Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS/ADHS


Dossier / Travail, 2004

16 Pages, Note: sehr gut


Extrait


Inhalt

1. Einleitung

2. ADS - Was ist das?

3.1 Symptome von ADS
3.2 Ursachen von ADS
3.3 Behandlungsmöglichkeiten von ADS
3.3.1 Nicht - Medikamentöse Therapien von ADS
3.3.2 Medikamentöse Therapie von ADS mit Ritalin

4. Eigene Beobachtungen und Erfahrungen mit ADS – Kindern

5. Resümee

1. Einleitung

Während der Absolvierung eines Schulpraktikums lernte ich zwei Kinder kennen, welche unter dem in der Pädagogik immer häufiger genannten Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom „litten“. Das früher noch als „Zappelphilipp“ abgetane Verhalten wird heute sehr ernst genommen und zieht sogar schon medikamentöse Behandlungen nach sich.

Zu Anfang dieser Arbeit werde ich den Begriff „ADS“ näher beleuchten, um dann verschiedene Behandlungsmethoden vorzustellen. Hierbei werde ich hauptsächlich auf die Behandlung von ADS- Kindern mit dem Medikament „Ritalin“ Bezug nehmen.

Im darauffolgenden Abschnitt möchte ich meine gemachten Beobachtungen von den zwei Kindern aus der Klasse mit dem ADS vorstellen, um dann schließlich zu einem Resümee zu kommen. Hier werde ich versuchen, den Teil meiner Arbeit, welchem die Fachliteratur als Basis dient, mit den von mir gemachten Beobachtungen und Gesprächen zu verbinden. Daraus versuche ich dann einen Schluss zu ziehen, ob Ritalin meines Erachtens die richtige Lösung für Kinder mit dem ADS ist.

2. ADS - Was ist das?

Mit dem Begriff Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom kurz ADS (auch hyperkinetisches Syndrom genannt) bezeichnet man die international anerkannte Diagnose einer Aufmerksamkeits- Störung sowohl mit als auch ohne Hyperaktivität.[1] 1999 litten bereits 4% aller Schulkinder in Deutschland an diesem Syndrom. Davon sind ca. 80 bis 90% Jungen. Allein 1999 sind hierzulande neunzehn Bücher zu diesem Thema erschienen.[2]

Das ADS wurde bereits im 19. Jahrhundert von zahlreichen Wissenschaftlern wie z.B. Laehr (1875) oder Hoffmann (1845) beschrieben. Die Wirksamkeit medikamentöser Behandlungen mit Stimulantien wurde erstmals 1937 von Charles Bradley nachgewiesen. Seitdem rückten die hyperkinetischen Kinder immer mehr in den Vordergrund wissenschaftlicher Untersuchungen. In Deutschland wurden Stimulantien erstmals in den 70er Jahren kontrolliert zur Therapie von ADS (damals noch Hyperkinetisches Syndrom-HKS) eingesetzt.[3]

Doch was ist eigentlich genau gemeint, wenn man von einem Kind mit ADS spricht, welche Symptome treten bei diesen Kindern auf, welche Ursachen stecken dahinter und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es gegen dieses Syndrom?

3.1 Symptome von ADS

Die Symptome, die ADS-Kinder zeigen, hängen vom Alter, von der Persönlichkeit des Kindes und vom sozialen Umfeld ab. Folgende Symptome treten in der Regel vor dem sechsten Lebensjahr auf, müssen aber nicht zwangsläufig nebeneinander bestehen und gleich ausgeprägt sein. Das beobachtete Verhalten wird aber erst dann dem Syndrom ADS zugeordnet, wenn es gehäuft und in extremer Form auftritt.

Bei Kindern mit ADS wird meist zuerst das extrem unruhige Verhalten und das hohe Ausmaß zielloser Aktivität wahrgenommen. Diese Kinder scheinen immer in Bewegung zu sein, wobei dies offenbar ohne Organisation und Zielorientierung geschieht. Solch eine Überaktivität zeigt sich sowohl in der Grobmotorik als auch in der Feinmotorik. Diese Kinder knabbern auch gerne auf Stiften, Fingernägeln und sonstigen Dingen herum. Besonders die motorische Unruhe ist bei Eltern und Lehrern ein große Stressfaktor. Diese Hyperaktivität galt lange als das wesentliche Merkmal eines ADS. Inzwischen ist aber bekannt, dass es Kinder mit ADS gibt, die keine Art von Hyperaktivität aufweisen. Diese Kinder können sich äußerst ruhig verhalten, träumen sich aber häufig in Gedanken weg.[4]

Ein weiteres Symptom ist die kurze Aufmerksamkeitsspanne und die mangelhafte Konzentration. Die Kinder fallen auf, weil sie schon als Kleinkinder sehr ablenkbar sind und ständig ihre Aktivitäten und Beschäftigungen wechseln.

