Den Gegenstand dieser Arbeit bildet die Frage, wie antimuslimisch, rassistische Sprachpraxen in öffentlichen, politischen Diskursen dargestellt werden und welche Widerstandspraxen dagegen entwickelt werden.
Antimuslimischer Rassismus wird in ihrer aktuellen Form (2017) mit all seinen Facetten beschrieben und historisch kontextualisiert. Diskursanalytisch beschreibt die Arbeit wie antimuslimische Diskurse erschaffen werden.
Die performative Seiten der Sprache werden geschildert, die zu Verletzung und Diskriminierung führen und als eine lebendige Handlung beschrieben, anhand von vier Personen, nämlich Nafri, Chebli, eines Flüchtlings, und eines Gastarbeiters. Die Benennungspraxen zur Sichtbarmachung von Ungleichbehandlung, die aufgrund von rassistischen Sprachpraxen entstanden sind, werden als Widerstandspraxis der Minderheiten dargestellt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Der Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, wie antimuslimisch rassistische Sprachpraxen in öffentlich-politische Diskurse hergestellt werden und welche Widerstandspraxen dagegen entwickelt werden.
Was wird in dieser Arbeit über antimuslimischen Rassismus gesagt?
Antimuslimischer Rassismus wird in seiner aktuellen Form (2017) beschrieben und historisch kontextualisiert. Die Arbeit beschreibt diskursanalytisch, wie antimuslimische Diskurse erschaffen werden. Die performative Seite der Sprache, die zur Verletzung und Diskriminierung führt, wird anhand von vier Beispielen – Nafri, Chebli, Flüchtling, Gastarbeiter – geschildert.
Welche Widerstandspraxen werden in dieser Arbeit erwähnt?
Benennungspraxen, die zur Sichtbarkeit von Ungleichbehandlung führen, die aufgrund von rassistischen Sprachpraxen entstanden sind, werden als Widerstandspraxis der minorisierten Menschen dargestellt.
Welche Grundlagen werden in dieser Arbeit erläutert?
Die Grundlagen umfassen eine Erläuterung des Begriffs "Diskurs", das Konzept des antimuslimischen Rassismus, eine historische Kontextualisierung des Rassismus, eine kritische Auseinandersetzung mit marginalisierten und täuschenden Benennungspraxen und Gründe für die Abwehrhaltung gegenüber der Benennung von Rassismus.
Wie ist die Analyse in dieser Arbeit gegliedert?
Die Analyse ist in zwei Abschnitte gegliedert: Ausgehend von der Sprechakttheorie wird diskriminierendes Sprechen als bewusste Tat (Hate Speech) problematisiert. Im zweiten Abschnitt wird die entsprechende sprachliche Widerstandspraxis aufgezeigt.
Was wird über den Begriff "Diskurs" gesagt?
Diskurs wird als eine Abfolge von Beiträgen verschiedener Personen oder Gruppen zu einem bestimmten Thema verstanden. Diskurse können Wirklichkeiten schaffen und Konsequenzen auf das außersprachliche Handeln der Diskursgemeinschaft haben.
Was versteht man unter "antimuslimischem Rassismus"?
Antimuslimischer Rassismus bezeichnet eine Form von Rassismus, die sich gegen Menschen richtet, denen eine islamische Religionszugehörigkeit zugeschrieben wird. Diese Zuschreibung erfolgt über diverse Indikatoren wie Sprache, ethnische Herkunft oder Staatsangehörigkeit.
Welche historischen Bezüge werden zum antimuslimischen Rassismus hergestellt?
Die Arbeit stellt Bezüge zum Mittelalter, zur Kolonialzeit und zur Arbeitsmigration aus der Türkei her. Der antimuslimische Rassismus wird als Resultat der Spätmoderne gesehen, verstärkt durch Einwanderung und politische Diskurse.
Was sind Beispiele für marginalisierende Benennungspraxen?
Beispiele sind Ausländerfeindlichkeit, Islamophobie und Islamfeindlichkeit. Diese Benennungspraxen verleugnen die eigentlichen rassistischen Strukturen und marginalisieren Rassismus von der Mitte der Gesellschaft weg.
Welche Rolle spielt die Abwehr der Benennung von Rassismus?
Rassismus wird in Deutschland oft nicht benannt aufgrund der engen Verbindung zum Nationalsozialismus, der fehlenden Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte und dem Nicht-Erkennen von Privilegien der Mehrheitsgesellschaft.
Wie wird Sprechen als Handeln analysiert?
Anhand der Sprechakttheorie von Austin und den Überlegungen von Judith Butler wird diskriminierendes Sprechen als bewusste Tat und somit als Hate Speech problematisiert. Diskriminierendes Sprechen wird als bewusste Tat und somit als Hate Speech problematisiert.
Was ist Hate Speech?
Hate Speech (Hassrede) bezeichnet sprachliche Ausdrucksweisen mit der Absicht der Herabsetzung, Demütigung und Verunglimpfung bestimmter Menschengruppen. Sie kann direkt oder indirekt sein.
Wie äußert sich Widerstand gegen rassistische Sprachpraxen?
Widerstand gegen rassistische Sprachpraxen manifestiert sich durch Wider-Sprache, eine Form des Gegen-Sprechens, die von People of Color praktiziert wird. Ziel ist die Sichtbarmachung von Ungleichbehandlung und das Empowerment der Betroffenen.
Was bedeutet der Begriff "People of Color" im Kontext des Widerstands?
People of Color (PoC) ist ein Bündnisbegriff, um die Trennung zwischen verschiedenen Communities zu überwinden und um verbindende Handlungsstrategien gegen die Konstruktion von Differenzen zu entwickeln.
Welche Rolle spielt das "Wissensarchiv" im Widerstand gegen Rassismus?
Das Wissensarchiv, beispielsweise durch Werke wie "Wie Rassismus aus Wörtern spricht", dient dem Empowerment von People of Color. Es schärft das Bewusstsein für rassistische Strukturen in der Sprache und ermöglicht eine Umdeutung diskriminierender Benennungspraxen.
- Citation du texte
- Sevinç Kuzuoğlu (Auteur), 2017, Die gesamtgesellschaftliche Relevanz des antimuslimischen Rassismus in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388010