[...] Ziel dieser Arbeit ist daher, anhand des Beispiels der Wahlumfragen aufzuzeigen, inwieweit die Medien durch ihre Berichterstattung Einfluss auf den Prozess der Wahl ausüben können. Dazu werden zunächst die verschiedenen Funktionen und Rollen der Medien generell, insbesondere aber während des Wahlkampfes, beschrieben (Kap. II.1). Im Anschluss hieran wird analysiert, welchen Stellenwert die Wahlumfrageberichterstattung einnimmt, wobei besonderes Augenmerk auf der Fragestellung liegt, nach welchen Kriterien die Medien Wahlumfrageergebnisse auswählen und in ihr Programm aufnehmen. Zusätzlich soll durch empirische Beispiele illustriert werden, welchen Einfluss die Medien ausüben können, wenn sie Inhalte und damit die Fragestellungen vorgeben. Dabei wird jedoch kein Anspruch auf Repräsentativität erhoben, da die Umfragen lediglich aus dem Zeitraum Oktober 2004 ausgewählt wurden (Kap. II.2). Weiterhin wird im folgenden Kapitel auf die inhaltliche Qualität der Wahlumfragen eingegangen. Dazu werden zunächst generelle Richt linien für die Präsentation von Umfrageresultaten beschrieben, wobei die Fragestellung im Vordergrund steht, welche Konsequenzen bezüglich des Einflusses der Medien deren Nichteinhaltung mit sich bringen könnte (Kap. II.2.1). Um zu analysieren, in welchem Kontext die Wahlumfragen präsentiert werden, folgt ein kurzer Abriss auf den in Amerika weit verbreiteten Horse-race Journalismus (Kap.II.2.2). Hieran anschließend werden mögliche Auswirkungen der Berichterstattung erörtert, die sich auf die Wahlkampagne beziehen (Kap. II.2.3). In Kapitel II.3 wird abschließend auf einige Wirkungsvermutungen der Wahlumfrageberichterstattung auf das Wählerverhalten eingegangen, wobei es einerseits um Einflüsse auf die Wahlbeteiligung (Kap. II.3.1) und andererseits um solche auf die Wahlentscheidung (Kap. II.3.2) gehen soll.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Medien und Wahlumfragen
- II.1 Funktionen der Medien
- II.2 Wahlumfrageberichterstattung und ihr Nachrichtenwert
- II.2.1 AAPOR Standards
- II.2.2 "Horse races"
- II.2.3 Auswirkungen der Berichterstattung
- II.3 Wirkungsvermutungen der Wahlumfrageberichterstattung auf das Wählerverhalten
- II.3.1 Einflüsse auf die Wahlbeteiligung
- II.3.2 Einflüsse auf die Wahlentscheidung
- III. Schlussbemerkung
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Medienberichten über Wahlumfragen auf den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Ziel ist es aufzuzeigen, wie Medien durch ihre Berichterstattung den Wahlprozess beeinflussen können.
- Funktionen und Rollen der Medien im Wahlkampf
- Nachrichtenwert von Wahlumfrageergebnissen
- Mögliche Auswirkungen der Wahlumfrageberichterstattung auf das Wählerverhalten
- Einflüsse auf die Wahlbeteiligung und die Wahlentscheidung
- Bedeutung von Wahlumfragen im Kontext des „Horse-race Journalismus“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Stellenwert der Medien im Wahlkampf dar und erläutert den Fokus der Arbeit. Kapitel II.1 beleuchtet die verschiedenen Funktionen der Medien im Wahlkampf, insbesondere die Informationsvermittlung und die Rolle als „watchdog“ des Gemeinwohls. Kapitel II.2 analysiert die Berichterstattung über Wahlumfrageergebnisse und untersucht, nach welchen Kriterien diese in die Medien gelangen. Dabei werden die AAPOR Standards sowie der „Horse-race Journalismus“ behandelt. Kapitel II.3 befasst sich mit möglichen Auswirkungen der Wahlumfrageberichterstattung auf das Wählerverhalten und betrachtet Einflüsse auf die Wahlbeteiligung und die Wahlentscheidung.
Schlüsselwörter
Medien, Wahlumfragen, Präsidentschaftswahlkampf, Nachrichtenwert, Wahlbeteiligung, Wahlentscheidung, „Horse-race Journalismus“, AAPOR Standards, „informed consent of the governed“
- Citation du texte
- Iris Porzig (Auteur), 2005, Massenmedien und Demoskopie im Präsidentschaftswahlkampf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38909