Wie keine andere Großstadt Europas ist die städtebauliche Struktur Berlins geprägt von politischen und ökonomischen Veränderungen. Durch Krieg, Isolation, Mauerbau, ungeklärte Besitzverhältnisse und Spekulation findet man hier einen besonders hohen Anteil an Leerstand und Brachflächen im Stadtzentrum wie auch in den Randbereichen. Es gab viele Visionen diese Lücken zu schließen, doch auch der Bauboom der neunziger Jahre füllte nur einige davon. Mittlerweile haben sich die ökonomischen Vorzeichen geändert und die Pläne liegen auf Eis. Millionen von Quadratmetern Wohn- und Bürofläche, so wie tausende von Hektar an Brachflächen sind ungenutzt. Es gibt eine Unmenge von Immobilien und Grundstücken, die sich weder kurz- noch mittelfristig wirtschaftlich verwerten lassen.
Basierend auf diesem Hintergrund stellte sich die Aufgabe, eine flexible Stadtentwicklungsstrategie zu erarbeiten, die in der Lage ist, auf Schwankungen, unvorhergesehenen Druck oder Stillstand im Planungsumfeld zu reagieren. Dabei soll kein fertiges Endbild, sondern der Prozess entworfen werden. Es geht um die Frage, wie Stadtwachstum (oder -schrumpfung) bei unsicheren und sich wandelnden Rahmenbedingungen gesteuert werden kann. Sowohl die Entwicklung eines Kooperationsverfahrens, wie auch räumliche Interventionen und Stimulationen zu verschiedenen Entwicklungsstufen sind das Ziel. Das Ergebnis dieses Verfahrens ist ein gesellschaftlicher Konsens, der durch Diskurse erzeugt wird. Aus diesen erwachsen unterschiedliche Formen der politischen und wirtschaftlichen Kooperation zwischen Bürgern und Staat. Der erweiterte Planungsbegriff führt bei den Beteiligten zu einer
zunehmenden Vernetzung untereinander.
Inhaltsverzeichnis
- Intro
- Stadtplanung
- Gesellschaftliche Strömungen
- Bürgerbeteiligung
- PROZESS
- Internet
- Open Source Analogie
- Der Prozessablauf
- Kooperation und Spieltheorie
- Moderation und Mediation
- Bausteine einer Kommunikationsplattform
- Der offene Planungsprozess
- ANALYSE
- Freiräume in Berlin
- Temporäre Nutzung
- Raumzusammenhänge
- Geschichte
- Nutzungen
- Eigentumsverhältnisse Block 23
- Investorenplan
- STRATEGIE
- Entwicklungsstrategie 1
- Akteure
- Entwicklungsstrategie 2
- Regeln
- Phasen
- SZENARIEN
- Varianten
- Temporäre Nutzung als strategisches Instrument
- Szenario - Büro
- Szenario Wohnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, eine flexible Stadtentwicklungsstrategie zu entwickeln, die auf Schwankungen und Unsicherheiten im Planungsumfeld reagieren kann. Der Fokus liegt dabei auf einem kooperativen Prozess, der nicht ein fertiges Endbild, sondern den Entwicklungsprozess selbst in den Vordergrund stellt.
- Kooperative Stadtentwicklung
- Reaktionsfähigkeit auf sich wandelnde Bedingungen
- Steuerung von Stadtwachstum (oder -schrumpfung)
- Entwicklung eines Kooperationsverfahrens
- Räumliche Interventionen und Stimulationen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine Einführung in das Thema Stadtentwicklung als kooperativer Prozess. Es werden die Herausforderungen der Stadtplanung in Berlin angesprochen, insbesondere im Zusammenhang mit Leerstand und Brachflächen. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Prozess der Stadtentwicklung. Dabei werden verschiedene Aspekte wie Internet, Open Source, Kooperation und Spieltheorie, Moderation und Mediation sowie Bausteine einer Kommunikationsplattform beleuchtet. Im dritten Kapitel werden die Freiräume in Berlin analysiert. Es werden Themen wie temporäre Nutzung, Raumzusammenhänge, Geschichte, Nutzungen und Eigentumsverhältnisse behandelt. Das vierte Kapitel widmet sich der Entwicklungsstrategie. Es werden verschiedene Strategien, Akteure, Regeln und Phasen der Stadtentwicklung vorgestellt. Das fünfte Kapitel präsentiert verschiedene Szenarien für die Entwicklung von Brachflächen, wobei der Fokus auf temporärer Nutzung und unterschiedlichen Nutzungsformen (Büro, Wohnen) liegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Stadtentwicklung, kooperative Prozesse, Stadtplanung, Bürgerbeteiligung, temporäre Nutzung, Brachflächen, Leerstand, Entwicklungsstrategie, Szenarien, Kooperation und Spieltheorie.
- Citar trabajo
- Thomas Schneider (Autor), Carsten Dankert (Autor), 2004, Stadtentwicklung als kooperativer Prozess, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40264