„We argue that […] men and women come from different sociolinguistic subcultures, having learned to do different things with words in a conversation, so that when they attempt to carry on conversations with one another, even if both parties are attempting to treat another as equals, cultural miscommunication results.”
Im Rahmen dieser Arbeit mit dem Titel „Ist Kommunikation zwischen den Geschlechtern interkulturelle Kommunikation? – Eine Kontroverse“ wird die im obigen Zitat zum Ausdruck kommende Annahme des Bestehens einer spezifisch weiblichen und männlichen Gesprächskultur, wie sie unter anderem von Maltz/Borker und Tannen vertreten wird, mit der als Reaktion auf die These der „zwei Kulturen“ erfolgte Gegendarstellung Günthners verglichen.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Anfängen der feministischen Sprachwissenschaft in der Frauenbewegung und dem Beginn der feministisch-linguistischen Diskussion, um den Ursprung der anschließend beschriebenen Kontroverse darzustellen.
Daraufhin wird die Theorie der „zwei Kulturen“ basierend auf Gumperz’ Konzept unterschiedlicher Kontextualisierungskonventionen in interkultureller Kommunikation erörtert. Im Anschluss soll Günthners Kritik an dieser Theorie anhand einiger essentieller Punkte ausgeführt werden. Das Ziel der Schlussbetrachtung wird sein, aufgrund der vorherigen Darlegungen selbst Position zu beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entstehung und Themen der feministischen Sprachwissenschaft
- 1.1 Die „Neue Frauenbewegung“ als Ausgangspunkt
- 1.2 Die Anfänge der feministisch-linguistischen Diskussion
- 2. Die Theorie der „zwei Kulturen“
- 2.1 Die Basis: Gumperz' Konzept der unterschiedlichen Kontextualisierungskonventionen in der interkulturellen Kommunikation
- 2.2 Kommunikation zwischen den Geschlechtern als interkulturelle Kommunikation
- 3. Kritische Auseinandersetzung mit der Theorie divergierender geschlechtsspezifischer Interaktionssysteme
- 3.1 Das Aufwachsen der Kinder in getrennten Welten
- 3.2 Geschlechtsspezifische Stilzuschreibungen
- 3.3 Die Identitätskategorie „soziales Geschlecht“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Annahme, dass Männer und Frauen unterschiedliche Gesprächskulturen pflegen. Sie vergleicht die Theorie der „zwei Kulturen“, die von Maltz/Borker und Tannen vertreten wird, mit der Gegendarstellung Günthners. Die Arbeit beleuchtet den Ursprung der Kontroverse im Kontext der feministischen Sprachwissenschaft und analysiert Gumperz' Konzept der Kontextualisierungskonventionen in der interkulturellen Kommunikation. Schließlich wird Günthners Kritik an der Theorie der „zwei Kulturen“ analysiert und die Schlussbetrachtung wird eine eigene Position zu dieser Thematik vertreten.
- Die Entstehung der feministischen Sprachwissenschaft im Kontext der Neuen Frauenbewegung
- Die Theorie der „zwei Kulturen“ und ihre Anwendung auf die Kommunikation zwischen den Geschlechtern
- Gumperz' Konzept der Kontextualisierungskonventionen in der interkulturellen Kommunikation
- Günthners Kritik an der Theorie der „zwei Kulturen“
- Die Bedeutung des sozialen Geschlechts für die Kommunikation zwischen den Geschlechtern
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der feministischen Sprachwissenschaft im Kontext der Neuen Frauenbewegung und ihre frühen Diskussionen über spezifisch weibliches Sprechen.
- Das zweite Kapitel stellt die Theorie der „zwei Kulturen“ vor und erläutert Gumperz' Konzept der Kontextualisierungskonventionen, die dazu beitragen, Missverständnisse in der interkulturellen Kommunikation zu erklären.
- Das dritte Kapitel analysiert die Anwendung von Gumperz' Theorie auf die Kommunikation zwischen den Geschlechtern, wobei Maltz/Borker und Tannen argumentieren, dass Unterschiede in den Kontextualisierungskonventionen zu intergeschlechtlichen Missverständnissen führen können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der feministischen Sprachwissenschaft, der Theorie der „zwei Kulturen“, Gumperz' Konzept der Kontextualisierungskonventionen, geschlechtsspezifischem Sprechen, interkultureller Kommunikation, pragmatischem Versagen, „genderlect“ und dem sozialen Geschlecht.
- Quote paper
- Rebecca Blum (Author), 2003, Ist Kommunikation zwischen den Geschlechtern interkulturelle Kommunikation? - Eine Kontroverse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39771