Bei der Untersuchung des Wandlungsprozesses von Medien, Politik und Öffentlichkeit stößt man unweigerlich auf den Begriff der öffentlichen Meinung. „[D]ie öffentliche Meinung [stellt] eine zentrale Kategorie in der politischen Ideengeschichte, der Kommunikations- und Politikwissenschaft dar. Sie bildet insbesondere einen Schlüsselbegriff, um die Legitimität demokratischer Herrschaftssysteme zu erörtern.“ Nun existiert die öffentliche Meinung nicht unabhängig in Politik, Öffentlichkeit und Medien. Es besteht die Annahme, dass durch die Massenmedien Themen politischer Couleur in die Öffentlichkeit transportiert werden, was zur Bildung von öffentlicher Meinung führt. Welche Wirkung üben dabei die Massenmedien auf die Bildung der öffentlichen Meinung aus?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, erscheint es sinnvoll, sich zunächst den Begriffen öffentliche Meinung und Massenmedien zu nähern. Die Wirkungsforschung der Massenmedien hat unzählige Ansätze erarbeitet. Anschließend werden einige Ansätze diskutiert.
Im ersten Kapitel erfolgt eine Erläuterung des Begriffs öffentliche Meinung, wobei zu bemerken ist, dass es in der Wissenschaft keine allgemeingültige Definition gibt. Aber die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann fasst die bisher bestehenden Auffassungen von öffentlicher Meinung in zwei Entwürfen zusammen: zum einen das Elitekonzept und zum anderen das Integrationskonzept. Beide Konzeptionen werden hier vorgestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland. Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich von der Gründung der Republik bis in die Gegenwart. Im Fokus steht hierbei der Journalismus als Handlungsfeld der Massenmedien. Um den Begriff Massenmedien nutzen zu können, ist es zunächst nötig, sich mit ihm vertraut zu machen. Die Bundesrepublik Deutschland ist bekanntlich ein Rechtsstaat. Daher ist es notwendig, die rechtlichen Grundlagen der Massenmedien darzustellen. Daraus resultieren die Funktionen und Leistungen, die den Massenmedien zugeschrieben werden. Zum Verständnis der Funktionsweise ist es angebracht, sich das journalistische Selbstverständnis sowie allgemeine Grundregeln journalistischer Arbeit vor Augen zu führen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Öffentliche Meinung
- 2.1 Ein schwieriger Begriff
- 2.2 Elitekonzept
- 2.3 Integrationskonzept
- 3. Massenmedien - der Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland
- 3.1 Begriffsbestimmung
- 3.2 Rechtliche Grundlagen
- 3.3 Funktion der Massenmedien
- 3.4 Journalistisches Selbstverständnis
- 3.5 Grundregeln journalistischer Arbeit
- 4. Das Verhältnis von öffentlicher Meinung und Massenmedien
- 4.1 Agenda-Setting
- 4.2 Konzept der selektiven Wahrnehmung
- 4.3 Meinungsführer und Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation
- 4.4 Theorie der Schweigespirale
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Massenmedien auf die öffentliche Meinung. Sie beleuchtet den komplexen Begriff der öffentlichen Meinung, analysiert den Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland und diskutiert verschiedene Theorien zur Medienwirkung.
- Definition und Entwicklung des Begriffs "Öffentliche Meinung"
- Die Rolle und Funktion der Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland
- Theorien der Medienwirkung (Agenda-Setting, selektive Wahrnehmung, Zwei-Stufen-Fluss, Schweigespirale)
- Das Verhältnis zwischen öffentlicher Meinung und Massenmedien
- Konzepte der öffentlichen Meinung (Elitekonzept und Integrationskonzept)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Medienwirkung auf die öffentliche Meinung ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit. Sie betont die zentrale Rolle der öffentlichen Meinung in der politischen Ideengeschichte und die Annahme, dass Massenmedien die Bildung öffentlicher Meinung beeinflussen. Die Arbeit kündigt die Auseinandersetzung mit den Begriffen "Öffentliche Meinung" und "Massenmedien" sowie die Diskussion verschiedener Ansätze der Wirkungsforschung an.
2. Öffentliche Meinung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem schwierigen und vielschichtig diskutierten Begriff der "Öffentlichen Meinung". Es wird auf die historische Entwicklung des Begriffs eingegangen und die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer allgemeingültigen Definition hervorgehoben. Schließlich werden die zwei von Elisabeth Noelle-Neumann entwickelten Konzepte vorgestellt: Das Elitekonzept, das die öffentliche Meinung als rationale Meinungsbildung einer informierten Elite sieht, und das Integrationskonzept, das die öffentliche Meinung als sozialen Konsens und Integrationsprozess versteht. Der Fokus liegt auf der Darstellung der unterschiedlichen Perspektiven und der Komplexität des Begriffs.
