Limnologische Charakteristika von Hartwasserseen


Mémoire (de fin d'études), 2004

96 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhalt

Verzeichnis der Abbildungen

Verzeichnis der Tabellen

Verwendete Abkürzungen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Abbildung 2

Verzeichnis der Diagramme

Verwendete Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Alle weiteren Abkürzungen sind entweder im Text erläutert, oder es handelt sich um allgemein übliche Kurzformen für z.B. chemische Elemente oder physikalische Einheiten.

Einleitung

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den limnologischen Charakteristika von sechs ausgewählten Baggerseen im Ludwigshafener Stadtgebiet.

Es stellte sich die Frage, wie ähnlich sich diese sechs Seen aufgrund ihrer gleichen Entstehungsgeschichte und fast gleichen geographischen Lage in limnologischer Hinsicht sind. Alle Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen in die Seendatenbank des Labors für Geomorphologie und Geoökologie, den Seenatlas Ludwigshafen ein.

Geologische, geographische und morphologische Rahmenbedingungen

Die untersuchten Baggerseen befinden sich alle in den Sand- und Kieslagerstätten der Oberrheinischen Tiefebene am nördlichen Stadtrand von Ludwigshafen am Rhein.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Lage der beprobten Seen im Ludwigshafener Stadtgebiet

(Quelle: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation; Topographische Karten 1:25 000 Blatt 6416 (Mannheim-Nordwest) und Blatt 6516 (Mannheim-Südwest), 14. Auflage 2002)

Alle beprobten Seen haben keine oberirdischen Zu- und Abflüsse und werden ausschließlich von Grund- und Niederschlagwasser gespeist.

Da die Messungen gegen Ende der Herbst– Stagnation stattfanden, wurde die Seen nach ihrer Tiefe ausgewählt. Denn je tiefer ein See, desto später setzt die Winter – Zirkulation ein.

Die nachfolgenden Angaben zu den einzelnen Gewässern beruhen weitgehend auf Angaben des Dezernats für Bau, Umwelt und Verkehr, Bereich Umwelt, untere Wasserbehörde der Stadt Ludwigshafen.

Abelweiher

Der Abelweiher liegt westlich des Oppauer Siedlungsgebietes an der Ludwig – Wolker – Straße, südlich des Harschwegweihers.

In den 50er Jahren wurde an dieser Stelle schon eine geringe Menge Kies gewonnen, wodurch die Wasserfläche des Abelweihers damals noch sehr klein war.

In den 60er Jahren entstand dann der südliche Teil des Weihers und in den 70er Jahren erhielt der Abelweiher seine heutige Gestalt. Die Größe des Weihers beträgt ca. 2,2ha und seine maximale Wassertiefe beträgt 12m.

Der Abelweiher, heute in Privatbesitz, gilt als das bedeutendste Biotop westlich von

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Der Abelweiher

(eigene Aufnahme)

Oppau und wurde nach der Landesbiotopkartierung als „Schongebiet III“ bewertet. Die steile Uferböschung verhindert eine andere Nutzug außer Angeln.

Die angrenzenden Nutzungen sind die der Ackerflächen, die aber durch einen Pufferstreifen in Abstand zum Weiher gehalten werden. Außerdem soll auch in Zukunft ein gewisser Abstand zum Baubereich erhalten bleiben. Der Weiher ist zur Zeit an den TSG Ludwigshafen verpachtet.

Begütenweiher

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Abbildung 3: Der Begütenweiher

(eigene Aufnahme)

Der Begütenweiher liegt zwischen Friesenheim und dem Neubaugebiet Notwend – Melm. Er ist der zweitgrößte und nordwestlichste Weiher des Naherholungsgebietes „Willersinnweiher“. Er entstand kurz nach dem zweiten Weltkrieg durch Kiesabbau. Seine Größe ist ca. 8,3ha und mit einer Wassertiefe von maximal 23m gehört er zu den tiefsten Weihern im Ludwigshafener Stadtgebiet.

Im südöstlichen Teil des Weihers findet von Zeit zu Zeit immer noch Kiesabbau statt, ansonsten wird er hauptsächlich zum Baden genutzt. Die Taucher der DLRG Ludwigshafen – Oggersheim betauchen den See regelmäßig.

Im Flächennutzungsplan ist auch in Zukunft eine Kiesgewinnung vorgesehen, jedoch wird parallel dazu versucht, den Weiher zu naturnah wie möglich zu gestalten, indem z.B. fremde Ziergehölze gegen standortgerechte Arten ausgetauscht werden. Eine Röhrrichtzone fehlt jedoch.

