Ausländische Direktinvestitionen(Foreign Direct Investment, FDI) sind längerfristige Investitionen in Unternehmen, bei denen der ausländische Investor ein beachtliches Mitentscheidungsrecht (gemäß UNCTAD-Definition mindestens 10%) erhält. Generell lassen sich FDI in zwei Kategorien einteilen: in Greenfield Investments, d.h. Neugründungen, und Mergers and Akquisitions (M&As), d.h. Fusionen und Übernahmen bestehender Unternehmen. Die internationalen FDI-Ströme waren 2003 zum dritten Mal in Folge rückläufig. Während die Kapitalzuflüsse der FDI (inflows) um 18 % gesunken sind, stiegen die FDI-Kapitalabflüsse (outflows) lediglich um 3 % an. Berücksichtigt man die Entwicklung in den vergangenen Jahren, so lassen diese in absoluter Hinsicht nicht sonderlich vielversprechenden Zahlen dennoch auf eine Verbesserung hoffen. Zum einen ging 2001 ein noch größerer Einbruch der FDI inflows um 41% (von 1,4 Billionen $ auf 818 Milliarden $) voraus. Zum anderen lässt sich angesichts des vorausgehenden enormen Anstiegs wohl „weniger von einem Einbruch als vielmehr von einer Normalisierung der Verhältnisse sprechen.“ (Peter Zöllner, Direktor der Österreichischen Nationalbank, bei der Präsentation des World Investment Report 2004) Die sinkenden FDI sind damit vornehmlich ein „one-time adjustment following the privatization boom of the 1990s.“(The World Bank Group 2004: S.1.) Die gegenwärtige Summe der FDI inflows liegt dabei deutlich über dem Niveau von 1997, als der rapide Investitionsanstieg begann (vgl. Anhang A.1). [...]
Inhaltsverzeichnis
- FDI-Trends
- Ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI)
- Mergers and Acquisitions (M&As)
- Wachstum der internationalen Produktion
- Performance und Potential
- Der Inward FDI Performance Index
- Der Inward FDI Potential Index
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Trends der Transnationalisierung im Jahr 2004, mit besonderem Fokus auf den World Investment Report 2004. Die Analyse beleuchtet die Entwicklung von ausländischen Direktinvestitionen (FDI), die Bedeutung von Mergers and Acquisitions (M&As) und die wachsende internationale Produktion. Zudem werden die Performance und das Potential von Ländern bezüglich ausländischer Direktinvestitionen im Detail untersucht.
- Entwicklung der FDI-Ströme
- Bedeutung von Mergers and Acquisitions
- Wachstum der internationalen Produktion
- Performance und Potential von Ländern bezüglich FDI
- Transnationalität von Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
FDI-Trends
Der Text analysiert zunächst die Trends der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im Jahr 2004, die nach einem Rückgang in den Jahren 2001 und 2002, wieder sanken. Der Rückgang ist jedoch nicht als Einbruch zu verstehen, sondern als "one-time adjustment following the privatization boom of the 1990s". Die FD-Kapitalabflüsse stiegen hingegen leicht an. Es wird zudem erwähnt, dass die Industrienationen von diesem Rückgang besonders betroffen waren, während Entwicklungsländer eine Zunahme der FDI verzeichneten.
Mergers and Acquisitions
Im Bereich der Mergers and Acquisitions (M&As) ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, sowohl in der Anzahl der Transaktionen als auch im Gesamtwert. Der Rückgang wird unter anderem mit der abschwindenden Bedeutung von Privatisierungsmaßnahmen erklärt.
Wachstum der internationalen Produktion
Trotz des Rückgangs der FDI wächst die internationale Produktion weiter. Ausländische Niederlassungen von transnationalen Unternehmen (TNCs) produzieren ein Drittel der weltweiten Exporte und einen erheblichen Teil des globalen Bruttoinlandsprodukts. Der Transnationality Index der UNCTAD misst die Transnationalität von Unternehmen anhand verschiedener Kennziffern, wie dem Verhältnis von Auslandsumsatz zum Gesamtumsatz, von Auslandsaktiva zu den gesamten Aktiva und von Auslandsbeschäftigung zur Gesamtbeschäftigung.
Performance und Potential
Die UNCTAD bewertet die Performance und das Potential von Ländern bezüglich ausländischer Direktinvestitionen anhand von drei Kriterien: dem Inward FDI Performance Index, dem Inward FDI Potential Index und dem Outward FDI Performance Index. Der Inward FDI Performance Index bewertet das Maß, in dem Länder FDI-Zuströme erhalten, der Inward FDI Potential Index hingegen basiert auf strukturellen Variablen wie Wachstum des GDP, Exporten oder Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Die beiden Indizes werden als Matrixstruktur dargestellt, mit vier Quadranten: Front-runners, Above potential, Below potential und Laggards.
Schlüsselwörter
Ausländische Direktinvestitionen (FDI), Transnationalisierung, Mergers and Acquisitions (M&As), Internationale Produktion, Transnationality Index, Inward FDI Performance Index, Inward FDI Potential Index, Weltweite Inlandsinvestitionen, Privatisierung, Entwicklung der FDI Ströme.
- Citar trabajo
- Isabella Holz (Autor), 2004, World Investment Report 2004 - Thesen der Transnationalisierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40262