die aktuellen Bildungsverlierer selbst zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bildungsverlierer - eine Definition
- Risikogruppen und Bildungsungleichheiten
- Herkunft
- Geschlecht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem Phänomen der (geschlechtsspezifischen) Leistungsunterschiede im Bildungssystem und analysiert verschiedene Erklärungsansätze dafür. Ziel ist es, die zentrale Frage zu beantworten, ob Jungen tatsächlich die (neuen) Verlierer im Bildungssystem sind.
- Definition des Begriffs "Bildungsverlierer"
- Analyse von Erklärungsansätzen für (geschlechtsspezifische) Bildungsungleichheit
- Bedeutung sozialer Herkunft für Bildungsungleichheit
- Diskussion der Rolle von Geschlecht und Geschlechterrollen im Bildungserfolg
- Bewertung der These von Jungen als "neue Verlierer"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen für (geschlechtsspezifische) Leistungsunterschiede im Bildungssystem und deren Auswirkungen auf die Frage, ob Jungen die "neuen" Verlierer im Bildungssystem sind.
Bildungsverlierer - eine Definition
Der Begriff "Bildungsverlierer" wird anhand verschiedener Definitionen von Solga, Wagner, Hadjar, Lupatsch, Grünewald-Huber, Schmauch und Esselmann/Geis erläutert. Es wird betont, dass Bildungsverlierer nicht nur Personen mit niedrigem Bildungsabschluss sind, sondern auch Menschen mit geringer Qualifikation und fehlender Grundbildung.
Risikogruppen und Bildungsungleichheiten
Herkunft
Der Essay diskutiert die Rolle der sozialen Herkunft als Risikofaktor für Bildungsungleichheit. Es wird gezeigt, dass Bildungsniveau und soziale Ressourcen der Eltern einen starken Einfluss auf den Bildungserfolg der Kinder haben.
Geschlecht
Der Essay beleuchtet die Debatte um Geschlechterunterschiede im Bildungssystem. Die verschiedenen Erklärungsansätze von Hadjar et al. und Lotte Rose werden gegenübergestellt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die These von Jungen als "neue Verlierer" eine einseitige Sichtweise ist und ob die Leistungen von Mädchen ausreichend gewürdigt werden.
Schlüsselwörter
Bildungsverlierer, Bildungsungleichheit, Geschlecht, Geschlechterrollen, soziale Herkunft, Erklärungsansätze, Leistungsunterschiede, Bildungsexpansion, Risikogruppen, Motivation, Bildungserfolg, PISA-Studie.
- Quote paper
- Dennis Neutsch (Author), 2017, Sind Jungen die (neuen) Verlierer im Bildungssystem? Bildung und soziale Ungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387741