Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa


Examination Thesis, 2004

120 Pages, Grade: 1,5


Excerpt


Inhalt

1 Einleitung

2 Essstörungen am Beispiel der Magersucht und Bulimie – Stand der Forschung
2.1 Definition und Symptomatik der Magersucht
2.2 Krankheitsverlauf und Prognose der Magersucht
2.3 Definition und Symptomatik der Bulimie
2.4 Krankheitsverlauf und Prognose der Bulimie
2.5 Entstehungsbedingungen, Ursachen und Hintergründe der Magersucht und Bulimie
2.6 Subklinische Formen der Magersucht und Bulimie
2.7 Häufigkeit und Verbreitung der Magersucht und Bulimie und ihrer subklinischen Formen

3 Die Prävention
3.1 Der Begriff der Prävention im Rahmen gesundheitsfördernder Maßnahmen
3.2 Die Prävention von Essstörungen am Beispiel der Magersucht und Bulimie

4 Der Beitrag der Schule
4.1 Der Beitrag der Schule, in Sonderheit des haushaltsbezogenen Unterrichts, zur Prävention von Magersucht und Bulimie
4.2 Schulpräventionsprojekte im Überblick
4.3 Das Schweizer Schulprojekt zur Prävention von Essstörungen nach Buddeberg-Fischer
4.4 Das Projekt zur Prävention von Essstörungen „Jugend mit Biss“ des Frankfurter Zentrums für Ess-Störungen
4.5 Vergleich des Projektes nach Barbara Buddeberg-Fischer und des Projektes „Jugend mit Biss“ des Frankfurter Zentrums für Ess-Störungen zur Prävention von Essstörungen an Schulen
4.6 Vorstellungen zur schulinternen Präventionsarbeit

5 Die Unterrichtsreihe
5.1 Thema und inhaltliche Abfolge der Unterrichtsreihe
5.2 Schulischer Rahmen der Unterrichtsreihe
5.3 Koedukativer Rahmen der Unterrichtsreihe
5.4 Kriterien der allgemeinen Prävention innerhalb der Unterrichtsreihe
5.5 Kriterien der primären Prävention innerhalb der Unterrichtsreihe
5.6 Die Theorien Antonovskys und Orbachs - Begründung der Auswahl
5.7 Das Modell der Salutogenese nach Aaron Antonovsky
5.8 Präventive Maßnahmen, abgeleitet von dem Modell der Salutogenese
5.9 Der Anti-Diät-Ansatz nach Susie Orbach
5.10 Ziele der Unterrichtsreihe
5.11 Inhalte der Unterrichtsreihe in detaillierter Darstellung
5.11.1 Unterrichtseinheiten 1 und 2: „Schönheit“ und „Schönheit im Wandel der Zeit“
5.11.2 Unterrichtseinheiten 3, 4 und 5: Merkmale positiver Esssituationen - ihre Planung und Realisierung
5.11.3 Unterrichtseinheiten 6 und 7: „Gefühlswahrnehmung und Selbstbewusstsein“
5.11.4 Unterrichtseinheit 8: „Körperwahrnehmung und Körperbilder“
5.11.5 Unterrichtseinheiten 9 und 10: „Lebensziele“
5.11.6 Unterrichtseinheiten 11 und 12: „Selbstbehauptung und Durchsetzungsfähigkeit“
5.12 Anforderungen an das Sozialverhalten des Klassenverbandes

6 Die Unterrichtseinheit
6.1 Thema der Unterrichtseinheit
6.2 Eine Skizzierung der Unterrichtseinheit
6.2.1 Kurzbeschreibung
6.2.2 Durchführungszeit
6.2.3 Benötigte Materialien
6.2.4 Inhalt der Unterrichtseinheit
6.2.5 Ziel der Unterrichtseinheit
6.3 Ausführlicher Unterrichtsverlauf
6.4 Gedanken zur Etablierung der schulinternen Präventionsarbeit

7 Möglichkeiten und Grenzen bei der Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel der Magersucht und Bulimie

Literaturverzeichnis

Anhang

Abschlusserklärung

1 Einleitung

Essstörungen zählen zu den psychosomatischen Erkrankungen. Sie äußern sich in einem auffälligen Essverhalten, der gedanklichen Fixierung auf die Nahrung und / oder in einem von der Norm abweichenden Gewicht. Zu diesen Krankheiten zählen die Anorexia nervosa (Magersucht), die Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht), die Adipositas (Fettsucht) und das „Binge Eating“ (Heißhungeranfälle).

Die Ausführungen der vorliegenden Arbeit beziehen sich auf die Anorexia nervosa und Bulimia nervosa. Zu Beginn des Kapitels 2.1 wird dargelegt, warum der Begriff der Magersucht dem Begriff der Anorexia nervosa in dieser Arbeit vorgezogen wird. Zugunsten einer besseren Lesbarkeit werden des Weiteren einheitlich die Begriffe der Magersucht und Bulimie verwendet.

95 bis 97 % der an Magersucht oder Bulimie Erkrankten sind weiblich (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Krüger, Reich, Buchheim & Cierpka, 1997). Das Geschlechterverhältnis in Bezug auf Essstörungen beträgt 10:1 (vgl. Habermas, 1995; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Es sind spezifische Krankheiten der Adoleszenz. Während dieser Zeit findet die Erstmanifestation statt (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000). Ein Teil der Störungen tritt bereits präpubertär auf. Nur vereinzelt entwickeln sich Magersucht und Bulimie erst im Erwachsenenalter (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000; Habermas, 1995; Steinhausen, 2000). Diese Krankheitsbilder sind Phänomene der westlichen Welt und Kultur (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000; Mader & Ness, 1987; Preiß & Wilser, 2000; Schlevogt, 2002). Sie setzen materiellen Überfluss voraus, das heißt, die unmittelbaren primären Lebensbedürfnisse müssen erfüllt sein (vgl. Habermas, 1995; Preiß & Wilser, 2000).

Zentrales Anliegen dieser Arbeit ist die Bearbeitung der Fragestellung, wie präventive Maßnahmen der Magersucht und Bulimie im Rahmen des haushaltsbezogenen Unterrichtes aussehen könnten.

Dazu werden zunächst die Symptome, Krankheitsverläufe und Prognosen der Magersucht und Bulimie einzeln betrachtet, um ein genaues Bild über diese Formen der Essstörungen zu erhalten. Daran schließt sich die Frage an, welche Bedingungen zur Entstehung dieser Krankheitsbilder beitragen können. Dementsprechend werden die Ursachen und Hintergründe diskutiert. Ergänzend zu den oben genannten vollausgebildeten Formen der Magersucht und Bulimie finden nun subklinische, also Vorformen Erwähnung, um die Arbeit zu komplettieren. Zahlen zur Häufigkeit und Verbreitung der Magersucht, Bulimie und der Vorformen verdeutlichen die Notwendigkeit des Themas der Prävention.

