Der wirtschaftliche Verkehr zwischen den Ländern verdichtet sich immer mehr. Es ist natürlich ein positiver Vorgang, mit dem aber sehr viele Probleme verbunden sind. Dies gilt auf dem Gebiet der Besteuerung, da die Staaten höchstens ähnliche aber nie die gleichen Besteuerungssysteme besitzen, und aufgrund dessen mehrere Konflikte und Ungereimtheiten entstehen. Wie löst sich die Frage welcher Staat die Steuer erheben und welcher auf diese verzichten soll, falls der unter die Besteuerung fällige Sachverhalt Beziehungen zu beiden Ländern aufweist; welche Art von Einkünften bzw. Vermögen soll besteuert werden und in welchem Umfang? Die sehr oft dabei auftretende Doppelbesteuerung und Minderbesteuerung sind möglichst zu ve rmeiden. Es existieren außerdem mehrere Prinzipien, die völkerrechtlich anerkannt und gültig für das Vorgehen aller Staaten sind. Dazu gehören Diskriminierungsve rbot, Leistungsfähigkeitsprinzip, Gleichheitssatz, Übermaßverbot, Prinzip der Wettbewerbsneutralität usw. Die Hauptrolle spielt natürlich die Tatsache, dass die internationale wirtschaftliche Tätigkeit nicht behindert werden darf. Daran haben alle Länder ein gesteigertes Interesse. Zu den rechtlichen Quellen, die in der Bundesrepublik Deutschland die Besteuerung der grenzüberschreitenden Sachverhalte regulieren, gehören das Internationale Steuerecht und das Außensteuerrecht. Unter Außensteuerecht versteht man die Rechtsvorschriften, die das Ergebnis der Gesetzgebung eines Staates sind, also nationales Recht, wohingegen Internationales Steuerrecht unter dem Zusammenwirken zweier oder mehrerer Staaten entsteht. Das Außensteuerrecht der BRD drückt sich in einer Vielfalt einzelner Vorschriften in einzelnen Steuergesetzen aus. Dazu gehören die Vorschriften zur räumlichen Abgrenzung des nationalen Besteuerungsanspruchs im Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, sowie Erbschaftund Schenkungsteuergesetz. Auch das Außensteuergesetz zählt dazu, als ein Maßnahmegesetz gegen Wohnsitzwechsel und Einkünfteverlagerung in niedrigbesteuernde Gebiete. In den Objekt- und Verkehrssteuern (BewG, GewStG, GrStG, UStG, GrEStG) wird der Steueranspruch auf inländische Sachverhalte begrenzt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Grundprinzipien im Internationalen Steuerrecht
- Die Steuerpflichten im deutschen Steuerrecht
- Überblick
- Unbeschränkte Steuerpflichten
- Unbeschränkte Einkommen- und Körperschaftsteuerpflicht
- Fiktive unbeschränkte Einkommensteuerpflicht
- Erweiterte unbeschränkte Einkommensteuerpflicht
- Beschränkte Steuerpflichten
- Beschränkte Einkommen- und Körperschaftsteuerpflicht
- Erweiterte beschränkte Steuerpflicht
- Die Bedeutung weiterer Steuerarten bei den internationalen Sachverhalten (Gewerbesteuer, Erbschaft- und Schenkungsteuer)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten der Steuerpflicht im deutschen Steuerrecht und untersucht, wie sich diese im Kontext des internationalen Steuerrechts und der damit verbundenen Herausforderungen gestalten. Sie beleuchtet die grundlegenden Prinzipien des Internationalen Steuerrechts sowie die verschiedenen Formen der Steuerpflicht im deutschen System, einschließlich unbeschränkter und beschränkter Steuerpflicht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Gewerbesteuer, Erbschaftssteuer und Schenkungsteuer auf grenzüberschreitende Sachverhalte diskutiert.
- Grundprinzipien des Internationalen Steuerrechts
- Formen der Steuerpflicht im deutschen Steuerrecht
- Unbeschränkte Steuerpflicht
- Beschränkte Steuerpflicht
- Bedeutung von Steuerarten bei grenzüberschreitenden Sachverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Der Text beleuchtet den wachsenden internationalen Wirtschaftsverkehr und die damit verbundenen Herausforderungen im Steuerrecht. Er stellt die Problematik der Doppelbesteuerung und Minderbesteuerung heraus und führt die grundlegenden Prinzipien des Internationalen Steuerrechts ein, wie das Souveränitätsprinzip, das Diskriminierungsverbot und das Leistungsfähigkeitsprinzip.
Die Grundprinzipien im Internationalen Steuerrecht
Das Souveränitätsprinzip, ein zentrales Prinzip im Internationalen Steuerrecht, wird erklärt und in Bezug auf die Gebietshoheit und Personalhoheit differenziert. Der Text verdeutlicht, dass die Steueransprüche von Staaten an die Person des Steuerpflichtigen, das Objekt der Besteuerung oder die Transaktion gebunden sein können.
Die Steuerpflichten im deutschen Steuerrecht
Der Abschnitt gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten der Steuerpflicht im deutschen Steuerrecht, darunter unbeschränkte und beschränkte Steuerpflichten. Er erläutert die Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen der unbeschränkten Steuerpflicht, wie die unbeschränkte Einkommen- und Körperschaftsteuerpflicht und die erweiterte unbeschränkte Einkommensteuerpflicht. Außerdem werden die verschiedenen Formen der beschränkten Steuerpflicht, wie die beschränkte Einkommen- und Körperschaftsteuerpflicht und die erweiterte beschränkte Steuerpflicht, vorgestellt.
Die Bedeutung weiterer Steuerarten bei den internationalen Sachverhalten (Gewerbesteuer, Erbschaft- und Schenkungsteuer)
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Besonderheiten von Gewerbesteuer, Erbschaftssteuer und Schenkungsteuer im internationalen Kontext und erläutert, wie diese Steuerarten bei grenzüberschreitenden Sachverhalten relevant werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind Internationales Steuerrecht, Steuerpflicht, unbeschränkte Steuerpflicht, beschränkte Steuerpflicht, Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), Wohnsitzstaatsprinzip, Territorialitätsprinzip, Nationalitätsprinzip, Gebietshoheit, Personalhoheit, Gewerbesteuer, Erbschaftssteuer und Schenkungsteuer.
- Quote paper
- Viktoria Semenyuchenko (Author), 2004, Arten der Steuerpflicht im deutschen Steuerrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39586