Welche Auswirkungen Katastrophen auf Gesellschaft und Wirtschaft haben, ist kein Geheimnis. Nicht nur Naturkatastrophen, auch anthropogen bedingte Katastrophen, wie das Attentat auf das World Trade Center mit seiner verheerenden Zerstörungskraft beweisen wie intensiv die sozioökonomischen Auswirkungen von Katastrophen sein können. Durch die Zerstörung oder Schädigung von ökonomischen Strukturen (z.B. Unternehmen, Netzwerke, Infrastruktur, Ressourcen) und sozialen Strukturen (z.B. Familien, politische Strukturen, Gesellschaftsformen) können globale Konsequenzen entstehen. Auch Naturkatastrophen können solche Ausmaße annehmen, nicht zu verachten die Schäden, die sie unmittelbar vor Ort anrichten. Ziel dieser Seminararbeit ist es, Konsequenzen von Naturkatastrophen für Gesellschaft und Wirtschaft aufzuzeigen.
Zugrunde liegt ein induktives Prinzip. Zuerst werden empirische Fallbeispiele aus verschiedenen Ländern und Systemen und ein Beispiel aus der Antike angeführt. Dann werden allgemeine Aussagen formuliert.
Das Beispiel aus der Antike soll zeigen, wie der Mensch in antiken Hochkulturen mit den Folgen von Naturkatastrophen umging und wie er sie wahrnahm. Das Beispiel Kobe zeigt wie ein Erdbeben ein Weltwirtschaftszentrum traf und welche ökonomischen Konsequenzen bis hin auf globale Ebene dies hatte. Das Beispiel Erzincan aus der Türkei beschäftigt sich vor allem mit soziologischen Aspekten wie soziale Wahrnehmung und soziale Handlungsmuster. Mosambik verdeutlicht die Hilflosigkeit und die enormen Ausmaße einer Überschwemmungskatastrophe in einem Dritte-Welt-Land.
Der analysierende und zusammenfassende Teil verdeutlicht noch einmal den Umgang mit Naturkatastrophen in der Antike und vergleicht die Betroffenheitsausmaße zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Vorgehensweise
- 2 Fallbeispiele
- 2.1 Beispiel einer Naturkatastrophe in der Antike: der Ausbruch des Vesuv und die Zerstörung der Stadt Pompeji (79 n. Chr.)
- 2.1.1 Charakterisierung des Vulkanausbruchs und Ablauf der Katastrophe
- 2.1.2 Folgen der Katastrophe
- 2.2 Beispiel einer Naturkatastrophe in einem modernen Industrieland: das große Hanshin-Erdbeben in Kobe/Japan (1995)
- 2.2.1 Sachschäden
- 2.2.2 Auswirkungen auf die Menschen
- 2.2.3 Wirtschaftliche Schäden
- 2.2.4 Das japanische Versicherungsmarkt und versicherte Schäden
- 2.3 Die Erdbebenkatastrophe in Erzincan/Türkei (1992)
- 2.3.1 Infrastrukturelle Auswirkungen
- 2.3.2 Katastrophensoziologische Aspekte
- 2.3.2.1 Wahrnehmung von Informationen bei der Bevölkerung
- 2.3.2.2 Migration
- 2.3.2.3 Interpretationsmuster der Bevölkerung
- 2.4 Beispiel einer Naturkatastrophe in einem Entwicklungsland: Überschwemmungen in Mosambik
- 2.4.1 Bevölkerungsstruktur des Bezirks Tambara
- 2.4.2 Ablauf und Ursachen der Katastrophe 1997
- 2.4.3 Weitere Flutkatastrophen in Mosambik
- 2.4.4 Ökonomische Situation Mosambiks 2001
- 3 Analyse und Zusammenfassung
- 3.1 Das Ausmaß an Naturkatastrophen heute
- 3.2 Der Umgang mit Naturkatastrophen in der Antike
- 3.3 Schadenspotentiale und Schadensbewertung von Naturkatastrophen heute
- 3.3.1 Schadensbewertung aus Sicht der Versicherungswirtschaft
- 3.3.2 Der Vorsprung der Industrieländer
- 3.3.3 Lage und Aussichten der Entwicklungsländer
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den sozioökonomischen Folgen von Naturkatastrophen in verschiedenen Gesellschaftssystemen und Wirtschaftsstrukturen der Erde. Das Ziel ist es, die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf Gesellschaft und Wirtschaft aufzuzeigen und die Unterschiede im Umgang mit solchen Katastrophen in verschiedenen Teilen der Welt zu beleuchten.
- Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Gesellschaft und Wirtschaft
- Unterschiede im Umgang mit Naturkatastrophen in verschiedenen Kulturen
- Soziologische Aspekte im Kontext von Naturkatastrophen
- Schadensbewertung und -management in verschiedenen Ländern
- Die Rolle von Infrastruktur und Technologie im Katastrophenschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Seminararbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik und die Vorgehensweise der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Fallbeispiele aus verschiedenen Ländern und Epochen vorgestellt. Diese Fallbeispiele dienen dazu, die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf verschiedene Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsstrukturen zu veranschaulichen. So wird der Ausbruch des Vesuvs und die Zerstörung Pompejis im Jahr 79 n. Chr. als Beispiel für eine Naturkatastrophe in der Antike betrachtet, während das große Hanshin-Erdbeben in Kobe/Japan (1995) als Beispiel für eine Naturkatastrophe in einem modernen Industrieland dient. Die Erdbebenkatastrophe in Erzincan/Türkei (1992) behandelt insbesondere soziologische Aspekte wie soziale Wahrnehmung und soziale Handlungsmuster, während die Überschwemmungen in Mosambik die Folgen einer Naturkatastrophe in einem Entwicklungsland beleuchten.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse und Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den Fallbeispielen. Hierbei wird das Ausmaß an Naturkatastrophen in der heutigen Zeit betrachtet, der Umgang mit Naturkatastrophen in der Antike beleuchtet und die Schadenspotentiale und Schadensbewertung von Naturkatastrophen in Industrie- und Entwicklungsländern verglichen.
Schlüsselwörter
Naturkatastrophen, Sozioökonomische Folgen, Gesellschaftssysteme, Wirtschaftssysteme, Schadenspotentiale, Schadensbewertung, Industrie- und Entwicklungsländer, Antike, Japan, Türkei, Mosambik.
- Arbeit zitieren
- Konstantin Schmidt (Autor:in), 2002, Sozioökonomische Folgen von Naturkatastrophen in unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen der Erde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3984