So soll folgend der Begriff der Prävention erarbeitet werden, um diesen danach speziell auf die Krankheitsbilder beziehen zu können.

Es wird die Fragestellung aufgegriffen, welchen Beitrag die Schule und insbesondere der haushaltsbezogene Unterricht zur Vorbeugung von Magersucht und Bulimie leisten kann und wie sich diese Thematik in diesen Rahmen einbetten lässt. Ein Überblick über verschiedene Präventionsprojekte soll einen ersten Eindruck über bereits geleistete Arbeit an Schulen geben. Vertiefend sollen zwei Projekte präsentiert werden: Das nach Buddeberg-Fischer und „Jugend mit Biss“ des Frankfurter Zentrums für Ess-Störungen. Es folgt ein Vergleich dieser Schulpräventionsprojekte. Aus diesen Projekten sollen Schlüsse gezogen werden, wie präventive Maßnahmen im haushaltsbezogenen Unterricht aussehen könnten.

Daraus resultiert die Erarbeitung einer Unterrichtsreihe. Das Thema und die inhaltliche Abfolge werden vorgestellt, um anschließend den schulischen und koedukativen Rahmen der Reihe diskutieren zu können. Es wird im Folgenden erörtert, inwiefern die Unterrichtsreihe Kriterien der allgemeinen sowie primären Prävention aufgreifen kann. Die Auswahl der Theorien, mit Hilfe derer Inhalte der Reihe konzipiert werden, soll begründet und die Theorien, das Modell der Salutogenese und der Anti-Diät-Ansatz nach Susie Orbach, vorgestellt werden. Darauf folgt eine Benennung der Ziele der Unterrichtsreihe. Wie diese Ziele umgesetzt werden, zeigt eine detaillierte Darstellung der Inhalte der einzelnen Einheiten der Reihe. Anmerkungen zu den Anforderungen, die an das Sozialverhalten eines Klassenverbandes im Zuge der Durchführung einer solchen Unterrichtsreihe gestellt würden, runden diesen Punkt ab.

Um tiefer in die Bearbeitung des Anliegens der vorliegenden Arbeit vorzudringen, wird eine Einheit der Unterrichtsreihe exemplarisch herausgegriffen und eingehend betrachtet. Zunächst soll beantwortet werden, warum diese Einheit ausgewählt wurde und welche Sachverhalte das Thema der Einheit rechtfertigen. Die Skizzierung der Unterrichtseinheit verschafft einen Überblick über Inhalt und Ziele. Dies soll den Weg zu einer ausführlichen Betrachtung des Unterrichtsverlaufs ebnen. Es folgen Gedanken zur Etablierung der schulinternen Präventionsarbeit.

Eine kritische Diskussion zu den Möglichkeiten und Grenzen bei der Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel der Magersucht und Bulimie schließen die Arbeit ab.

2 Essstörungen am Beispiel der Magersucht und Bulimie – Stand der Forschung

2.1 Definition und Symptomatik der Magersucht

In der medizinischen und wissenschaftlichen Literatur hat sich als Synonym für das Krankheitsbild, auf das im Folgenden eingegangen werden soll, der Begriff der Anorexie behauptet. Sir William Gull, Leibarzt der Königin Viktoria von England, führte diesen Begriff im Jahre 1874 ein. Anorexie kommt aus dem Griechischen und bildet sich aus der verneinenden Vorsilbe an und dem Wort orexis, welches „Verlangen“ oder auch „Begierde“ bedeutet. Die Durchsetzung dieses Begriffes geschah, obwohl von Anfang an immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass diese Namensgebung unzutreffend ist, denn übersetzt wird Anorexie in den Begriff der Appetitlosigkeit (vgl. Raabe, 2001). Jedoch verspüren die Betroffenen meist durchaus Appetit und / oder Hungergefühle, die sie aber unterdrücken oder verleugnen (vgl. Gerlinghoff & Backmund, 1995b; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Der deutsche Begriff der Magersucht erscheint daher als auf die Symptome des Krankheitsbildes zutreffender, und in den weiteren Ausführungen wird dieser Begriff Verwendung finden. Auch der englischsprachige Autor Richard Gordon verweist auf die zutreffendere Bezeichnung des Begriffes der (Pubertäts-) Magersucht:

In German, the term for anorexia nervosa is Pubertaetsmagersucht - »mania for leanness«, or to use more a contemporary metaphor, »thinness addiction«. The German term is actually a much better characterization of contemporary anorexic patients than anorexia nervosa, which implies a »nervous loss of appetite« (Gordon, 2000, S. 117).

Von der Pubertätsmagersucht ist bei einigen Autorinnen und Autoren die Rede (vgl. Aschenbrenner, 2001; Becker, 1997; Gerlinghoff & Backmund, 1995b; Westendorf-Bröring, 1998), da sich die Magersucht meist in der Zeit des Überganges von der Kindheit in das Jugendalter, also in der Phase der Pubertät, manifestiert (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer; 2000; Habermas, 1995; Raabe, 2001).

Personen, die an der Magersucht leiden, zeigen eine abnorme gedankliche Zentrierung auf die Nahrung, das Essen und das Gewicht (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001). Die Betroffenen verspüren große Angst, dick zu werden. Sie halten ihr Körpergewicht deutlich unter der altersentsprechenden Norm bzw. magern extrem ab (vgl. Aschenbrenner, 2001; Steinhausen, 2000). Dies geschieht durch signifikante Restriktion der Nahrungsaufnahme, Erbrechen, der Einnahme von Abführmitteln und / oder Appetitzüglern sowie intensive körperliche Betätigung (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001). Der Gewichtsverlust wird dabei nicht realistisch wahrgenommen; die Erkrankten halten sich immer noch für zu dick (vgl. Aschenbrenner, 2001; Gerlinghoff & Backmund, 2002c). Neben diesen typischen Verhaltensmerkmalen können weitere Zeichen einer allgemeinen Psychopathologie wie zwanghafte, unreife und depressive Persönlichkeitsmerkmale, sozialer Rückzug, rigides Denken und niedriges Selbstwertgefühl beobachtet werden (vgl. Aschenbrenner, 2001).

Im Verlauf der Erkrankung kann es durch das Fasten zu schweren physischen Folgeerscheinungen wie dem Ausbleiben der Menstruation, dem Wachstum von Babyflaumhaar am ganzen Körper, chronischer Verstopfung, einer niedrigen Pulsfrequenz und Körpertemperatur, Stoffwechselstörungen, einer Blutbildveränderung und Osteoporose kommen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Knoll, 1998; Steinhausen, 1993, 2000). Diese Symptome können bis zum Tod der erkrankten Person führen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001; Steinhausen, 1993, 2000).

