Die Bundesrepublik Deutschland sieht sich, wie viele andere westeuropäische Länder, seit Ende der 70er Jahre mit hoher und persistenter Arbeitslosigkeit konrontiert. Nach einem konjunkturell bedingten Rückgang der Arbeitslosigkeit Ende der 90er Jahre, verschärfte sich die Situation erneut mit Beginn des Jahres 2002 und man erreicht mit den aktuell veröffentlichten Arbeitslosenzahlen ein absolutes Hoch seit Bestehen der BRD. Da vor allem strukturelle Probleme bestimmend für diese Entwicklung sind, gewinnt neben weitergehenden Bemühungen der Wirtschafts- und Strukturpolitik auch die aktive Arbeitsmarktpolitik (AAMP) als Mittel zur Bekämpfung der Probleme auf dem herrschenden Arbeitsmarkt an Bedeutung.
Dabei liegt das Augenmerk auf der AAMP und so ist ihre Attraktivität darauf zurückzuführen, dass sie zahlreiche unterschiedliche Anreizstrukturen für die (Re)Integration der Beschäftigungslosen in den Arbeitsmarkt bietet. Durch effektives Matching erfüllt sie Effizienz- und Gerechtigkeitsziele gleichermaßen und ist beispielsweise durch Verringerung des Missverhältnisses zwischen Arbeitsanfoderung der offenen Stellen und der Leistungsfähigkeit der Arbeitssuchenden in der Lage Arbeitsstellen zu vermitteln.
In Anbetracht der Zielsetzung, die sich hinter AAMP verbirgt, ist es daher nicht verwunderlich, dass die Bundesrepublik Deutschland enorm hohe Ausgaben für die Förderung der Maßnahmen der AAMP ausgibt. Neben den Ausgaben der Bundesanstalt für Arbeit (BA) kommen zusätzliche Aufwendungen seitens der Länder, Kommunen und des Europäischen Sozialfonds (ESF) hinzu, die die Finanzierung der Arbeitsförderung unterstützen. Die hohen Ausgaben und die derzeit gespannte Lage der Haushalte führen jedoch nicht selten zur Diskussion über den Erfolg der Maßnahmen der AAMP. Kritik der AAMP und ihrer zentralen Teile und die Forderung nach ihrer Weiterführung bzw. ihrem Ausbau wechseln sich nicht nur in der Tagespresse, sondern auch in den Fachveröffentlichungen ab.
Die Budgetrestriktionen öffentlicher Haushalte und die Tatsache, dass trotz enormer Aufwendungen, ein hohes Niveau der Arbeitslosigkeit bisher nicht verhindert werden konnte, begründen daher die Notwendigkeit, die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Hinblick auf die festgelegten Zielsetzungen zu evaluieren.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN AKTIVER ARBEITSMARKTPOLITIK
- GESETZLICHE GRUNDLAGEN
- ZIELSETZUNGEN DER AAMP
- MABNAHMEN UND INSTRUMENTE
- MAẞNAHMEN UND EVALUATION IN DEUTSCHLAND
- THEORIE DER LOHNSUBVENTION
- EVALUATIONSTHEORIE
- ERFOLGSKRITERIUM
- EFFEKTIVITÄT DER MAẞNAHME
- ANALYSE DER NETTO-EFFEKTE
- KOMBILOHNMODELLE
- MAINZER MODELL
- EVALUATION DES MAINZER MODELLS
- SAAR-MODELL
- EVALUATION DES SAAR-MODELLS
- ZUSAMMENFASSUNG
- SCHLUSSFOLGERUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der aktiven Arbeitsmarktpolitik (AAMP) in Deutschland. Sie analysiert die gesetzlichen Grundlagen, die Zielsetzungen und die Instrumente der AAMP. Darüber hinaus werden Maßnahmen und Evaluationen im Detail untersucht, wobei insbesondere das Mainzer Modell und das Saar-Modell im Fokus stehen.
- Gesetzliche Grundlagen und Zielsetzungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- Maßnahmen und Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- Evaluation von Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- Analyse des Mainzer Modells und des Saar-Modells
- Bedeutung der aktiven Arbeitsmarktpolitik für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und gibt einen Überblick über die Relevanz der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland. Kapitel 2 analysiert die rechtlichen Grundlagen, die Ziele und die Instrumente der AAMP. Kapitel 3 fokussiert auf die Maßnahmen und Evaluationen in Deutschland, wobei die Theorie der Lohnsubvention und die Evaluationstheorie im Detail betrachtet werden. Die Kapitel 3.3.1 und 3.3.3 befassen sich mit den Kombilohnmodellen, dem Mainzer Modell und dem Saar-Modell. Die Evaluationen dieser Modelle werden in den Kapiteln 3.3.2 und 3.3.4 dargestellt.
Schlüsselwörter
Aktive Arbeitsmarktpolitik, Arbeitslosigkeit, Evaluation, Maßnahmen, Instrumente, Lohnsubvention, Kombilohnmodelle, Mainzer Modell, Saar-Modell.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Wirtschaftsingenieur Georg Schumacher (Autor:in), 2005, Aktivierende Arbeitsmarktpolitik: Maßnahmen und Evaluierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39451