Zu Beginn des dritten Jahrtausends, in einem Zeitalter hochentwickelter Technologien und stetiger wissenschaftlicher Fortschritte, aber auch von Katastrophen und Hungersnöten, gibt es Menschen, deren Leben sich tagein tagaus nur um ein Thema dreht: Ihr Gewicht und ihre Körperstatur.
Ein Großteil der heutigen Mädchen und Frauen definiert sich nahezu ausschließlich über ihr Aussehen. Diese Mädchen und Frauen sind mit ihrem Körpergewicht und ihrem Aussehen unzufrieden und deshalb pausenlos darum bemüht, der Traumfigur nachzueifern. Das angeblich erstrebenswerte Schönheitsideal wird täglich durch die Medien präsentiert und ist damit immer gegenwärtig. Es wird suggeriert, dass vorrangig schöne Frauen erfolgreich sind. Schön wird dabei gleichgesetzt mit schlank. In nahezu jeder Illustrierten befinden sich Diättipps und sportliche Ratschläge, um „das Fett schmelzen“ zu lassen. Die hochbezahlten und berühmten Supermodels verkörpern das Schönheitsideal und spätestens seit Twiggy heißt dies „schlank und rank“ zu sein. In jedem Frauen- und Modemagazin sieht man Frauen mit „Idealfiguren“ und hinzu kommt auch, dass der Modetrend die Kleidung ständig enger und knapper werden lässt. Normal gebaute und weibliche Frauenkörper können diesem Frauen- und Modeideal nicht mehr Stand halten. Wen wundert es nun, dass viele Mädchen und Frauen alles dafür tun, um sich diesem Schönheitsideal anzupassen, damit auch sie Attraktivität und Erfolg repräsentieren? Um dem Traum von Erfolg und Schönheit näher zu kommen, wird Fitness betrieben, Diäten werden ausprobiert oder es wird stark kontrolliert gegessen. Die ständige Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und ein ständiges Diät-Halten können Faktoren für den Einstieg in eine Essstörung und damit in die Bulimie sein.
Die Bulimie, auch Ess-Brech-Sucht genannt, ist Ausdruck einer psychischen Krankheit. Seit 1980 ist sie in der dritten Version im DSM III* als eigenständiges Störungsbild in der Psychiatrie definiert. Heißhungeranfälle mit selbst induziertem Erbrechen kennzeichnen die Bulimie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Essstörungen im Überblick
- Zum Verständnis von Essstörungen
- Die Formen der Essstörungen
- Gemeinsamkeiten der Essstörungen
- Bulimie im Vergleich zu anderen Essstörungen
- Bulimie bei Mädchen
- Historische Betrachtung der Bulimie
- Ursachen
- Gesellschaftliche Faktoren
- Familiäre Faktoren
- Die Sprache der Bulimie im familiären System
- Individuelle Faktoren
- Zusammenfassung
- Auslösende Ereignisse der Bulimie
- Der Krankheitsverlauf
- Behandlung
- Prävention von Essstörungen
- Präventionskonzepte im Wandel
- Differenzierungen der Prävention
- Gesundheitsfördernde, präventive Maßnahmen bei Essstörungen
- Personorientierte Prävention
- Umweltbezogene Prävention
- Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen von Bulimie bei Mädchen und beleuchtet mögliche präventive sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten. Das Ziel ist es, die komplexen Faktoren, die zu dieser Essstörung beitragen, zu verstehen und Wege aufzuzeigen, wie die steigende Prävalenzrate entgegengewirkt werden kann.
- Ursachen von Bulimie: Analyse gesellschaftlicher, familiärer und individueller Faktoren.
- Krankheitsverlauf der Bulimie: Beschreibung des Verlaufs und der damit verbundenen Herausforderungen.
- Präventionskonzepte: Untersuchung bestehender und notwendiger Präventionsmaßnahmen.
- Sozialpädagogische Interventionen: Bewertung und Ausarbeitung möglicher Interventionen.
- Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Schönheitsidealen und dem Auftreten von Bulimie.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Essstörungen ein, fokussiert auf Bulimie, und begründet die Relevanz der Arbeit anhand persönlicher Erfahrungen und gesellschaftlicher Beobachtungen. Die steigende Anzahl an betroffenen Mädchen und jungen Frauen motiviert die Autorin zur Untersuchung der Ursachen und der Möglichkeiten präventiver Maßnahmen. Die These der Arbeit ist, dass ein Zusammenspiel gesellschaftlicher, familiärer und individueller Faktoren die Bulimie auslöst, dem aber durch gezielte Präventionsmaßnahmen entgegengewirkt werden kann.