Für die Diagnose einer Magersucht müssen nach F 50.0 der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen ICD - 10 folgende Kriterien erfüllt sein (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001):

1. Das tatsächliche Körpergewicht liegt mindestens 15 % unter dem zu erwartenden Gewicht (BMI <17,5)
2. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch Hungern, Erbrechen, Abführen, übertriebene körperliche Aktivitäten oder Missbrauch von Medikamenten wie Appetitzüglern / Diuretika.
3. Es besteht eine Körperschema-Störung, das heißt, dass trotz starker Abmagerung die Angst besteht, zu dick zu sein bzw. zu werden.
4. Es liegt eine hormonelle Störung vor, die sich bei Frauen als primäre oder sekundäre Amenorrhö (Ausbleiben der monatlichen Regelblutung, Menstruationsstörung) und bei Männern als Libido- und Potenzverlust äußert.
5. Es kommt zu einer Verzögerung in der pubertären Entwicklung.

Eine ähnliche Klassifikation beinhaltet das DSM IV (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen) der American Psychiatric Association, welches ebenfalls zur Diagnose einer Magersucht herangezogen werden kann und die oben genannten Kriterien um einige Nuancen erweitert (vgl. Aschenbrenner, 2001; Mediclin Aktiengesellschaft). Hier werden die diagnostischen Kriterien für die Magersucht wie folgt ausgewiesen:

1. Die Weigerung der betroffenen Personen das Minimum des für Alter und Körpergröße normalen Körpergewichts zu halten (der Gewichtsverlust führt dauerhaft zu einem Körpergewicht von weniger als 85 % des zu erwartenden Gewichts oder das Ausbleiben einer während der Wachstumsperiode zu erwartenden Gewichtszunahme führt zu einem Körpergewicht von weniger als 85% des zu erwartenden Gewichts).
2. Ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor, zu dick zu werden, trotz bestehenden Untergewichts.
3. Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur und des Körpergewichts, übertriebener Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung oder Leugnung des Schweregrades des gegenwärtigen geringen Körpergewichts.
4. Bei postmenarchalen Frauen das Vorliegen einer Amenorrhö (siehe oben). Eine Amenorrhö wird auch dann angenommen, wenn bei einer Frau die Periode nur nach Verabreichung von Hormonen, zum Beispiel Östrogenen, eintritt.

2.2 Krankheitsverlauf und Prognose der Magersucht

Der Krankheitsverlauf der Magersucht ist unterschiedlich (vgl. Aschenbrenner, 2001). So gibt es Heilungen (vgl. Aschenbrenner, 2001), häufig chronische Verläufe (20 bis 30 % [vgl. Steinhausen, 1993]) und Todesfälle. Die Magersucht weist eine Sterblichkeitsrate von 21 % auf (vgl. Aschenbrenner, 2001; Steinhausen, 2000). Damit ist die Magersucht die Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate aller psychiatrischen Krankheiten (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001). An erster Stelle der Todesursachen stehen hierbei Suizide, danach die Folgen des Hungerns bzw. des Fastens (vgl. Aschenbrenner, 2001).

7 bis 40 % der Erkrankten zeigen zusätzlich bulimische Episoden (vgl. Aschenbrenner, 2001). Günstig für die Heilungschancen erweisen sich konfliktfreie Eltern–Kind-Beziehungen, ein höherer Bildungs- und Sozialstatus, kurze und wenige stationäre Behandlungen, ein früher Krankheitsbeginn und ein kurzes Intervall vom Krankheitsbeginn bis zum Einsetzen der Therapie (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Steinhausen, 2000). Als ungünstig für den Verlauf der Erkrankung werden eine lange Krankheitsphase vor dem Behandlungsbeginn, ein höheres Alter bei der Ersterkrankung, ein extremer Gewichtsverlust, ein gleichzeitiges Bestehen bulimischer Symptomatik, fehlgeschlagene Vorbehandlungen und männliches Geschlecht ausgewiesen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Steinhausen, 2000).

2.3 Definition und Symptomatik der Bulimie

Der Name Bulimie leitet sich aus dem Griechischen von bous ab, was „Ochse“ bedeutet. Das griechische Wort limos kann in „Hunger“ übersetzt werden.

Bulimie bedeutet also Ochsen- oder auch Stierhunger (vgl. Preiß & Wilser, 2000).

Die Bulimie manifestiert sich später als die Magersucht. Sie wird in der Zeit des Überganges vom Jugendalter in das Erwachsenenalter, also zwischen dem 14. und 30. Lebensjahr diagnostiziert (Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001).

Bei der Bulimie kommt es zu einer gedanklichen Fixierung auf die Aufnahme, Beschaffung und Zubereitung von Nahrung (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Kennzeichnend sind die sogenannten Heißhungerattacken bzw. Essanfälle, bei denen in kurzer Zeit sehr große Nahrungsmengen (bis zu 20 000 Kilokalorien) aufgenommen werden (vgl. Feiereis, 1989; Mader & Ness, 1987; Preiß & Wilser, 2000). Diese Heißhungerattacken bzw. Essanfälle gehen mit einem Gefühl des Kontrollverlustes einher (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Danach erbrechen die Erkrankten und / oder benutzen andere gewichtsregulierende Maßnahmen, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Auch dieser Vorgang vollzieht sich von starken Gefühlen der Scham und Schuld begleitet (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Die an Bulimie erkrankten Personen sind meist normalgewichtig. Jedoch finden ausgeprägte Gewichtsschwankungen statt (vgl. Mader & Ness, 1987; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001).

Psychopathologische Auffälligkeiten sind mangelnde emotionale Stabilität, Ängstlichkeit, Impulsivität, Orientierung an äußerer Kontrolle sowie Tendenzen zur Zwanghaftigkeit (vgl. Preiß & Wilser, 2000; Steinhausen, 2000).

Folgeerscheinungen physischer Natur sind Halsentzündungen, Schwellungen der Speicheldrüsen, Zahnschäden, Speiseröhrenentzündungen, Menstruationsstörungen, Herz-Kreislauf-Störungen, das heißt Schwindelanfälle, Müdigkeit, aber auch Herzrhythmusstörungen, hormonelle Veränderungen, Nierenfunktionsstörungen, Harnwegsinfekte und Krampfanfälle (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001).