Gehlenweiher

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Der Gehlenweiher

(eigene Aufnahme)

Der Gehlenweiher befindet sich östlich von Edigheim neben dem Stricklerweiher und zwischen der Kreisstraße 1 und der Landesstraße 523. Er entstand in den 60er Jahren durch Kiesabbau. Seine Größe ist 2,3ha und seine maximale Tiefe liegt bei 15m.

Der Weiher hat einen sehr naturnahen Charakter, weswegen man versucht, die Flachwasserbereiche zu bewahren und fremde Pflanzen zu entfernen.

Der Gehlenweiher wird ausschließlich zum Angeln genutzt, die angrenzenden Nutzungen (bis auf die in der Nähe gelegene Bahnlinie) dienen der Naherholung und sind Wiese, Sportplatz , Parkplätze und der benachbarte Stricklerweiher.

Bewirtschaftet und gepflegt wird der Weiher durch den Sportanglerverein SAV "Gut Fang" Oppau, der das Fischereirecht gepachtet hat und die Gewässerpatenschaft übernommen hat.

Großparthweiher

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Der Großparthweiher

(eigene Aufnahme)

Der Großparthweiher entstand zwischen Friesenheim und dem Neubaugebiet Notwende – Melm. Vom Ende der 30er Jahre bis Anfang der 40er Jahre wurde hier Kies abgebaut. Er ist ca. 15ha groß und hat eine maximale Wassertiefe von 20m.

Auch der Großparthweiher ist ein Bade- und Angelsee, der das Landschaftsbild aufwertet. Bedingt durch die Nutzung des Sees als Naherholungsgebiet ergeben sich Liegewiesen, Parkplatz und auch ein Acker als angrenzende Nutzungen.

Man ist bestrebt, die Gehölzbestände weiter zu vergrößern und eine Flachwasser- / Röhrichtzone anzulegen, um das südwestliche Ufer etwas zu beruhigen.

Die Taucher der DLRG Ludwigshafen - Oggersheim reinigen den Weiher zwei Mal im Jahr von Müll und sonstigem Unrat.

Melmbad

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Abbildung 6: Das Melmbad

(eigene Aufnahme)

Im Norden von Oggersheim, innerhalb der Siedlung Notwende liegt das Melmbad, einer der ältesten Weiher im Stadtgebiet Ludwigshafen. Bis 1851 stand an der Stelle des heutigen Melmbades noch Wald. Nach der Rodung wurde die Fläche zunächst als Ackerland genutzt, bis 1912 mit dem Kiesabbau begonnen wurde. 1920 wurde die Kiesgewinnung dort eingestellt und der Weiher wurde ab 1925 zum Angeln genutzt. 1937 wurde der Weiher zum Freibad, als welches er bis heute genutzt wird.

Seine Größe von 19600m² ist für diese Nutzung ideal. Die maximale Wassertiefe liegt bei 13m.

Da es sich heute um ein Freibad handelt, fehlt eine naturnahe Wasser- und Ufervegetation völlig und es sind Liegewiesen angelegt worden. In angrenzender Nachbarschaft befinden sich einige Gartengrundstücke.

Die DLRG Ludwigshafen - Oggersheim betreut das Freibad, das im Eigentum der Stadt Ludwigshafen ist und führt zweimal jährlich mit Hilfe der Sportangler und der Siedlergemeinde sogenannte „Säuberungsaktionen“ durch, bei denen das Melmbad u.a. von Tauchern von Unrat und Müll befreit wird.

Weiher am Harschweg

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Abbildung 7: Der Weiher am Harschweg

(eigene Aufnahme)

Im Norden des Abelweihers, westlich des Oppauer Siedlungsrandes, liegt der Harschwegweiher an der Ludwig–Wolker–Straße. Bereits in den 50er Jahren entstand an dieser Stelle eine Kiesgrube, jedoch nur mit einer kleinen Wasserfläche. In den 60er Jahren wurde die Grube erweitert und der Weiher erhielt in den 70er Jahren seine heutige Gestalt.

Mit nur 2ha Größe und einer maximalen Wassertiefe von 14,5m gehört er zu den kleineren Weihern im Stadtgebiet Ludwigshafens.