Auffallend ist bei diesen Kindern auch, dass sie sich sehr schnell langweilen und Dinge wie Hausaufgaben nur sehr ungern erledigen. Dagegen können sie spannende Dinge wie PC-Spielen und Fernsehen lange mit hoher Konzentration durchhalten. Die mangelhafte Konzentration führt auch dazu, dass die Kinder keine längeren Gespräche führen können und plötzlich das Thema wechseln. Dazu sind sie auch sehr vergesslich und verlegen und verlieren oft Dinge wie zum Beispiel den Turnbeutel.[5]

Ebenso sind Kinder mit ADS sehr impulsiv. Impulsiv heißt, dass dieses Kind auf den ersten Anstoß, auf den ersten Impuls hin etwas tut, ohne vorher darüber nachzudenken. Sie scheinen so keine Gefahr zu erkennen und sind häufiger in Unfälle verwickelt. Deshalb gerät das Kind mit ADS oft in soziale Konflikte, da es überall dazwischen platzt und so auch andere beim Spielen stört.

Zudem besitzt das ADS-Kind eine sehr geringe Frustrationstoleranz. Es möchte nicht auf irgendetwas unnötig lange warten und es kann schlecht auf Dinge verzichten. Es wird nicht selten beobachtet, dass diese Kinder oft schon bei Kleinigkeiten gereizt reagieren. Oft kommt es bei diesen Kindern auch zu extremen Stimmungsschwankungen, was sie sehr empfindlich gegenüber Kritik macht.

Das letzte häufig vorkommende Symptom ist das gestörte Sozialverhalten. Das Lernvermögen im sozialen Bereich und damit der Umgang mit anderen Kindern fällt diesen hyperkinetischen Kindern sehr schwer. In jeder Gruppe gibt es bestimmte Rahmenbedingungen, die von einem ADS-Kind oft nicht erkannt werden. Somit überschreitet es oft Grenzen und wird von anderen Kindern ausgegrenzt. Um sich wieder Anerkennung zu verschaffen, versucht das Kind verzweifelt, sich durch extrem auffälliges Verhalten zurück in die Gruppe zu bringen. Dies führt aber leider nur selten zum erwünschten Erfolg und trägt eher zum Gegenteil bei. Nicht selten werden die Kinder mit ADS nach solchen Erfahrungen aggressiv, da sie sich nicht akzeptiert und verstanden fühlen.[6]

Wenn diese Symptome und somit das ADS nicht erkannt werden, besteht für das Kind sowohl auf kurze als auch auf lange Zeit eine große Gefahr für dessen gesunde Entwicklung. Die persönliche Entwicklung ist durch den nicht abreißenden Misserfolg und die negativen Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen nicht selten beeinträchtigt. Diese Menschen haben ein geringes Selbstwertgefühl und ziehen sich sogar teilweise aus der Gesellschaft ganz zurück. Andere reagieren schnell aggressiv und entwickeln sich aus einer Art Schutzfunktion zu Schlägern. Um diesem vorzubeugen, sollte ein Kind mit ADS auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Welche Behandlungsmöglichkeiten es dafür gibt, wird in Punkt 4 erläutert.

[...]


[1] Schlenther, Uwe: A.D.S. – Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, URL: http://www.lernen- heute.de/ads.html, [Stand: 2002]

[2] Simonsohn, Barbara: Hyperaktivität. Warum Ritalin keine Lösung ist, München 2001, S.19

[3] Eichlseder, Walter: Unkonzentriert? Hilfen für hyperaktive Kinder und ihre Eltern, 3. Aufl., Weinheim/ Berlin 1992, S.56

[4] Arbeitskreis Überaktives Kind e.V.: Das hyperkinetsiche Syndrom-Neue und bewährte Therapien, Hannover 1993, S.4

[5] Autor unbekannt: Aufmerksamkeitsstörungen (ADS), URL: http://www.unruhige-kinder.de/html/ads_-_was_ist_das_.html, [Stand:2002]

[6] Eichlseder, Walter: Unkonzentriert? Hilfen für hyperaktive Kinder und ihre Eltern, 3. Aufl., Weinheim/ Berlin 1992, S.17

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS/ADHS
Université
University of Hannover
Note
sehr gut
Auteur
Année
2004
Pages
16
N° de catalogue
V39717
ISBN (ebook)
9783638384216
ISBN (Livre)
9783638762649
Taille d'un fichier
520 KB
Langue
allemand
Mots clés
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, ADS/ADHS
Citation du texte
Johanna Klugkist (Auteur), 2004, Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS/ADHS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39717

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