Die Diagnosekriterien für die Bulimie gliedern sich nach der ICD - 10 wie folgt (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001):

1. Eine andauernde Beschäftigung mit dem Essen, eine unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln, wobei die betroffene Person Essattacken erliegt, bei denen große Mengen Nahrung in sehr kurzer Zeit konsumiert werden.
2. Eine Vermeidung von Gewichtszunahme durch verschiedene Verhaltensweisen wie selbstherbeigeführtes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, zeitweilige Hungerperioden, Gebrauch von Appetitzüglern, Schilddrüsenpräparaten oder Diurektika. Wenn die Bulimie bei Diabetikerinnen oder Diabetikern auftritt, kann es zu einer Vernachlässigung der Insulinbehandlung kommen.
3. Eine krankhafte Furcht davor, dick zu werden. Die erkrankte Person setzt sich eine scharf definierte Gewichtsgrenze, deutlich unter dem vom Arzt als normal oder gesund betrachteten Gewicht.
4. Häufig lässt sich in der Vorgeschichte mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren eine Episode einer Magersucht nachweisen. Diese frühere Episode kann voll ausgeprägt gewesen sein oder sie war eine verdeckte Form mit mäßigem Gewichtsverlust oder einer vorübergehenden Amenorrhö (siehe oben).

Die Kriterien des DSM - IV zur Diagnose der Bulimie ergänzen die Klassifikationen der ICD – 10 - Kriterien wie folgt (vgl. Aschenbrenner, 2001):

1) Wiederholte Episoden von Essattacken. Dabei sind folgende Merkmale für diese Episoden kennzeichnend:

- Die Nahrungsaufnahme findet in einer kurzen Zeitspanne (bis zu 2 Stunden) statt. Dabei ist die Essensmenge größer als die meisten Menschen in einer vergleichbaren Zeitspanne unter ähnlichen Umständen verzehren würden.
- Das Gefühl eines Kontrollverlustes begleitet die Essattacke (ein Gefühl, das Essen nicht stoppen oder kontrollieren zu können, was oder wie viel gegessen wird)

2) Ein wiederkehrendes, unangemessenes Kompensationsverhalten, um eine Zunahme von Körpergewicht zu verhindern durch Verhaltensweisen wie selbst herbeigeführtes Erbrechen, der Einnahme von Abführmitteln oder anderen Medikamenten sowie Hungern oder exzessive sportliche Betätigung.

3) Die Essattacken oder Essanfälle und die unangemessenen Kompensationsmechanismen treten durchschnittlich zwei Mal wöchentlich für mindestens drei Monate auf.

4) Die Selbstwahrnehmung ist in ausgeprägtem und unangemessenem Maße beeinflusst durch das Körpergewicht.

5) Die Störung tritt nicht ausschließlich während Episoden einer Magersucht auf.

Bei der Klassifikation nach dem DSM - IV wird außerdem ein „Purging“-Typus gekennzeichnet. Bei dieser Subform kommt es zum regelmäßigen Erbrechen. Beim „Non–Purging“-Typus erbrechen die erkrankten Personen nicht, haben aber Essanfälle und setzen andere gewichtsreduzierende Maßnahmen ein (vgl. Preiß & Wilser, 2000).

Wie bereits oben angeführt kann es Überschneidungen in der Symptomatik beider Krankheitsbilder geben (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001; Steinhausen, 2000). Nicht selten entwickelt sich eine Bulimie aus einer Magersucht oder umgekehrt oder es kommt zu bulimischen Episoden im Verlauf einer Magersucht (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001).

2.4 Krankheitsverlauf und Prognose der Bulimie

Da das Krankheitsbild der Bulimie aufgrund der äußeren Erscheinung für Außenstehende nicht so offenkundig ist wie das der Magersucht und die erkrankten Personen weniger häufig an therapeutischen Maßnahmen teilnehmen als magersüchtige Personen, ist es schwierig, Aussagen zum Krankheitsverlauf der Bulimie zu treffen, da von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird (vgl. Aschenbrenner, 2001; Habermas, 1995). Bis zu 80 % der Personen, die an Bulimie erkrankt sind, kommen zu keinem Zeitpunkt in eine Therapie (vgl. Steinhausen, 2000). 50 % der Erkrankten werden geheilt und 20 % zeigen auch nach einer Behandlung eine bulimische Symptomatik, während die verbleibenden 30 % einen Wechsel zwischen symptomfreien Intervallen und Rückfällen zeigen (vgl. Aschenbrenner, 2001). Die Sterblichkeitsrate ist bisher unklar (vgl. Aschenbrenner, 2001). Ungünstig für einen Heilungsprozess erweisen sich eine Chronifizierung, ein stark ausgeprägtes Krankheitsbild, Therapie-Abbrüche und eine hohe Anzahl an Vorbehandlungen (vgl. Aschenbrenner, 2001). Studien darüber, welche Aspekte sich positiv auf die Heilungschancen auswirken, fehlen bisher (vgl. Aschenbrenner, 2001).

2.5 Entstehungsbedingungen, Ursachen und Hintergründe der Magersucht und Bulimie

Obgleich die Magersucht und Bulimie zwei unterschiedliche Ausprägungen von Essstörungen mit teilweise verschiedenen, teilweise ähnlichen Symptomen darstellen, behandelt die wissenschaftliche Literatur die Entstehungsbedingungen, Ursachen und Hintergründe beider Essstörungen mehrheitlich nicht getrennt nach den einzelnen Krankheitsbildern (vgl. Aschenbrenner, 2001; Becker, 1997; Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001; Stein-Hilbers & Becker, 1996). Dies geschieht, da gesellschaftliche, soziokulturelle, biologische, innerpsychische und familiäre Aspekte sowohl Erklärungsansätze als auch Risikofaktoren für die Entstehung einer Magersucht wie auch einer Bulimie darstellen. Die Frage, warum unter vergleichbaren, zum Beispiel soziokulturellen Bedingungen, in einem Fall eine Magersucht und im anderen eine Bulimie resultiert, bleibt trotz vieler Studien weitgehend unbeantwortet (vgl. Steinhausen, 2000).

Im Folgenden werden aus oben genannten Gründen die Entstehungsbedingungen, Ursachen und Hintergründe der Magersucht und Bulimie in einem Kapitel zusammenfassend erarbeitet. Diese Ausführungen sind dabei keinesfalls als erschöpfend anzusehen. Sie skizzieren Tendenzen. Jedoch bedarf jeder Einzelfall einer individuellen Betrachtung.