Der Weiher am Harschweg ist zur einen Hälfte in Privateigentum und gehört zur anderen Hälfte der Stadt Ludwigshafen. Auch er wurde, wie der Abelweiher, nach der Landesbiotopkartierung als „Schongebiet III“ bewertet, weil er an der sandigen, südexponierten Nordböschung seltene Pflanzenarten beherbergt.

Der Harschwegweiher ist vom „SAC Eisvogel“ gepachtet.

Methoden

Beprobungszeitraum

Die Beprobungen fanden im November 2002 kurz vor der Herbstzirkulation statt. Die Beprobungstage der einzelnen Seen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Datum der Beprobungen

Physikalisch – chemische in-situ-Messungen

Zunächst wurde mittels eines

Echographen vom Schlauchboot

aus die tiefste Stelle des beprobten

Sees ermittelt. An dieser wurde

das Boot an einen Anker gelegt

und die Proben zur weiteren Analyse

im Labor entnommen, sowie die

physikalisch–chemischen in–situ

Messungen direkt durchgeführt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Das Schlauchboot mit den Geräten

zur Durchführung der in-situ Messungen

(eigene Aufnahme)

Dazu wurde mit einer Ansaugpumpe das Wasser direkt in das speziell dafür konstruierten Rohrsystem im Boot in einem zu den installierten Geräte geleitet: Die

Die Parameter Trübe, Temperatur, Sauerstoff, Leitfähigkeit, UV-Absorption, Chlorophyll, CO2 und pH-Wert wurden jeden Meter Tiefe gemessen. Um die Tiefe festzustellen, wurde der Wasserschlauch alle 100cm mit einem Klebeband gut sichtbar markiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9 : Das Rohrsystem mit den integrierten Messsonden

(eigene Aufnahme)

Direkt am Schlauchende befand sich eine Sauerstoffsonde mit Temperatursensor, da die Sauerstofflöslichkeit u.a. druckabhängig ist und somit ein genaueres Messergebnis erzielt werden konnte.

Im Rohrsystem gelangte das Wasser zunächst an den Temperatur–Sensor, dann wurde die Leitfähigkeit, der pH–Wert und die Trübe gemessen. Nach Verlassen des Rohrsystem floß das Wasser durch das Fluorometer in das UV–Messgerät.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Anzeigen der

physikalisch–chemischen in-situ Messungen

(eigene Aufnahme)

Die Sichttiefe wurde ermittelt, indem der weiße Ansaugkopf der Pumpe beim Herabsinken in die Tiefe beobachtet wurde. Dort, wo er zuletzt sichtbar war, wurde die Wassertiefe an der am Schlauch angebrachten Skala abgelesen und als Sichttiefe notiert.

Nach Verlassen dieses Meßsystems erfolgte die Probenentnahme für die chemischen Laboruntersuchungen. Dazu wurde jeweils 500ml, bzw. 100ml in PE Flaschen abgefüllt und weitere 100ml zur Gesamtphosphor – Bestimmung mit Schwefelsäure konserviert.

Im Labor wurde die 500ml Probe direkt durch einem 0,2μm Filter filtriert und danach kühl gelagert. Die 100ml Proben wurden als Rückstellprobe tiefgefroren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Filtern der

Proben durch 0,2μm

Filterpapier

(eigene Aufnahme)

Je nach Tiefe des Sees und Beschaffenheit des Wassers (z.B. deutlich wahrnehmbarer H2S-Geruch) wurde alle 1-2 Meter Wassertiefe eine Probe entnommen. Die Beprobungstiefen und Probennummern sind folgender Tabelle zu entnehmen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Proben und deren Entnahmetiefen

Die Bezeichnung „0 Meter“ bedeutet, daß die Probe wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche entnommen wurde.

Die Messung der physikalisch– chemischen Parameter wurde jedoch in-situ bei jedem Meter Tiefe vorgenommen.

Chemische Analytik

Die chemischen Analysen wurden gemäß des deutschen Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlamm – Untersuchung durchgeführt.

Nitrat (NO3), Nitrit (NO2), Chlorid (Cl), Sulfat (SO4) und Gesamtstickstoff wurden nach der Norm EN ISO 10304-1 mit dem Ionenchromatograph DX-100 der Firma Dionex mit nachgeschaltetem Leitfähigkeitssensor und UV – Detektor bei einer Wellenlänge von 207nm gemessen.

Die Anionen Nitrat, Nitrit, Chlorid und Sulfat, sowie Brom und Thiosulfat wurden im beprobten Wasser ohne weitere Vorbehandlung gemessen.

