„In der Entwicklung von Homosexuellen gibt es eine Gemeinsamkeit, die nahezu alle teilen, nämlich nicht der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen.“ (Lühr, 1999)
Das Coming-Out nimmt in der Regel einige Jahre in Anspruch und reicht vom ersten Entdecken gleichgeschlechtlicher Phantasien und Gefühle bis zur endgültigen Akzeptanz und dem bewussten Leben als lesbische Frau, bzw. schwuler Mann. Dieser prozesshafte Vorgang weist bei Homosexuellen viele Gemeinsamkeiten in der Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter aus. Bei allen Gemeinsamkeiten gibt es differierende soziokulturelle und sozialpsychologische Erfahrungen, die das „Herauskommen“ erleichtern oder erschweren und in Einzelfällen auch ein Leben lang verhindern. Ein das Schwulsein akzeptierendes soziales Umfeld (aufgeschlossene Freunde, loyale Familie, Großstadt, etc) machen das Coming-Out leichter. Ein homophobes Elternhaus oder eine Kleinstadt machen es schwieriger. Jedoch ist ein „positives Coming-Out“ (im Sinne von Selbstbestimmung und Selbstakzeptanz) durchaus auch in einer ländlichen Region (durch z.B. ein positives soziales Umfeld) möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Begründung des Bedarfes an sozial-pädagogischer Interaktion
- Fünf-Phasen-Modell nach Coleman
- Prä-Coming-Out
- Coming-Out
- Explorative Phase
- Eingehen erster Beziehungen
- Integrationsphase
- Kritik am Modell
- Sozialpädagogisch betreute Coming-Out Gruppen
- Ein sozialpädagogisches Feld
- Gruppendynamische Methoden
- Fragebogen meiner Person
- Psychodrama
- Die Gruppenanleiterin der Gruppenanleiter
- Funktionen
- Modell nach Carl R. Rogers
- Modell nach Ruth Cohn
- Homosexualität und Schule
- Aufklärung in NRW - SchLAu
- Exkurs: Zweifelhafte Geschlechterrollen
- Sexualpädagogische Mädchenarbeit
- Konzeptionelle Leitlinien für schwul-lesbische Bildungsarbeit nach Kugler
- Forderungen an PädagogInnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit dem Thema der Homosexualität im Jugendalter und analysiert die sozialpädagogischen Felder, die mit dieser Thematik in Verbindung stehen. Im Fokus steht dabei die Bedeutung von sozialpädagogischer Interaktion und die Unterstützung von Jugendlichen in ihrer Coming-Out-Phase. Die Arbeit untersucht das Fünf-Phasen-Modell nach Coleman, das die Entwicklung des Coming-Out-Prozesses beschreibt. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Möglichkeiten der sozialpädagogischen Arbeit mit homosexuellen Jugendlichen beleuchtet, insbesondere im Kontext von Gruppendynamiken und Schulbildung.
- Sozialpädagogische Begleitung im Coming-Out-Prozess
- Das Fünf-Phasen-Modell nach Coleman
- Gruppendynamische Methoden in der sozialpädagogischen Arbeit
- Homosexualität und Schule
- Sexualpädagogische Bildungsarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von sozialpädagogischer Interaktion für die Unterstützung von Jugendlichen in ihrer Coming-Out-Phase. Sie stellt die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit dar.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Coming-Out-Prozess und erläutert den Begriff. Es stellt das Fünf-Phasen-Modell nach Coleman vor, das die einzelnen Phasen des Coming-Out-Prozesses beschreibt. Die einzelnen Phasen werden detailliert analysiert.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Gruppendynamischen Methoden vorgestellt, die in der sozialpädagogischen Arbeit mit homosexuellen Jugendlichen eingesetzt werden können. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Fragebögen, Psychodrama und die Rolle der Gruppenleiterin.
- Kapitel 4: Das vierte Kapitel befasst sich mit der Thematik der Homosexualität und Schule. Es untersucht die Herausforderungen und Möglichkeiten der Schulbildung für homosexuelle Jugendliche.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel geht auf die Sexualpädagogische Mädchenarbeit ein und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, die Mädchen in ihrer sexuellen Entwicklung erleben.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel behandelt die konzeptionellen Leitlinien für schwul-lesbische Bildungsarbeit nach Kugler und stellt Forderungen an PädagogInnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenfelder Homosexualität, Jugendalter, Coming-Out, sozialpädagogische Interaktion, Fünf-Phasen-Modell nach Coleman, Gruppendynamische Methoden, Homosexualität und Schule, Sexualpädagogische Mädchenarbeit, schwul-lesbische Bildungsarbeit, sowie die Anforderungen an PädagogInnen.
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- Dipl. Sozialpädagoge Heiko Reinhold (Autor), 2005, Homosexualität im Jugendalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39469