Für die Entstehung der Magersucht und Bulimie wird heute mehrheitlich ein multikausales bio-psycho-soziales Ursachenmodell angenommen, da bislang kein alleinig verantwortlicher Faktor für die Entstehung dieser Krankheitsbilder identifiziert werden konnte (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001; Steinhausen, 2000). Erst aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher gesellschaftlicher, soziokultureller, innerpsychischer und familiärer Bedingungen und auslösender Ereignisse kann sich eine Magersucht oder Bulimie entwickeln (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001; Steinhausen, 2000). Die genauen Entstehungsbedingungen sind trotz vieler Studien noch nicht eindeutig geklärt (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Im Weiteren werden verschiedene Vorstellungen über Ursachenfaktoren und –bedingungen, die zur Entwicklung der Magersucht oder Bulimie führen können, erläutert.

Soziokulturelle Faktoren sind entscheidend an der derzeitigen Häufigkeits-zunahme von Essstörungen beteiligt (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000). Die Magersucht und Bulimie sind Erkrankungen der westlichen Industriegesellschaften (vgl. Steinhausen, 2000). Sie setzen materiellen Überfluss und eine Gesellschaft, in der ein extremes Schlankheitsideal für Frauen existiert, voraus (vgl. Steinhausen, 2000). Nach wie vor scheint es so zu sein, dass sich Frauen in weit größerem Umfang über ihr Aussehen definieren als Männer. Das angestrebte Schönheitsideal orientiert sich an extrem schlanken Models mit präpubertären Körperformen. Erfolg, Selbstbewusstein und Aktivität werden mit diesem Vorbild assoziiert (vgl. Knoll, 1998; Stein-Hilbers & Becker, 1996). Dieses Schönheitsideal ist für die Mehrheit der weiblichen Bevölkerung aus biogenetischen Gründen nicht zu erreichen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer, 2000; Knoll, 1998). Nur 8 % der weiblichen Bevölkerung können nach Knoll (Knoll, 1998) beispielsweise die Konfektionsgröße 38 tragen. So entsteht ein starker Druck für die Frauen, schlank zu sein. Die Unerreichbarkeit des Ideals führt zu einer Unzufriedenheit mit den eigenen Körperformen. Die Frauen beginnen mit Hilfe von Diäten oder sportlicher Betätigung oder auf andere Art und Weise ihr Gewicht zu reduzieren. Diese Maßnahmen stellen Risikofaktoren für die Entwicklung von Magersucht oder Bulimie dar (vgl. Aschenbrenner, 2001; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001).

Doch auch auf den Männern lastet zunehmend der Druck, schlank und fit auszusehen (vgl. Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001). Eine Untersuchung an europäischen und amerikanischen Männern zum männlichen Körperideal zeigte, dass in allen beteiligten Ländern die Mehrzahl der Männer bei einer computergesteuerten Befragung ein Körperidealbild auswählte, das mindestens 13 kg muskulöser erschien als es ihr eigener Körper tatsächlich war (vgl. Aschenbrenner, 2001). Diese Diskrepanz zwischen dem wirklich existierenden Körperbau und dem idealisierten Bild könnte das Ansteigen der Häufigkeit von Essstörungen bei Männern erklären.

Dennoch betreffen Essstörungen fast ausschließlich Frauen. Daher liegt es nahe, die Gründe für die Erkrankungen unter anderem in geschlechtsspezifischen Ursachen zu suchen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000; Raabe, 2001; Stein-Hilbers & Becker, 1996).

Das Bild der Frau hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Eine Frau soll heute hoch gebildet sein und einem Beruf nachgehen. Gleichzeitig erwartet man von ihr, Mutter zu sein, den Haushalt zu organisieren und eine gute und attraktive Ehefrau zu sein. Die tatsächlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen ermöglichen die gleichzeitige Durchführung dieser Rollenzuschreibungen nur schwerlich und führen zum Rollenkonflikt. Eßstörungen können Lösungsversuche für diese Widersprüchlichkeiten darstellen.

(Aschenbrenner, 2001, S. 10)

Neben den widersprüchlichen Rollenerwartungen und der Überbewertung des äußeren Erscheinungsbildes stellt sich jedoch die Frage, weshalb die an Magersucht und Bulimie Erkrankten mehrheitlich Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren und junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren darstellen, denn die über 20jährigen Frauen sind dem Schlankheitsdiktat nicht weniger stark unterworfen.

Ein möglicher Erklärungsansatz bietet sich in genauerer Betrachtung der Phase der Pubertät. Diese Entwicklungsperiode stellt eine biologische, psychologische und soziale Umbruchsphase und Reifungskrise für die Jugendlichen dar (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000; Preiß & Wilser, 2000). Darüber hinaus ist diese Phase gekennzeichnet durch eine besonders hohe Sensibilität der Jugendlichen für sozio-kulturelle Normen (vgl. Buddeber-Fischer, 2000). Nach Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) wird in keiner anderen Entwicklungsphase dem Aussehen und dem Körper so viel Bedeutung beigemessen. Die Pubertät erfordert von den Jugendlichen auf unterschiedlichen Ebenen hohe Anpassungsleistungen (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000).

Die körperlichen Veränderungen in der Pubertät treten bei Mädchen im Alter zwischen 7,5 und 12 Jahren, bei Jungen zwischen 10 und 13,5 Jahren auf (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000). Bei den weiblichen Jugendlichen tritt die körperliche Pubertätsentwicklung somit im Durchschnitt 2 bis 3 Jahre früher ein als bei den männlichen. Sie ist außerdem durch eine höhere Entwicklungsgeschwindigkeit gekennzeichnet (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000). Während die Veränderungen des weiblichen Körpers in der Phase der Pubertät durch die Zunahme von Körperfett und die Ausformung weiblicher Körperformen gegenläufig zum heutigen Schönheitsideal sind, trifft dies auf die männlichen Jugendlichen nicht zu, da sich diese durch den Zugewinn von Muskelmasse und Größenwachstum dem für Männer propagierten Schönheitsideal eher annähern (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000).

Der frühere Eintritt der weiblichen Jugendlichen in die Pubertät, die höhere Entwicklungsgeschwindigkeit und die Art der physischen Veränderungen führen zu einem größeren Rollen- und Anpassungsstress der Mädchen bzw. jungen Frauen während der Pubertät im Vergleich zu den männlichen Jugendlichen (vgl. Aschenbrenner, 2001; Buddeberg-Fischer, 2000; Stein-Hilbers & Becker, 1996).

Bei den biologischen Entstehungsbedingungen, Ursachen und Hintergründen wird auch eine genetische Disposition diskutiert. Jedoch lassen sich die Ergebnisse verschiedener Studien dahingehend zusammenfassen, dass erstens die Wissenschaft noch keine hinreichende Antwort auf die Frage geben kann, ob überhaupt und inwieweit es einen Zusammenhang zwischen biogenetischen Aspekten und den Essstörungen der Magersucht und Bulimie gibt und zweitens, dass die Ergebnisse einiger Studien auf eine genetische Prädispositon in Bezug auf die Magersucht und Bulimie hinweisen, dieses jedoch nicht hinreichend bewiesen werden konnte (vgl. Aschenbrenner, 2001).