Zur Messung des Gesamtstickstoffes wurde die Wasserprobe mit dem Oxidationsmittel „Oxisolv“ der Firma Merck in der Mikrowelle aufgeschlossen. Dabei oxidieren die Stickstoffverbindungen zu Nitrat. Die dann verdünnte Probe wurde anschließend wie oben beschrieben mit dem Ionenchromatographen gemessen.

Orthophosphat (PO4), Gesamtphosphor (P), Bor (B) und Ammonium (NH4) wurden mit dem Spektralphotometer PU8730UV/VIS von Philips nach DIN EN 38405 gemessen.

In saurer Lösung bilden Orthophosphationen mit Molybdationen in Gegenwart von Antimonionen einen Komplex, der durch Ascorbinsäure zu Phosphormolybdänblau reduziert wird. 50ml Wasserprobe wurden mit 2ml Molybdatlösung und 1ml Ascorbinsäure versetzt, 10min inkubiert und dann bei einer Wellenlänge von 880nm im Spektralphotometer gemessen.

Gesamtphosphor wurde ebenfalls nach EN 1189 und Ammonium–Stickstoff nach DIN 38406-E5-1 analysiert.

Zur Bestimmung von Calcium (Ca), Natrium (Na), Kalium (K) und Magnesium (Mg) wurde nach DIN 38406-E3; DIN 38406-E13 und DIN 38406-E14 das Atomaborsptionsspektrometer (AAS) AA-680-Shimazu benutzt, das mit einer Actylen–Luft–Flamme mißt. Das Spektralabsorptionsmaß für die einzelnen Elemente ist: Ca: 422,7 nm, Mg: 285,2 nm; K: 766,5 nm und Na: 589,0 nm.

Carbonat (CO3) und Hydrogencarbonat (HCO3) wurden durch acidimetrische Titration bestimmt. Zu 100ml Probe wurden 4 Tropfen Phenolphtalein hinzu gegeben. Färbte sich die Lösung rot, wurde tropfenweise 0,1N Salzsäure hinzugefügt bis die Lösung wieder farblos war. Anschließend wurden 4 Tropfen Mischindikator – Lösung (Methylenblau) dazu gegeben und erneut 0,1N Salzsäure Tropfen für Tropfen in die Lösung titriert, bis ein Farbumschlag von grün über grau auf violett feststellbar wurde. Die Menge der hinzugefügten Säure entspricht dem Zahlenwert des p-Wertes (Säurekapazität/ Alkalinität) in mmol/l Eq. Die von Beginn der ersten Titration bis zum Farbumschlag des Mischindikators insgesamt verbrauchten ml Säure entsprechen dem Zahlenwert des m-Wertes (Basekapazität/ Azidität) mmol/l Eq. Aus dem p- und m- Wert kann dann der Carbonat- und Hydrogencarbonat–Gehalt berechnet werden.

Im Laufe der Analysen können mehrere Fehlerquellen (z.B. Pipettierfehler, Messfehler, Eichfehler,...) auftreten. Aus diesem Grund ist bei den verwendeten Ergebnissen mit einem zufälligen Fehler von ± 5% zu rechnen.

Ergebnisse der in situ - Messungen

Sauerstoff

Die Sauerstoff–Messungen erfolgten direkt bei Probenentnahme auf den Seen und ergab die im Anhang auf S. X aufgeführten Ergebnisse.

Eine graphische Zusammenfassung aller Ergebnisse ist in Diagramm 1 zu sehen. Alle sechs beprobten Seen zeigen einen ähnlichen Verlauf der Sauerstoff–Verteilung, mit hohen Werten bis zu 9,5mg/l, bzw. 88% (Gehlenweiher) in Tiefen zwischen 0 und 11 Meter Tiefe und einer sprunghaften Abnahme im Durchschnitt bei 10m Tiefe zu anaeroben Bedingungen in den untersten Wasserschichten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 1: Sauerstoff-Verteilung in mg/l

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 2: Sauerstoff–Verteilung in Prozent

CO2

Im direkten Vergleich mit Diagramm 2, in der die Sauerstoff – Verteilung dargestellt ist, lässt sich perfekt die Gegenläufigkeit der beiden Gase feststellen: im Epilimnion ließ sich nur sehr wenig CO2 messen, es stieg jedoch sprunghaft mit der Sprungschicht an. Die geringsten CO2–Werte im Epilimnion, der obersten Wasserschicht, wurden im Großparthweiher mit 0mg/l in den Tiefen von 5m bis einschließlich 11m gemessen. Die höchsten Werte am Seegrund zeigte mit 32mg/l das Melmbad in 12,7m Tiefe.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Stickstoff-Verteilung

Wassertemperatur

Die Wassertemperatur wurde in-situ in jedem Meter Tiefe gemessen und zeigt einen für den Zustand der Herbststagnation typischen Verlauf. Bei allen sechs beprobten Seen hat die Vollzirkulation noch nicht eingesetzt, was zu einer deutlichen Abgrenzung von Epilimnion, Metalimnion und Hypolimnion führt.

