Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie es für manche Jugendliche im Anschluss an eine betreute Unterbringungsform nach §34 KJHG weiter gehen soll und kann. In vielen Fällen bekommen sie (meist aus Kostengründen) mit 16 oder 17 Jahren eine eigene Wohnung zugewiesen und müssen aus dem gewohnten Umfeld ausziehen, Tendenz steigend. Die Finanzierung diesbezüglich sieht in Hamburg wie folgt aus: ein Wohngruppenplatz wird durchschnittlich monatlich vom Jugendamt mit 3000 Euro vergütet. Die Unterbringung in einer eigenen Wohnung mit einer ambulanten sozialpädagogischen Betreuung kostet weitaus weniger. Eine Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes gibt dazu Auskunft: „Der Anteil der in einer eigenen Wohnung sozialpädagogisch unterstützen Jugendlichen und jungen Erwachsenen stieg von 2% auf 5% (1500)“ (vgl. Statistisches Landesamt 2001). Und weiter unten:
„Diese Entwicklung zeigt, dass Jugendämter immer häufiger junge Menschen im Rahmen der notwendigen Jugendhilfeleistungen in Eigenverantwortung einbinden, indem sie entweder in Wohngruppen oder in einer eigenen Wohnung betreut werden, anstatt im Heim, der traditionell bevorzugten Unterbringungsform“ (ibid.).
Wie sieht das persönliche Umfeld dieser Jugendlichen aus? Wie viel Unterstützung bekommen sie? Gibt es genügend Rückhalt? Haben sie alle Kompetenzen erlernt, um das Alleinleben zu schaffen? Oder vereinsamen und verwahrlosen sie?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Soziale Netzwerke
- Soziale Integration
- Soziale Unterstützung
- Positive vs. negative Auswirkungen sozialer Unterstützung
- Jugend
- Definition Jugend
- Lebensphase Jugend aus psychologischer Sicht
- Psychosoziales Modell nach Erikson
- Lerntheoretisches Modell nach Havighurst
- Zusammenfassung
- Lebensphase Jugend aus soziologischer Sicht
- Lebensphase Jugend im Wandel
- Peer-group
- Eventuelle Probleme innerhalb und mit einer Peer-group
- Flexible Hilfen: Entwicklung, Definition und pädagogischer Ansatz
- Zusammenfassung und Ausblick auf die weitere Arbeit
- Untersuchungsplanung
- Fragestellung und Zielsetzung
- ProbandInnenauswahl
- Erhebungsmethode - Forschungsansatz nach SONET –
- Aufbau des Interviews
- Interviewleitfaden
- Auswertungsstrategien
- Durchführung der Studie
- Durchführung der Datenerhebung
- Datenaufbereitung
- Die Jugendlichen
- Lars, 20 Jahre
- Natascha, 16 Jahre
- Ralf, 20 Jahre
- Stefan, 16 Jahre
- Manuela, 20 Jahre
- Sören, 17 Jahre
- Nil, 19 Jahre
- Natalie, 16 Jahre
- Die Netzwerke
- Individuelles Netzwerk von Lars
- Individuelles Netzwerk von Natascha
- Individuelles Netzwerk von Ralf
- Individuelles Netzwerk von Stefan
- Individuelles Netzwerk von Manuela
- Individuelles Netzwerk von Sören
- Individuelles Netzwerk von Nil
- Individuelles Netzwerk von Natalie
- Netzwerke im Vergleich
- Soziographische Merkmale
- Netzwerkpersonen aus verschiedenen Lebensbereichen
- Herkunftsfamilien
- Nachbarn
- Arbeitskollegen und MitschülerInnen
- BetreuerInnen
- Gute Freundinnen
- Gute Bekannte
- Ambivalente und belastende Beziehungen
- Gelegentliche und oberflächliche Kontakte
- Unterstützungsressourcen
- Erhaltene Unterstützung
- Potentielle Unterstützung
- Bezug zu Ergebnissen anderer Untersuchungen
- Die Jugendlichen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die sozialen Netzwerke von Jugendlichen, die nach einer betreuten Unterbringung eine eigene Wohnung beziehen. Ziel ist es, die Herausforderungen dieser Übergangsperiode und die Bedeutung sozialer Unterstützung in diesem Kontext zu verstehen.
- Soziale Netzwerke von Jugendlichen im Übergang von betreuter Unterbringung zur eigenen Wohnung
- Soziale Integration und Unterstützung in der neuen Lebenssituation
- Einfluss von Peer-Groups auf die Entwicklung von Jugendlichen
- Bedeutung von flexiblen Hilfen und pädagogischen Ansätzen
- Empirische Analyse von individuellen Netzwerken und Ressourcen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung und den Hintergrund der Studie vor, die sich mit den sozialen Netzwerken von Jugendlichen nach einer betreuten Unterbringung beschäftigt. Die Studie untersucht, wie die Jugendlichen mit der neuen Situation zurechtkommen und welche Art von Unterstützung sie benötigen.
- Definitionen: Dieses Kapitel klärt wichtige Begriffe wie soziale Netzwerke, soziale Integration und soziale Unterstützung. Es beleuchtet die Bedeutung dieser Konzepte im Kontext der Studie.
- Jugend: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Lebensphase Jugend aus psychologischer und soziologischer Sicht. Es geht auf die Bedeutung der Peer-group und die Entwicklung von Jugendlichen in dieser Phase ein.
- Untersuchungsplanung: Hier wird das Design der Studie vorgestellt, einschließlich der Fragestellung, der ProbandInnenauswahl, der Erhebungsmethode und der Auswertungsstrategien.
- Durchführung der Studie: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf der Studie und die Durchführung der Datenerhebung.
- Datenaufbereitung: In diesem Kapitel werden die einzelnen Jugendlichen und ihre sozialen Netzwerke vorgestellt und miteinander verglichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen soziale Netzwerke, soziale Integration, soziale Unterstützung, Jugend, Peer-group, Übergang von betreuter Unterbringung zur eigenen Wohnung, empirische Forschung, qualitative Methoden und flexible Hilfen.
- Quote paper
- Nicole Heibeck (Author), 2003, Jugendliche im Übergang von betreuter Unterbringung zur eigenen Wohnung - Eine Erkundungsstudie zu sozialen Netzwerken und sozialer Unterstützung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39073