3. Massenmedien - der Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Massenmedien und den Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland. Es beginnt mit einer Begriffsbestimmung von "Massenmedien" und geht dann auf die rechtlichen Grundlagen und die Funktionen der Massenmedien ein. Im Mittelpunkt steht das journalistische Selbstverständnis und die Grundregeln journalistischer Arbeit. Das Kapitel liefert einen Überblick über den institutionellen Rahmen und die Praxis des Journalismus im Kontext der Bundesrepublik Deutschland, um später die Interaktion mit der öffentlichen Meinung zu verstehen.
4. Das Verhältnis von öffentlicher Meinung und Massenmedien: In diesem Kapitel werden vier verschiedene Ansätze der Wirkungsforschung von Massenmedien präsentiert: Agenda-Setting, selektive Wahrnehmung, Meinungsführer und Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation sowie die Schweigespirale. Es wird dargelegt, wie diese Theorien das Verhältnis zwischen Massenmedien und öffentlicher Meinung beschreiben und welche Mechanismen sie zur Erklärung der Medienwirkung ansetzen. Die Verbindung der Ansätze zum sozialpsychologischen Integrationskonzept der öffentlichen Meinung wird besonders hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Öffentliche Meinung, Massenmedien, Journalismus, Medienwirkung, Agenda-Setting, Selektive Wahrnehmung, Meinungsführer, Zwei-Stufen-Fluss, Schweigespirale, Elitekonzept, Integrationskonzept, Bundesrepublik Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss der Massenmedien auf die Öffentliche Meinung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Massenmedien auf die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert den komplexen Begriff der öffentlichen Meinung, den Journalismus in Deutschland und verschiedene Theorien zur Medienwirkung (Agenda-Setting, selektive Wahrnehmung, Zwei-Stufen-Fluss, Schweigespirale).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung des Begriffs "Öffentliche Meinung", die Rolle und Funktion der Massenmedien in Deutschland, Theorien der Medienwirkung, das Verhältnis zwischen öffentlicher Meinung und Massenmedien sowie die Konzepte der öffentlichen Meinung (Elite- und Integrationskonzept).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel zur Öffentlichen Meinung, einem Kapitel zum Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland, einem Kapitel zum Verhältnis von öffentlicher Meinung und Massenmedien und einer Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas.
Wie wird der Begriff "Öffentliche Meinung" definiert?
Die Arbeit beleuchtet die Komplexität des Begriffs "Öffentliche Meinung" und diskutiert die Schwierigkeiten einer allgemeingültigen Definition. Sie stellt zwei Konzepte vor: das Elitekonzept (rationale Meinungsbildung einer informierten Elite) und das Integrationskonzept (öffentliche Meinung als sozialer Konsens und Integrationsprozess).
Welche Rolle spielen die Massenmedien?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Massenmedien im Kontext der Bundesrepublik Deutschland, inklusive rechtlicher Grundlagen, Funktionen und dem journalistischen Selbstverständnis. Der Fokus liegt auf der Interaktion der Massenmedien mit der öffentlichen Meinung.
Welche Theorien der Medienwirkung werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert und analysiert vier Theorien der Medienwirkung: Agenda-Setting, selektive Wahrnehmung, den Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation und die Schweigespirale. Diese Theorien erklären, wie Massenmedien die öffentliche Meinung beeinflussen.
Wie beschreibt die Arbeit das Verhältnis zwischen öffentlicher Meinung und Massenmedien?
Das Verhältnis wird durch die Diskussion der oben genannten Theorien der Medienwirkung beleuchtet. Die Arbeit zeigt auf, wie diese Theorien die Interaktion zwischen Massenmedien und öffentlicher Meinung beschreiben und welche Mechanismen sie zur Erklärung der Medienwirkung ansetzen. Die Verbindung der Ansätze zum sozialpsychologischen Integrationskonzept der öffentlichen Meinung wird besonders hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Öffentliche Meinung, Massenmedien, Journalismus, Medienwirkung, Agenda-Setting, Selektive Wahrnehmung, Meinungsführer, Zwei-Stufen-Fluss, Schweigespirale, Elitekonzept, Integrationskonzept, Bundesrepublik Deutschland.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Massenmedien auf die öffentliche Meinung, beleuchtet den komplexen Begriff der öffentlichen Meinung, analysiert den Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland und diskutiert verschiedene Theorien zur Medienwirkung.
Wo finde ich Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält detaillierte Zusammenfassungen jedes Kapitels, die die wichtigsten Punkte und Ergebnisse jedes Abschnitts hervorheben.
- Citar trabajo
- Robert Gersdorf (Autor), 2003, Massenmedien und Öffentlichkeit - die mediale Wirkung auf öffentliche Meinung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38775