Diese Bachelorarbeit gibt einen Überblick zum Einfluss von Identität auf die Intensität von Konflikten. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen von Gruppenbindungen und -organisation auf das Ausmaß von Konfliktfolgen eindeutig herauszustellen. Mit Hilfe des Vergleichs von ethnischen und nicht-ethnischen Konflikten werden mögliche Mechanismen der Eskalation zunächst anhand theoretischer Überlegungen bezüglich Identitätsbildungsprozessen und der Eigenschaften bestimmter Identitätsarten erkannt und daraufhin empirisch überprüft. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den verschiedenen Dimensionen von Intensität, wie die Anzahl an Gefechtstoten, der Anwesenheit von sexueller Gewalt und Folter und die Anzahl an Betroffenen von Zwangsmigration. Über eine quantitative Zeitreihenanalyse von Konflikt- und Länderdaten zwischen 1948 und 2015 lassen sich vor allem in Bezug auf die Anzahl von Gefechtstoten und Betroffenen von Zwangsmigration identitätsbezogene, die Intensität schwächende Effekte erkennen. Im Rahmen der Analyse ergeben sich jedoch vorerst keine aussagekräftigen Modelle bezüglich der sexuellen Gewalt und der Folter. Schließlich bietet diese Arbeit sowohl eine kritische Auseinandersetzung mit der Datenlage, als auch einen Ausblick für weitere Untersuchungen des betrachteten Verhältnisses zwischen Identität und Konfliktintensität. Als besonders interessant erscheint hierbei die genauere Betrachtung der Wechselwirkung zwischen der Loyalität des Einzelnen und der Strategie innerhalb einer Gruppe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Leid als Konsequenz von Konflikten
- 2. Forschungsstand: Identität in der Konfliktforschung
- 3. Theorie: Identität, Gruppenverhalten und Gewaltausübung
- 3.1 Identitätsbildungsprozesse und die Natur der Gruppe
- 3.2 Eigenschaften bestimmter Identitätsarten
- 3.3 Dimensionen von Konfliktintensität
- 4. Konzeptionalisierung: Definition von Konflikt und Intensität
- 5. Empirie: Statistische Effekte von Identität auf die Konfliktintensität
- 6. Fazit: Voraussetzungen von intensiven Konflikten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss von Identität auf die Intensität von Konflikten. Sie untersucht die Auswirkungen von Gruppenbindungen und -organisationen auf das Ausmaß von Konfliktfolgen. Durch den Vergleich von ethnischen und nicht-ethnischen Konflikten werden Mechanismen der Eskalation anhand theoretischer Überlegungen zu Identitätsbildungsprozessen und den Eigenschaften bestimmter Identitätsarten beleuchtet und empirisch überprüft. Besondere Aufmerksamkeit gilt den verschiedenen Dimensionen der Konfliktintensität, wie der Anzahl an Gefechtstoten, der Anwesenheit von sexueller Gewalt und Folter sowie der Anzahl an Betroffenen von Zwangsmigration.
- Identität und Konfliktintensität
- Gruppenbindungen und -organisationen
- Eskalationsmechanismen in ethnischen und nicht-ethnischen Konflikten
- Dimensionen der Konfliktintensität (Gefechtstote, sexuelle Gewalt, Folter, Zwangsmigration)
- Theoretische Überlegungen zu Identitätsbildungsprozessen und den Eigenschaften bestimmter Identitätsarten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Leid als Konsequenz von Konflikten
Dieses Kapitel stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor: Wie beeinflusst die Identität der Konfliktparteien die Konfliktintensität? Es wird die Bedeutung von Konfliktfolgen und die Frage der Messung menschlicher Kosten beleuchtet. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Identität und Terror, sowie die Rolle der Identität in der Konfliktforschung angesprochen.
- Kapitel 2: Forschungsstand: Identität in der Konfliktforschung
Dieses Kapitel beleuchtet den bisherigen Forschungsstand zum Einfluss von Identität auf Konflikte. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Auswirkungen von Identität auf die Intensität und die Art der Gewaltausübung, da dies in der Forschung bisher weniger untersucht wurde. Es werden qualitative Fallstudien und quantitative Analysen zum Zusammenhang von Identität und Konfliktwahrscheinlichkeit betrachtet. Die Autoren Appleby und Huntington werden vorgestellt, die die Bedeutung geteilter Ideologie und die Notwendigkeit von Toleranz für die Vermeidung von Konflikten hervorheben.
- Kapitel 3: Theorie: Identität, Gruppenverhalten und Gewaltausübung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit theoretischen Überlegungen zu Identität, Gruppenverhalten und Gewaltausübung. Es werden Identitätsbildungsprozesse und die Natur der Gruppe sowie die Eigenschaften bestimmter Identitätsarten erläutert. Schließlich werden verschiedene Dimensionen von Konfliktintensität definiert und ihre Bedeutung für die Forschung hervorgehoben.
- Kapitel 4: Konzeptionalisierung: Definition von Konflikt und Intensität
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Konflikt und Konfliktintensität. Es werden verschiedene Aspekte betrachtet, die in die Messung von Konfliktfolgen einbezogen werden sollten, und die Frage nach der Relevanz von physischen und psychischen sowie direkten und indirekten Folgen für die Beurteilung der Konfliktintensität diskutiert.
- Kapitel 5: Empirie: Statistische Effekte von Identität auf die Konfliktintensität
Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Identität auf die Konfliktintensität anhand einer quantitativen Zeitreihenanalyse von Konflikt- und Länderdaten zwischen 1948 und 2015. Es wird erwartet, dass stark identitätsbezogene Konflikte, wie ethnische Konflikte, mit mehr Gewalt und somit mit einer stärkeren Intensität einhergehen. Die Analyse untersucht die Rolle der Identität auf verschiedenen Gewaltdimensionen, um neue Erkenntnisse im Feld der Konfliktforschung zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Identität, Konfliktintensität, Gruppenbindung, Gewaltausübung, Eskalation, ethnische Konflikte, Identitätsbildungsprozesse, Konfliktfolgen, Gefechtstote, sexuelle Gewalt, Folter, Zwangsmigration, Zeitreihenanalyse, quantitative Analyse.
- Citar trabajo
- Bacheor of Arts der Politikwissenschaft Dominik Theis (Autor), 2017, Identität und Konfliktintensität. Auswirkungen des Wechselspiels zwischen Loyalität und Strategie auf Dimensionen von Intensität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/389049