Bourdieus Forschungsarbeiten konnten durch seine ethnologischen Analysen der kabylischen Gesellschaft in Algerien ein breites Spektrum an analytischem Rüstwerkzeug hervorbringen. Seine Untersuchungsergebnisse und Analysen reichen von einer kritischen Gesellschaftsuntersuchung bis in die Lebensstilanalyse.
In dieser Hausarbeit soll zum einen das Habituskonzept, sowie die für das Verständnis der Theorie notwendigen Bausteine, Habitus, Feldtheorie, Kapitaltheorie, soziales Feld, sozialer Raum und die sozialen Positionen und Lebensstile, sowie die Verbindung von Objektivismus und Subjektivismus erläutert werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Definition von Habitus niemals eindeutig ist und immer innerhalb des jeweiligen Zusammenhangs betrachtet werden muss.
Mit Hilfe des Habituskonzeptes soll geprüft werden, ob die Entwicklung sowie die Unternehmenskultur an sich, durch den Habitus der Mitarbeiter beeinflusst wird bzw. erst entsteht. Anhand der Unternehmenskultur bzw. Unternehmenshabitus soll geprüft werden inwieweit dieser Einfluss auf die Mitarbeiterrekrutierung hat und wie entscheidend der Habitus der Bewerber bzw. der Unternehmensmitglieder für den Einstieg in das Unternehmen bzw. die Karriere innerhalb der Firma von Relevanz ist.
Außerdem soll durch das Habituskonzept ermittelt werden, inwieweit die Arbeitszeit in einem Unternehmen bzw. in der Gesellschaft als Lebensstil und als Distinktionsmittel fungiert. Des weitern soll durch die Kapitaltheorie untersucht werden, inwieweit in Zukunft das ökonomische Kapital von Unternehmen effizient und leistungsfördernd in kulturelles Firmenkapital wie z.B. Fortbildung, flexible Arbeitszeiten und Arbeitsmodell investiert werden kann.
Abschließend soll ein kurzer Ausblick zu Bourdieus Habituskonzept, sowie die Anwendbarkeit der Theoire in der Praxis, in diesem Fall bezüglich der Unternehmenskultur, der Personalrekrutierung und Arbeitszeit geprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie: Bourdieus „Die feinen Unterschiede“
- Das Habituskonzept
- Der Habitus – Bindeglied zwischen Objektivismus und Subjektivismus
- Kapitalarten: ökonomisches, kulturelles, soziales und symbolisches Kapital
- Habitus und Dialektik des Feldes
- Sozialer Raum: Klassenkampf durch symbolisches Kapital, Geschamack und Lebensstil
- Symbolisches Kapital: Legitimation, Konstitution und Verschleierung der Macht
- Habituskonzept und Personalauswahl
- Unternehmenskultur – Ergebnis des kollektiven Firmenhabitus
- Personalauswahl: Unternehmenskultur = Bewerberhabitus
- Das Habituskonzept als Analyseinstrument für die Arbeitzeit im 2100 Jahrhundert ?
- Ergebnisdarstellung Bourdieus Habituskonzept in der Theorie und Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Bourdieus Habituskonzept und seiner Anwendung auf die Unternehmenskultur, Personalauswahl und Arbeitszeit. Ziel ist es, das Konzept und seine zentralen Elemente wie Habitus, Feldtheorie, Kapitaltheorie, soziales Feld, sozialer Raum und die sozialen Positionen und Lebensstile zu erläutern und seine Bedeutung für die Analyse von Unternehmenskulturen und -prozessen zu untersuchen.
- Das Habituskonzept und seine zentrale Rolle in Bourdieus Werk
- Der Einfluss des Mitarbeiterhabitus auf die Entwicklung und Formung der Unternehmenskultur
- Die Bedeutung des Habitus für die Personalauswahl und die Rekrutierung von Mitarbeitern
- Die Rolle des Habitus bei der Gestaltung der Arbeitszeit und ihrer Bedeutung als Distinktionsmittel
- Die Anwendung von Bourdieus Kapitaltheorie zur Analyse der Investition in kulturelles Firmenkapital
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt das Habituskonzept von Pierre Bourdieu sowie die wichtigsten Elemente seiner Theorie vor. Sie erläutert den Forschungsgegenstand und die Relevanz des Habitus für die Analyse von Unternehmenskulturen, Personalauswahl und Arbeitszeit.
- Theorie: Bourdieus „Die feinen Unterschiede“: Dieses Kapitel erläutert das Habituskonzept im Detail, einschließlich der zentralen Elemente wie Habitus, Feldtheorie, Kapitaltheorie, soziales Feld, sozialer Raum und die sozialen Positionen und Lebensstile. Es beleuchtet auch die Verbindung von Objektivismus und Subjektivismus im Habituskonzept.
- Habituskonzept und Personalauswahl: In diesem Kapitel wird untersucht, wie das Habituskonzept die Personalauswahl und die Entwicklung von Unternehmenskulturen beeinflussen kann. Es wird analysiert, wie der kollektive Firmenhabitus die Unternehmenskultur prägt und wie die Auswahl von Mitarbeitern durch den Vergleich von Bewerberhabitus und Unternehmenskultur beeinflusst wird.
- Das Habituskonzept als Analyseinstrument für die Arbeitzeit im 2100 Jahrhundert ?: Dieses Kapitel betrachtet die Relevanz des Habituskonzeptes für die Analyse von Arbeitszeit in Unternehmen und der Gesellschaft. Es untersucht, ob Arbeitszeit als klassenspezifisches Phänomen betrachtet werden kann und wie kulturelles Kapital in einer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft die Arbeitszeitgestaltung beeinflusst.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenschwerpunkte der Arbeit sind: Habitus, Feldtheorie, Kapitaltheorie, Unternehmenskultur, Personalauswahl, Arbeitszeit, soziales Feld, sozialer Raum, soziale Positionen, Lebensstil, Objektivismus, Subjektivismus, klassenspezifische Unterschiede, kulturelles Kapital, symbolisches Kapital.
- Quote paper
- Markus Pietsch (Author), 2005, Der Mitarbeiterhabitus als Generator für Unternehmehmenskulturen (Praktiken Pierre Bourdieu), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39415