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Mein Onkel arbeitete von 1998 bis 1999 im Auftrag einer deutschen Firma in Mexiko-Stadt. Schnell fiel ihm auf, dass ihn die Menschen in Mexiko oft nach seiner Nationalität fragten. Besonders häufig stellte er dieses Verhalten auf Wochenmärkten und in Gaststätten fest. Damals ahnte er nicht, dass dies einen Hintergrund hatte. Kurz gesagt, er ignorierte es.
Eines Tages zog sich mein Onkel eine schwere Grippe zu, da er das ständige Laufen der Klimaanlagen nicht gewohnt war. Er beschloss, einen Arzt aufzusuchen. Bei selbigem wurde er, zu seinem Erstaunen, recht unhöflich empfangen. Das Personal tat so, als ob er nicht verstanden würde. Außerdem wurde sein offensichtlich schlechter Gesundheitszustand als
Lappalie heruntergespielt. Schließlich nahm er doch im Wartezimmer platz. Vor ihm saßen lediglich zwei Patienten, die zügig behandelt wurden. Als er an der Reihe war stellte er fest, dass der nachfolgende Einheimische bevorzugt wurde. Dieser Vorgang wiederholte sich ca. zwei Stunden lang, wobei es zu beachten gilt, dass er zwischenzeitlich allein im Wartesaal saß und trotzdem nicht behandelt wurde. Daraufhin sprach er die Arztschwester an und teilte dieser seinen Unmut mit. Sie sagte lediglich, dass sie nichts für ihn tun könnte. Einige Zeit später wollte er völlig aufgelöst die Arztpraxis verlassen und teilte im Gehen mit, dass er so etwas in „Germany“ noch nie erlebt hatte. Als die Angestellte dies hörte, bat sie ihn höflich, übrigens in flüssigem Englisch, zu bleiben. Daraufhin wurde sofort der Arzt gerufen und er kam unverzüglich an die Reihe. Auf sein Nachfragen nach dem plötzlichen Wandel, teilte man ihm kurz mit, dass er für einen Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika gehalten wurde. Für dieses „Versehen“ entschuldigte sich das gesamte Personal der Praxis. Weiter, speziell zum Warum, wurde aber nichts gesagt.
Später erfuhr er, dass dies ein übliches Verhalten gegenüber US-Amerikanern in Mexiko ist. Noch immer schwer im Magen liegt vielen Mexikanern scheinbar der verlorene Krieg gegen die USA Mitte des 19. Jahrhunderts. In diesen Jahren fügten die US-Truppen Mexiko Niederlagen und Verluste zu, die noch heute schmerzen. Die Menschen fühlen sich von den USA häufig gedemütigt, und der Vergleich mit den Vereinigten Staaten reizt viele Mexikaner zu emotionsgeladenen patriotischen Äußerungen. Nicht zuletzt die Ausnutzung der mexikanischen Arbeitskraft durch schlechte Bezahlung stärkt diese Ansichten.
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung und Grundlagen
- 1.1 Problematik zwischenmenschliche Beziehungen zu den USA.
- 2 Hintergründe zur Entwicklung Mexikos nach der Wahl von Vicente Fox Quesada
- 2.1 Die Wahlen vom 2. Juli 2000 und deren Bedeutung.
- 2.2 Die Ursachen des Wahlergebnisses
- 2.3 Herausforderungen der neuen Regierung......
- 2.4 Reaktionen zur Lage Mexikos nach dem ersten Jahr der Regierung
- 2.5 Hemmfaktoren und Hintergründe zur Lage Mexikos
- 3 Fazit und aktuelle Situation....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Hintergründe zur Entwicklung Mexikos nach der Wahl von Vicente Fox Quesada im Jahr 2000. Ziel ist es, die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im Kontext des neuen Präsidenten zu beleuchten und die Herausforderungen und Hemmfaktoren für die mexikanische Gesellschaft zu analysieren.
- Die Bedeutung der Wahl von Vicente Fox Quesada und ihre Auswirkungen auf die mexikanische Politik
- Die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen für Mexiko im Kontext der globalisierten Welt
- Die Beziehung zwischen Mexiko und den USA und ihre Folgen für die mexikanische Identität
- Die Bedeutung der mexikanischen Kultur und Geschichte für das Verständnis der heutigen Gesellschaft
- Die Rolle der politischen Institutionen und Akteure bei der Gestaltung der mexikanischen Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und gibt grundlegende Informationen über Mexiko, seine geographische Lage und seine politische Struktur. Es beleuchtet die Besonderheiten der Beziehung zwischen Mexiko und den USA, die durch eine lange Geschichte von Konflikten und wechselseitigen Abhängigkeiten geprägt ist. Der Fokus liegt auf der Problematik zwischenmenschlicher Beziehungen zwischen Mexikanern und US-Amerikanern.
Das zweite Kapitel analysiert die Wahl von Vicente Fox Quesada im Jahr 2000 und ihre Bedeutung für die mexikanische Politik. Es beleuchtet die Ursachen des Wahlergebnisses, die Herausforderungen der neuen Regierung und die Reaktionen auf die Lage Mexikos nach dem ersten Jahr der Regierung. Schließlich werden Hemmfaktoren und Hintergründe zur Lage Mexikos in den Blick genommen.
Schlüsselwörter
Mexiko, Vicente Fox Quesada, Wahlen 2000, USA, Beziehungen, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Geschichte, Herausforderungen, Hemmfaktoren, NAFTA.
- Arbeit zitieren
- Michael Schmidt (Autor:in), 2003, Hintergründe zur Entwicklung Mexikos nach der Wahl von Präsident Vicente Fox Quesada, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39534