Essstörungen im Überblick: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Essstörungen im Allgemeinen, definiert Bulimie als eigenständiges Störungsbild und vergleicht sie mit anderen Essstörungen. Es dient als Grundlage für das tiefere Verständnis der Bulimie im weiteren Verlauf der Arbeit, indem es die verschiedenen Formen und Gemeinsamkeiten von Essstörungen beleuchtet. Der Vergleich mit anderen Störungen hebt die Spezifika der Bulimie hervor und schafft ein differenziertes Bild des Phänomens.
Bulimie bei Mädchen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der Bulimie bei Mädchen. Es betrachtet die historische Entwicklung des Verständnisses von Bulimie, analysiert die Ursachen auf gesellschaftlicher, familiärer und individueller Ebene. Die detaillierte Untersuchung der familiären Faktoren, einschließlich der "Sprache der Bulimie im familiären System", unterstreicht die Bedeutung des familiären Kontextes für die Entstehung der Störung. Der Krankheitsverlauf und Behandlungsmöglichkeiten werden ebenfalls beleuchtet.
Prävention von Essstörungen: Dieser Abschnitt untersucht verschiedene Präventionskonzepte und -maßnahmen im Umgang mit Essstörungen. Er beleuchtet den Wandel in Präventionsansätzen und differenziert zwischen personorientierten und umweltbezogenen Präventionsstrategien. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Anwendung von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen, die der steigenden Prävalenz von Essstörungen entgegenwirken sollen. Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten werden als wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Bulimie, Essstörungen, Prävention, Mädchen, Gesellschaftliche Faktoren, Familiäre Faktoren, Individuelle Faktoren, Sozialpädagogische Interventionen, Prävalenz, Schönheitsideal, Medien, Präventionskonzepte, Gesundheitsförderung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Bulimie bei Mädchen: Ursachen, Prävention und sozialpädagogische Interventionen"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ursachen von Bulimie bei Mädchen und beleuchtet mögliche präventive sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten. Das Ziel ist das Verständnis der komplexen Faktoren, die zu dieser Essstörung beitragen, und die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung der steigenden Prävalenzrate.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Ursachen von Bulimie (gesellschaftliche, familiäre und individuelle Faktoren), Krankheitsverlauf der Bulimie, bestehende und notwendige Präventionsmaßnahmen, Bewertung und Ausarbeitung möglicher sozialpädagogischer Interventionen sowie der Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Schönheitsidealen und dem Auftreten von Bulimie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Essstörungen im Überblick, ein Kapitel zur Bulimie bei Mädchen (inkl. historischer Betrachtung, Ursachenanalyse, Krankheitsverlauf und Behandlung), ein Kapitel zur Prävention von Essstörungen (inkl. Präventionskonzepte und sozialpädagogischer Interventionsmöglichkeiten) und eine Schlussbetrachtung. Zusätzlich beinhaltet sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Ursachen für Bulimie werden untersucht?
Die Arbeit analysiert gesellschaftliche, familiäre und individuelle Faktoren als Ursachen für Bulimie. Im familiären Kontext wird insbesondere die „Sprache der Bulimie im familiären System“ untersucht.
Welche Präventionsmaßnahmen werden diskutiert?
Die Arbeit untersucht verschiedene Präventionskonzepte und differenziert zwischen personorientierten und umweltbezogenen Präventionsstrategien. Ein besonderer Fokus liegt auf gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen sowie auf sozialpädagogischen Interventionsmöglichkeiten.
Welche Rolle spielen gesellschaftliche Schönheitsideale?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Schönheitsidealen und dem Auftreten von Bulimie. Es wird implizit oder explizit der Einfluss von Medien und gesellschaftlichem Druck thematisiert.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Zielgruppe umfasst Fachkräfte im Bereich der Sozialpädagogik, der Gesundheitsförderung und der psychischen Gesundheit, sowie alle Interessierten, die sich mit dem Thema Bulimie und Essstörungen auseinandersetzen möchten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Bulimie, Essstörungen, Prävention, Mädchen, Gesellschaftliche Faktoren, Familiäre Faktoren, Individuelle Faktoren, Sozialpädagogische Interventionen, Prävalenz, Schönheitsideal, Medien, Präventionskonzepte, Gesundheitsförderung.
- Citation du texte
- Pia Schneider (Auteur), 2004, Essstörungen bei Mädchen, dargestellt am Beispiel der Bulimie - Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich Prävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39936