Ein weiterer möglicher Risikofaktor für die Entstehung einer Magersucht oder Bulimie stellt das Diäthalten dar. Durch das vorherrschende Schlankheitsideal und den damit assoziierten positiven Wertvorstellungen sind kontrolliertes Essverhalten und Diäthalten zu einem weitverbreiteten Alltagsbestandteil vieler Menschen geworden. Nach Pudel & Westenhöfer (Pudel & Westenhöfer, 1991) hatten in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1989 und 1990 bereits jede zweite Frau und jeder vierte Mann mindestens eine Schlankheitsdiät hinter sich. Auch bei Kindern und Jugendlichen fand man Anzeichen eines ausgeprägten Diätverhaltens und spätestens ab der Phase der Pubertät machen sich Mädchen verstärkt Sorgen um ihr Gewicht und beginnen, das Essverhalten zu kontrollieren (vgl. Pudel & Westhöfer, 1991). Nach Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) wollen Mädchen bereits im Alter von sechs bis sieben Jahren dünner sein als sie es tatsächlich sind. Mehr als ein Drittel der Kinder zwischen sieben und dreizehn Jahren hat schon einmal einen Diätversuch unternommen.

Buddeberg-Fischer (Buddeberg-Fischer, 2000) weist darauf hin, dass in verschiedenen Langzeitstudien ein Zusammenhang zwischen Diätverhalten und der Entwicklung einer Essstörung nachgewiesen werden konnte. Eine dieser Studien war eine prospektive Studie mit Schülerinnen aus London. Diese demonstrierte, dass das Risiko, an einer Essstörung zu erkranken, für diäthaltende Schülerinnen achtmal höher lag als das der Schülerinnen, die keine Diät machten. Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) erweitert den Risikofaktor des Diäthaltens in der Form, dass sie zu bedenken gibt, dass das Risiko der diäthaltenden Personen spezifisch höher liegt an einer Magersucht oder Bulimie zu erkranken, die neurotische Persönlichkeitsmerkmale aufweisen. Psychisch und physisch gesunde diäthaltende Personen zeigen nach Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) kein erhöhtes Risiko für eine Krankheitsausbildung der Magersucht und / oder Bulimie

Es kann festgehalten werden, dass eine Diät die natürlichen Regulierungsmechanismen, wie etwa die des Hunger- und Sättigungsgefühls, außer Kraft setzt (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996). Des Weiteren führt das Diäthalten zu einer erhöhten Endorphinausschüttung, die, zusätzlich zur sozialen Anerkennung durch das Schlanksein, eine Stimmungsaufhellung herbeiführt (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996).

Auffällig an den Krankheitsbildern der Magersucht und Bulimie ist das Symptom der gestörten Körperwahrnehmung (vgl. Steinhausen, 1993). Die an Magersucht Erkrankten magern immer weiter ab, empfinden sich jedoch nach wie vor als zu dick, während die Selbstwahrnehmung der an Bulimie erkrankten Personen eng mit dem von der Waage angezeigten Gewicht zusammenhängt. Eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper findet sich auch bei Personen, vor allen Dingen bei Frauen, bei denen keine Essstörung diagnostiziert werden kann (vgl. Aschenbrenner, 2001). In Untersuchungen von Pudel & Westenhöfer (Pudel & Westenhöfer, 1991) hielten dreiviertel aller befragten Frauen ihr Körpergewicht für zu hoch, obgleich sie nach dem Body Mass Index normalgewichtig waren. Eine weitere Studie zeigte, dass Mädchen über alle Altersstufen hinweg untergewichtige Idealfiguren bevorzugten (vgl. Aschenbrenner, 2001). Die Jungen hingegen wählten ein Körperidealbild, das das Normalgewicht repräsentierte. Eine Untersuchung von Buddeberg-Fischer (Buddeberg-Fischer, 2000) an über 1900 Schülerinnen und Schülern in der Schweiz bestätigt diese Thesen: Nur 52,3 % der von ihr untersuchten weiblichen Jugendlichen beurteilten ihr Körpergewicht als gerade richtig. 43,8 % der Schülerinnen erlebten sich als übergewichtig. Bei den Schülern hielten sich nur 16 % für zu dick. Des Weiteren beurteilten sich die weiblichen Jugendlichen im Schnitt als wesentlich weniger körperlich attraktiv als die männlichen es selbst von sich taten.

Ein negatives Körperbild stellt einen Risikofaktor für die Entstehung von Magersucht und Bulimie dar und die oben genannten Ergebnisse unterschiedlicher Studien verdeutlichen die Tatsache, dass besonders Mädchen bzw. Frauen diesem Risikofaktor ausgesetzt zu sein scheinen.

Der Präsident der Ärztekammer Niedersachsen kommuniziert erweiternd, dass ein niedriges Selbstwertgefühl die Entstehung einer Magersucht oder Bulimie oder einer anderen Essstörung begünstigt (vgl. Suchtprophylaxe SUPRO).

Neben diesen soziokulturellen, gesellschaftlichen, biologischen und innerpsychischen Faktoren beschäftigt sich die Forschung auch mit familiären Aspekten als möglichen Ursachenfaktor für die Magersucht und Bulimie. Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) verweist auf Studien, in denen keine Unterschiede zwischen dem Familienklima von essgestörten und nicht essgestörten Personen gefunden wurden. Einige Autoren betonen jedoch besondere familiäre Konstellationen bei den essgestörten Probanden (Feiereis, 1989; Raabe, 2001; Westendorf-Bröring,1998). Cierpka & Reich (Cierpka & Reich, 1997) fassten die Ergebnisse ihrer Studien und die anderer Autoren in einer Typologisierung von Familien mit einem essgestörten Mitglied zusammen. Dabei fallen erhebliche Unterschiede im Familienklima von magersüchtigen und bulimischen Personen auf: Die Familien der Magersüchtigen werden, von außen betrachtet, als „Bilderbuchfamilien“ beschrieben. Hinter der Fassade von Stabilität und Glück verstecken sich Rigidität, Desillusion und Konkurrenz der Eltern. Diese Familien sind sehr auf ihren äußeren Schein konzentriert und leistungsorientiert. Das an Magersucht erkrankte Familienmitglied wird überbehütet. Eigene Autonomiebestrebungen und Interessen werden nicht akzeptiert. In der Familie dominieren ein starkes Harmoniegebot und Konfliktvermeidung. Das magersüchtige Familienmitglied ist eine Art Stabilisator für die Familie (vgl. Cierpka & Reich, 1997).

