Mit der Königkrönung Konrads II. am 8. September 1024 in Mainz übernahm eine neue Dynastie die Herrschaft über das Römische Reich: das Geschlecht der Salier gelangte nun nach dem sächsischen Haus – dessen männliche Linie mit dem Tod Heinrichs II. erlosch – an die Macht.
In der Regierungszeit des ersten Saliers können erstmals unmittelbar fassbare Ansätze bezüglich der Transpersonalität im Herrschaftsdenken, das noch im 10. Jahrhundert durch stark personal-gentile Vorstellungen geprägt war, ausgemacht werden.
Dennoch muss betont werden, dass dies ausschließlich Ansätze sind, denn Konrad II. war nachweislich noch zu sehr mit der ottonischen Tradition verhaftet, sodass dies nicht zu einer allgemeingültigen Ansicht erhoben werden kann. Politische Interessen schienen hier doch eher die vorrangige Rolle gespielt zu haben: als Begründer eines neuen Königsgeschlechtes forderte Konrad II. alle Rechte seines ottonischen Vorgängers für sich und musste daher auf die Kontinuität des Reiches bauen.
Der beschriebenen Problematik versucht die vorliegende Arbeit anhand des Beispiels der Angliederung Burgunds an das mittelalterliche Imperium, das diese neuartigen Schritte in Richtung der Konstituierung des Königtums als eine überdauernde Institution unmittelbar berühren, gerecht zu werden.
Den Beginn bildet eine Darstellung der burgundischen Frage unter Heinrich II., daran anschließend werden zum weiteren Verständnis die transpersonalen Ansichten Konrads II. näher erläutert, was weiterhin in einen Abriss der burgundischen Problematik in der Herrschaftszeit Konrads II. mündet. Ein Überblick über die Bedeutung und Stellung Burgunds im Reichsverband wurde im letzten Kapitel des Hauptteils realisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das burgundische Erbe
- Ansätze zur transpersonalen Staatsansicht bei Konrad II.
- Die burgundische Frage unter Konrad II.
- Die Erneuerung des Vertrages von Mainz und die Situation beim Tod Rudolfs III.
- Die Konfrontation mit Odo I. von der Champagne und die endgültige Angliederung Burgunds
- Bedeutung und Stellung Burgunds im Reichsverband
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Angliederung Burgunds an das mittelalterliche Imperium unter Kaiser Konrad II., unter Berücksichtigung der Ansätze transpersonaler Staatsvorstellungen in dieser Zeit. Sie verfolgt das Ziel, die historischen Ereignisse zu beleuchten und die Bedeutung der Einbindung Burgunds in den Reichsverband zu analysieren.
- Die Entwicklung der transpersonalen Staatsansicht im 10. und 11. Jahrhundert
- Die politische Situation in Burgund vor der Angliederung
- Die Rolle Konrads II. bei der Angliederung
- Die Bedeutung Burgunds für das Römische Reich
- Die Folgen der Angliederung für die Reichsstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik der Angliederung Burgunds und die Frage nach der transpersonalen Staatsansicht in dieser Zeit dar.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Situation in Burgund unter König Rudolf III. und den Bemühungen Heinrichs II., die Nachfolge in Burgund zu sichern.
- Das dritte Kapitel erläutert die Ansätze zur transpersonalen Staatsansicht in der Regierungszeit Konrads II., die sich von den stark personalen Vorstellungsbildern des 10. Jahrhunderts abheben.
- Das vierte Kapitel beschreibt die Angliederung Burgunds unter Konrad II., die in zwei Phasen erfolgt: Die Erneuerung des Vertrags von Mainz und die endgültige Angliederung nach der Konfrontation mit Odo I. von der Champagne.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet die Bedeutung und Stellung Burgunds innerhalb des Reichsverbandes.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themenbereichen Reichsstruktur, Angliederung Burgunds, transpersonale Staatsvorstellungen, Kaiser Konrad II., ottonische Tradition, Salier, Reichsverband, und mittelalterliche Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Henriette Kunz (Autor:in), 2005, Die Angliederung Burgunds an das Reich unter Berücksichtigung der Ansätze transpersonaler Staatsvorstellungen bei Kaiser Konrad II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38818
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