Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Komposition und deren Vorläufern. Die Komposition ist wohl die unterhaltsamste und eingängigste Art der Wortbildung, da aus zwei (oder auch mehreren) selbstständigen Wörtern ein neues Wort entsteht. Es handelt sich um die Zusammensetzungen gleicher oder unterschiedlicher Kategorien. Zweigliedrige Komposita wie Haustür sind ebenso denkbar wie solche, die aus drei oder mehr Elementen bestehen, wie Luftkissenschiff oder Bundesausbildungsförderungsgesetz. Deshalb mag Kurt Tucholsky mit seinem oben genannten Zitat „richtig liegen“, da es sich bei der Entstehung von Komposita um einen produktiven Wortbildungsprozess handelt, bei dem die Vielfalt an kompositionellen Bildungen nicht aufzuhalten ist.3 Diese kurze einleitende Darstellung der Thematik möchte ich in Punkt 3 meiner Arbeit vertiefend und aus wissenschaftlicher Sicht darstellen und erläutern. Bevor ich mich jedoch der Beschreibung von Komposita widme, möchte ich mich zunächst mit ihren Vorläufern und deren Bedeutung für den Spracherwerb, in Punkt 2 meiner Arbeit, befassen. Punkt 4 soll den Schwerpunkt meiner Arbeit bilden. Hier soll die Thematik „Compoundings“ im Kontext von Prozessen, die innerhalb des Spracherwerbs ablaufen, dargestellt werden. Dies möchte ich exemplarisch an Hand von Tilmanns (Sohn Annette Hohenbergers) Kompositaerschließung aufzeigen und darstellen, wie er Komposita als Vorläufer für komplexere Strukturen verwendet. Die Grundlage hierfür bildet das Kapitel „precursors: Composition“ aus der Dissertation Annette Hohenbergers: Functional categories in language acquisition (Tübingen 2002). Ich möchte anmerken, dass meine Ausführungen zwar auf der Arbeit Annette Hohenbergers basieren, sie jedoch meine eignen Interpretationen enthalten, welche aufgrund des Mangels an umfassenderen Kenntnissen über den „gesamten Hintergrund der Thematik“ fehlerhaft und bestreitbar sein können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorläufer
- 3. Komposita - Ein Überblick
- 4. Komposition im Spracherwerb
- 4.1 Frühe Komposition und ihre Vorläufer
- 4.2 Späte Komposition
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der Komposition und ihrer Vorläufer im Spracherwerb. Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung von Komposita zu beschreiben und zu analysieren, insbesondere anhand der Kompositaerschließung eines Kindes (Tilman). Die Arbeit stützt sich dabei auf die Dissertation von Annette Hohenberger.
- Komposition als Wortbildungsprozess
- Vorläuferphänomene im Spracherwerb
- Homologe und heterologe Vorläufer
- Entwicklung von Koordinationen im Kindesalter
- Anwendung des Vorläufer-Konzepts auf die Linguistik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Komposition ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: die Untersuchung von Komposita und ihren Vorläufern im Spracherwerb. Sie verwendet ein Zitat von Kurt Tucholsky um die Produktivität des Kompositionsprozesses zu verdeutlichen und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Komposita, beginnend mit einer Betrachtung ihrer Vorläufer und anschließend der Erörterung der Komposition im Spracherwerb anhand von Tilmanns Beispielen.
2. Vorläufer: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Vorläufer" nach Paul van Geert, indem es die Übernahmebeziehung zwischen Vorläufer und Nachfolger beschreibt. Es unterscheidet zwischen homologen und heterologen Vorläufern, wobei homologe Vorläufer dieselbe Art betreffen (z.B. ein Individuum in verschiedenen Entwicklungsphasen) und heterologe Vorläufer unterschiedliche Arten (z.B. Geschwister). Anhand von Tilmans Beispielen werden Koordinationen ohne und mit Konjunktionen erläutert und die Bedeutung des Vorläufer-Nachfolger-Verhältnisses im Spracherwerb diskutiert, wobei der positive und negative Einfluss von Vorläufern auf den Nachfolger beleuchtet wird. Der Bezug auf die "Slobinsche Grundregel" unterstreicht die Relevanz von Vorläuferformen in der Linguistik.
Schlüsselwörter
Komposition, Spracherwerb, Wortbildung, Vorläufer, homologe Vorläufer, heterologe Vorläufer, Koordination, Konjunktion, Tilman, Annette Hohenberger, dynamische Systeme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Komposition im Spracherwerb
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Phänomen der Komposition und ihrer Vorläufer im Spracherwerb, insbesondere die Entstehung und Entwicklung von Komposita. Die Analyse basiert auf der Kompositaerschließung eines Kindes (Tilman) und bezieht sich auf die Dissertation von Annette Hohenberger.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Komposition als Wortbildungsprozess, Vorläuferphänomene im Spracherwerb (homologe und heterologe Vorläufer), die Entwicklung von Koordinationen im Kindesalter und die Anwendung des Vorläufer-Konzepts auf die Linguistik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik der Komposition, Vorstellung der zentralen Fragestellung und Skizzierung des Arbeitsaufbaus. Verdeutlichung der Produktivität des Kompositionsprozesses anhand eines Zitats von Kurt Tucholsky. Fokus auf der Analyse von Komposita und ihren Vorläufern im Spracherwerb am Beispiel Tilmans.
Kapitel 2 (Vorläufer): Definition des Begriffs "Vorläufer" nach Paul van Geert, Unterscheidung zwischen homologen und heterologen Vorläufern. Erläuterung von Koordinationen (mit und ohne Konjunktionen) anhand von Tilmans Beispielen. Diskussion des Vorläufer-Nachfolger-Verhältnisses und dessen Einfluss (positiv und negativ) auf den Spracherwerb. Bezug auf die "Slobinsche Grundregel".
Kapitel 3 (Komposita - Ein Überblick): Dieser Abschnitt bietet einen umfassenden Überblick über Komposita.
Kapitel 4 (Komposition im Spracherwerb): Detaillierte Untersuchung der Komposition im Spracherwerb, unterteilt in frühe und späte Komposition.
Kapitel 5 (Fazit): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Komposition, Spracherwerb, Wortbildung, Vorläufer, homologe Vorläufer, heterologe Vorläufer, Koordination, Konjunktion, Tilman, Annette Hohenberger, dynamische Systeme.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit analysiert die Kompositaerschließung des Kindes Tilman, um die Entstehung und Entwicklung von Komposita zu untersuchen. Sie stützt sich dabei auf die Dissertation von Annette Hohenberger und bezieht theoretische Konzepte wie das Vorläufer-Nachfolger-Verhältnis und die Slobinsche Grundregel ein.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Linguisten, Sprachwissenschaftler, Entwicklungspsychologen und alle, die sich für Spracherwerb und Wortbildung interessieren.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen könnten in der zitierten Dissertation von Annette Hohenberger zu finden sein.
- Citar trabajo
- Leah Zehkorn (Autor), 2004, Komposita im Spracherwerb, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39557