Da die Bulimie erst seit 1980 als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt ist (vgl. Preiß & Wilser, 2000), die Erkrankten ein weniger auffälliges, äußeres Erscheinungsbild zeigen, seltener an einer Therapie teilnehmen als an Magersucht Erkrankte und dadurch weniger gut statistisch erfassbar sind, bleiben bis dato auch die Komponenten des Familienklimas mit bulimischen Mitgliedern weniger umfangreich erforscht als es bei der Magersucht der Fall ist. Nach Cierpka & Reich (Cierpka & Reich, 1997) finden sich in diesen Familien offen ausgetragene, heftige Konflikte. Es gibt Zerwürfnisse, Kontaktabbrüche, Trennungen und Scheidungen. Es fehlen Wärme, Vertrauen und affektive Resonanz. Die Atmosphäre ist eher distanziert. In Familien, in denen ein Mitglied an Bulimie erkrankt ist, lässt sich eine starke Tendenz zu impulsiven Handlungen, Durchbruch von Jähzorn und körperlicher Gewalt beobachten. Im Gegensatz zu diesen Impulsausbrüchen stehen die hohe Leistungsorientierung, das Streben nach Perfektion und die Idealisierung von Stärke, die ebenso das Klima in diesen Familien prägen (vgl. Cierpka & Reich, 1997). Von den bulimischen Familienmitgliedern wird vorzeitige Autonomie erwartet. Häufig gibt es eine erotisierende Nähe zwischen Vater und Tochter. Intimschranken werden verletzt. Das Essen stellt in diesen Familien eine Möglichkeit zum Rückzug und eine Herstellung von Intimität dar. Gleichzeitig wird Schlankheit, entsprechend den gesellschaftlichen Normen, als Stärke bewertet. Deshalb bemühen sich vor allem die weiblichen Familienmitglieder um ein kontrolliertes Essverhalten (vgl. Cierpka & Reich, 1997). Bei der Übersicht über die Ergebnisse der Studien von Cierpka & Reich (Cierpka & Reich 1997) ist es wichtig zu erwähnen, dass die Autoren trotz der Typologisierung betonen, dass es nicht die Magersuchtfamilie oder die Bulimiefamilie gibt. Die Ergebnisse skizzieren Parallelen und Tendenzen, jedoch würde ein Generalisieren den Hintergründen jeder einzelnen Erkrankten und jedes einzelnen Erkrankten nicht gerecht werden.

Ergänzend ist zu erwähnen, dass bis in die 90er Jahre angenommen wurde, dass die an Magersucht oder Bulimie Erkrankten aus Familien der Mittel- und Oberschicht entstammen, doch dieser Zusammenhang besteht nach Steinhausen (Steinhausen, 2000) nicht. Dies widerspricht der Tatsache, dass sich erhöhte Prävalenzraten von gestörtem Essverhalten in Populationen finden, an die höhere professionelle Erwartungen gestellt werden und in denen ein gewisser Leistungsdruck vorhanden ist, denn sowohl an Magersucht als auch an Bulimie Erkrankte zeichnen sich typischerweise durch einen stark ausgeprägten Ehrgeiz, Perfektionismus und eine hohe Leistungsorientierung bezüglich Schule, Studium und Beruf aus (vgl. Aschenbrenner, 2001). Die Tatsache, dass die Magersucht und Bulimie beispielsweise im schulischen Bereich häufiger an Gymnasien als an Hauptschulen beobachtet wird (vgl. Mehtfessel, 2000), spricht gegen die Beobachtung von Steinhausen (Steinhausen, 2000).

2.6 Subklinische Formen der Magersucht und Bulimie

Als subklinische Formen der Magersucht und Bulimie werden Vorformen dieser Erkrankungen bezeichnet (vgl. Aschenbrenner, 2001; Raabe, 2001). Bei ihnen sind nicht alle Diagnosekriterien des ICD - 10 oder DSM - IV (siehe oben) erfüllt. Nach diesen Klassifikationssystemen werden sie unter „nicht näher bezeichnete Essstörung“ (DSM - IV) bzw. „atypische Anorexia nervosa“ und „atyptische Bulimia nervosa“ (ICD - 10) eingeordnet (vgl. Aschenbrenner, 2001). Aus diesen Vorformen können sich Essstörungen im Vollbild entwickeln. Die Übergänge zwischen normalen und pathologischen Essmustern sind fließend (vgl. Kapitel 2.5: „Diäthalten“), die Abgrenzung voneinander oft schwierig (vgl. Feiereis, 1989). Die Bedingungen, die zum Übergang vom normalen Essen in gestörtes Essverhalten bis hin zur Essstörung führen, sind nur äußerst unzureichend geklärt (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996).

Da es in der vorliegenden Arbeit um die Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel von Magersucht und Bulimie geht, liegt das Interesse nicht nur auf vollausgebildeten Formen der Magersucht und Bulimie, sondern auch auf Vorformen dieser Krankheitsbilder. Besonders die neuesten Studien zur Verbreitung der subklinischen Formen der Magersucht und Bulimie komplettieren das Bild, welches von besonderer Relevanz bei präventiven Maßnahmen ist.

2.7 Häufigkeit und Verbreitung der Magersucht und Bulimie und ihrer subklinischen Formen

Bevor die Häufigkeit subklinischer Essstörungen skizziert wird, werden im Vorfeld Zahlen zur Verbreitung der vollausgebildeten Magersucht und Bulimie genannt. Bei den Zahlen zur Verbreitung von Magersucht und Bulimie existieren keine einheitlichen Größen. Daher werden anschließend verschiedene Zahlen zur Verbreitung der beiden Krankheitsbilder von unterschiedlichen Herausgebern aufgeführt werden.

Inzwischen gehören Essstörungen zu den am weitest verbreiteten psychischen Krankheiten unter Mädchen und jungen Frauen (vgl. Raabe, 2001), die so oft vorkommen, dass Gordon (Gordon, 2000) von epidemischen Ausmaßen spricht.

