Diese Diplomarbeit versteht sich als vergleichende wissenschaftliche Betrachtung, sowohl soziologisch im Sinne eines Abgleichs von Rollenbildern junger Frauen im Verlaufe einer Generation, als auch sozialpädagogisch im Sinne eines Vergleichs von sozialpädagogischen Angeboten und Arbeitsweisen anhand eines Projekts für Mädchen und Frauen vor 20 Jahren und heute. Bezugsarbeit für diese Arbeit ist eine 1984 entstandene Diplomarbeit über Mädchensozialarbeit, die konkret auf die Situation von Frauen und Mädchen zu dieser Zeit eingeht.
Im zweiten Kapitel der Arbeit ist dargestellt, wie Mädchen im Laufe ihrer Kindheit und Jugend, ihrem Weg durch die Sozialisationsinstanzen und in ihrer Freizeit nach wie vor zur Annahme von Geschlechterstereotypen beeinflusst werden und wie sich seit den 1980er Jahren doch die Geschlechterungleichheiten relativiert haben.
Im dritten Kapitel geht es um emanzipatorische Mädchenarbeit in der Sozialarbeit im Wandel einer Generation. Es wird ein Überblick über die veränderten Angebote, Methoden und Ausgangsbedingungen gegeben. Im Mittelpunkt des Kapitels steht ein Expertinnen-Interview mit zwei Mitarbeiterinnen dieses Mädchenprojekts. Es geht um inhaltliche sowie strukturelle Entwicklungen in der Mädchenarbeit.
Das vierte Kapitel hat die Auseinandersetzung mit Geschlechterkonstruktionen in der Differenzierung Ost und West zum Inhalt. Es schildert die Prägung des Frauenbildes und die Situation ostdeutscher Frauen in der DDR. Außerdem beschreibt es die Annäherung zwischen den Lebensentwürfen ostdeutscher und westdeutscher Frauen nach der Wiedervereinigung.
Das fünfte Kapitel dokumentiert die Situation junger Frauen heute, also Hindernisse und Hemmnisse, Chancen und Vorteile der ’Töchtergeneration’. Im sechsten Kapitel werden, basierend auf der Prozess- und Systemtheorie Staub-Bernasconis, Ziele und Methoden der Mädchenarbeit überprüft und in praxisorientierte Schlussfolgerungen umgewandelt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mädchen und junge Frauen: Mütter- und Töchtergeneration im Spiegel ihrer Zeit
- Über das 'Weibliche' und das 'Männliche'
- Mädchensozialisation: Über die Schwierigkeit Frau zu werden
- Der Weg durch die Sozialisationsinstanzen
- In der Familie
- Im Kindergarten und in der Schule
- In der Pubertät
- In der Freizeit
- In den Medien
- Im Studium und in der Berufsausbildung
- Sozialarbeit für Mädchen und junge Frauen 1984 bis 2004
- Organisationsformen von Mädchenarbeit
- Das 'Projekt für Mädchen und junge Frauen'
- Zielgruppe und Zielsetzung
- Arbeitsweisen und Personalstruktur
- Expertinnen-Interview
- Entwicklungen und Perspektiven in der Mädchenarbeit
- Geschlechterkonstruktionen in Ost und West
- Frauen in DDR und BRD vor der Wiedervereinigung
- Zur Situation von Frauen im vereinten Deutschland
- Perspektiven des gesellschaftlichen Wandels
- Frauen, Lebensentwürfe und Leitbilder
- Frauen auf dem Arbeitsmarkt
- Frauen, Karriere und Macht
- Familiale Arbeitsteilung
- Veränderungen in den Orientierungen junger Männer
- Theoretische Verortung und handlungsleitende Schlussfolgerungen nach Staub-Bernasconi
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung emanzipatorischer Mädchenarbeit in den 1980er Jahren und heute, indem sie einen Vergleich von Rollenbildern junger Frauen und sozialpädagogischen Angeboten in beiden Zeiträumen durchführt.
- Entwicklung von Geschlechterrollen und -stereotypen in der Mädchensozialisation
- Veränderungen und Herausforderungen in der emanzipatorischen Mädchenarbeit
- Geschlechterkonstruktionen in Ost und West im Vergleich
- Situation und Lebensentwürfe junger Frauen in der heutigen Gesellschaft
- Theoretische Verortung und praktische Schlussfolgerungen der Mädchenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die Einflussfaktoren auf die Mädchensozialisation und die Entwicklung von Geschlechterstereotypen in verschiedenen Lebensbereichen. Es stellt fest, dass die Geschlechterungleichheiten seit den 1980er Jahren zwar relativiert wurden, aber immer noch bestehen.
Kapitel drei behandelt die Veränderung emanzipatorischer Mädchenarbeit in der Sozialarbeit im Wandel einer Generation. Es analysiert die Entwicklungen von Angeboten, Methoden und Ausgangsbedingungen, wobei ein Expertinnen-Interview im Mittelpunkt steht.
Im vierten Kapitel werden Geschlechterkonstruktionen in Ost und West analysiert, indem es die Entwicklung des Frauenbildes in der DDR und die Situation ostdeutscher Frauen nach der Wiedervereinigung untersucht.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Situation junger Frauen in der heutigen Gesellschaft, wobei es Herausforderungen, Chancen und Vorteile der 'Töchtergeneration' betrachtet.
Schlüsselwörter
Emanzipatorische Mädchenarbeit, Geschlechterrollen, Mädchensozialisation, Geschlechterungleichheit, Sozialarbeit, Ost-West-Vergleich, Töchtergeneration, Lebensentwürfe, Staub-Bernasconi.
- Quote paper
- Lisa Sarholz (Author), 2005, Emanzipatorische Mädchenarbeit in den 1980er Jahren und heute, was bedeutet die Frauenfrage für die Töchtergeneration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40037