Nach den Angaben der Ärztekammer Niedersachsen leiden allein in Deutschland mindestens 220 000 Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren an Magersucht oder Bulimie (vgl. Hungrig – Online, 1999). Davon sind 95 % bis 97 % der Betroffenen weiblich. Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (DIET) in Aachen gibt an, dass in Deutschland etwa 3,7 Millionen Menschen unter gefährlichem Untergewicht leiden. Von Untergewicht seien in Deutschland vor allem Senioren, Krebs-, Dialyse- und Aids-Patienten sowie Magersüchtige betroffen, teilt das Institut mit. In Deutschland leiden nach Angaben des Instituts über 100 000 Menschen, insbesondere Frauen zwischen 15 und 35 Jahren, an Magersucht, 600 000 Frauen und Männer an der Bulimie. Die Zahl der magersüchtigen Männer liegt bei fünf bis zehn Prozent - mit steigender Tendenz (vgl. Hungrig – Online, 1999). Die Universität Ulm beziffert die Häufigkeit in der weiblichen Bevölkerung zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr für Magersucht mit 0,5 bis 1%, für Bulimie mit 3 bis 4% und verzeichnet ebenfalls einen zunehmenden Anteil männlicher Betroffener. Nach Angaben des gemeinnützigen Vereins zur Selbsthilfe bei Magersucht erkranken ca. 2 % bis 4 % aller jungen Frauen in Deutschland an Bulimie, also zwei- bis dreimal so viele Frauen wie solche, die an Magersucht erkranken (vgl. Selbsthilfe bei Magersucht e. V., 1999). Die Zahl der an Magersucht Erkrankten verdreifachte sich in den letzten zehn Jahren (vgl. Schlevogt, 2002; Hungrig – Online, 1999).

Ergänzend finden an dieser Stelle Zahlen zur Häufigkeit und Verbreitung der subklinischen Formen von Magersucht und Bulimie Erwähnung. Dabei werden auch Ergebnisse von Studien aufgeführt, die Störungen im Essverhalten von Jugendlichen sowie Erkenntnisse zur Körperunzufriedenheit und dem Diätverhalten dokumentieren. Dies erscheint sinnvoll, um eine umfangreiche Vorstellung über die Ausgangslage zu erhalten, an der der Präventionsgedanke ansetzt.

Stein-Hilbers & Becker (Stein-Hilbers & Becker, 1996) weisen auf amerikanische Studien hin, in der 60 % der Mädchen und 28 % der adoleszenten Jungen über eigene Diäterfahrungen berichten. Mit zunehmendem Alter nehmen die Diätenfrequenzen vor allem bei Mädchen zu, während die Diäten für Jungen an Bedeutung verlieren (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996). In Deutschland hielten nach demoskopischen Umfragen rund drei Viertel aller befragten Frauen ihr Körpergewicht für zu hoch und wollten dünner sein (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996). Schätzungen gehen davon aus, dass rund 4 Prozent aller Frauen ihr Gewicht durch regelmäßiges Erbrechen kontrollieren (vgl. Stein-Hilbers & Becker, 1996).

In den letzten Jahren wurden viele Studien zur Verbreitung von Essstörungen nach DSM- / ICD-Kriterien veröffentlicht. Zu den subklinischen Erscheinungsformen gibt es bis heute nur wenige Arbeiten. Es fehlen allgemein gültige Kriterien zur Einteilung und Diagnose (vgl. Buddeberg-Fischer, 2000).

In der Untersuchung von Buddeberg-Fischer (Buddeberg- Fischer, 2000) an mehr als 1900 Schülerinnen und Schülern in der Schweiz zeigten 22,4 % der Mädchen und 7 % der Jungen ein gestörtes Essverhalten. In der Studie von Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) an insgesamt 736 Schülerinnen und Schülern und Studentinnen und Studenten in Göttingen und Jena waren 28,5 % der weiblichen Probanden und 12,6 % der männlichen Probanden von einer subklinischen Essstörung betroffen. Signifikant häufiger traten die Störungen des Essverhaltens bei den Schülerinnen im Vergleich zu den Studentinnen auf: bei 35, 3 % der Schülerinnen und 22,6 % der Studentinnen konnten Auffälligkeiten im Essverhalten festgestellt werden. Zwischen den Schülern und Studenten gab es keine ausgeprägten Unterschiede bezüglich der Häufigkeit von subklinischen Essstörungen. Insgesamt bestätigte die Studie nach Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) ein signifikant erhöhtes Risiko der weiblichen Probanden gegenüber den männlichen an subklinischen Essstörungen zu erkranken.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in der Studie nach Buddeberg-Fischer (Buddeberg-Fischer, 2000) über ein Viertel der Schülerinnen und in der Studie nach Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001) über ein Drittel der Schülerinnen an subklinischen Essstörungen litten. Bei beiden Studien wurden die Probandinnen und Probanden im Vorfeld nicht als explizite Risikogruppe ausgemacht, sondern sie stellten eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung dieses Alters dar.

Diese Untersuchungen belegen, dass diese Vorformen der Magersucht und Bulimie wesentlich häufiger vorkommen als klinisch manifestierte Essstörungen und verdeutlichen gleichzeitig das Ausmaß der Lage. Aschenbrenner (Aschenbrenner, 2001, S. 109) bezeichnet in der Diskussion ihrer Untersuchung die Ergebnisse der Studie als „alarmierend“.

3 Die Prävention

3.1 Der Begriff der Prävention im Rahmen gesundheitsfördernder Maßnahmen

Der Begriff der Prävention leitet sich von dem lateinischen Wort praevenire ab, was in das Deutsche übersetzt „zuvorkommen“ bedeutet. Dieser Begriff wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Im Bereich der Medizin und Gesundheitspsychologie sowie der Pädagogik wird er im Sinne der Vorbeugung von physischen und psychischen Krankheiten sowie sonstigen Missständen, die das Wohlbefinden beeinträchtigen, gebraucht.

Standen früher hauptsächlich Beratung und Therapie im Mittelpunkt, so hat in den letzten Jahren die Prävention stark an Gewicht gewonnen. Dem Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“ wird mehr Bedeutung zugemessen. Jedoch hat sich das Verständnis von Prävention deutlich verändert. Beruhte dieses in der Vergangenheit hauptsächlich auf der Abschreckung, Warnung und Wissensvermittlung, so wird die Prävention heute zunehmend in das Gesamtkonzept der allgemeinen Gesundheitsförderung integriert (Schlevogt, 2002). In diesem Sinne geht es bei der Prävention nicht nur um die Verhinderung von Krankheiten, sondern auch darum, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu stärken (vgl. Buddeberg- Fischer, 2000; Schlevogt, 2002).

In der WHO-Satzung von 1946 wurde Gesundheit

(...) als der Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als das Freisein von Krankheit und Gebrechen (...)

[...]

Excerpt out of 120 pages

Details

Title
Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa
College
University of Dortmund
Grade
1,5
Author
Year
2004
Pages
120
Catalog Number
V39754
ISBN (eBook)
9783638384452
File size
842 KB
Language
German
Notes
Diese Staatsexamensarbeit wurde von der Universität Dortmund für hervorragende Leistungen ausgezeichnet
Keywords
Prävention, Essstörungen, Unterricht, Beispiel, Anorexia, Bulimia
Quote paper
Uta Hippel (Author), 2004, Prävention von Essstörungen im haushaltsbezogenen Unterricht am Beispiel von Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39754

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