Die Wassertemperatur des Epilimnions ist bei allen Seen recht ähnlich und liegt zwischen 9,7°C (Weiher am Harschweg, 0m) und 10,3°C (alle übrigen außer Großparthweiher). Der Großparthweiher hat ein um etwa 1°C wärmeres Epilimnion mit einer Wassertemperatur von 11,5°C.

Ebsonso wie die Temperaturen des Epilimion sich gleichen, verhalten sich auch die Wassertemperaturen des Hypolimnions, der untersten Schicht der Baggerseen. Hier beträgt die Minimaltemperatur im Durchschnitt 6,7°C, die kälteste Temperatur weist hier mit 6,3°C der Begütenweiher auf, am wärmsten ist das Hypolimnion des Abelweihers, in dem 7,3°C gemessen wurden.

Die größten Temperaturunterschiede weist der Großparthweiher auf, seine höchste gemessene Temperatur beträgt 11,5m im gesamten Epilimnion und die tiefste Temperatur erreicht 6,7°C am Boden des Sees, was einen Temperaturunterschied von 4,8°C bedeutet. Die geringste Temperaturschwankung mit nur 2,6°C konnte im Abelweiher zwischen 9,9°C an der Wasseroberfläche und 7,3°C an der tiefsten Stelle gemessen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 3: Temperatur-Verteilung

PH-Wert

Der pH-Wert verhält sich ähnlich wie die Wassertemperatur, mit zunächst konstanten Werten und später abfallenden Werten.

Der durchschnittliche pH-Wert des Epilimnions aller Seen liegt bei 7,826, den höchsten Wert kann hier der Großparthweiher mit 8,01 aufweisen, den niedrigsten der Weiher am Harschweg mit 7,72.

Mit Erreichen der Sprungschicht fallen in allen sechs Seen die pH-Werte ab und erreichen Werte zwischen 6,6 (Melmbad) und 7,43 (Großparthweiher) am Seegrund. Die Veränderung des pH-Wertes ist nicht sehr stark ausgeprägt, die Werte fallen im Schnitt um nur 0,528.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 4: Verteilung pH-Wert

Leitfähigkeit

Die Verteilung der Leitfähigkeit verläuft genau gegenläufig zu der von z.B. Temperatur und pH- Wert, indem an der Oberfläche die niedrigste und am Seeboden die höchste Leitfähigkeit gemessen wurde.

Die höchste Leitfähigkeit liegt im Melmbad in 12,7m Tiefe vor und beträgt 1275µS/cm. Die niedrigste Leitfähigkeit liegt ebenfalls im Melmbad, allerdings schon in 1m Tiefe mit 696µS/cm vor. Bis zum Erreichen der Sprungschicht sind in allen sechs Seen (bis auf das Melmbad) die Werte der Leitfähigkeit mehr oder weniger konstant und bewegen sich im Bereich zwischen 1025µS/cm (Gehlenweiher 0-6m, 9m, 10m) und 859µS/cm (Weiher am Harschweg, 11m).

Mit der Sprungschicht steigen die Werte an. Beim Begütenweiher und Großparthweiher ist zu beobachten, daß die Werte für Leitfähigkeit nach dem Anstieg wieder konstant bleiben, und zwar zwischen 977µS/cm (Großparthweiher, 16,5m) und 946µS/cm (Begütenweiher, 19m). Alle anderen vier Seen steigen bis zum Erreichen des Seegrundes weiter an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 5: Verteilung Leitfähigkeit

Sichttiefe

Die Sichttiefen der beprobten Seen bewegen sich im Bereich von nur 1,40m im Begütenweiher und 4,70m im Großparthweiher. Die jeweiligen Werte sind in folgender Tabelle zusammengefasst:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: Sichttiefen der beprobten Seen

Beim Vergleich der Sichttiefe ist jedoch zu beachten, daß die Messungen an unterschiedlichen Tagen durchgeführt wurden und die Ergebnisse so auch wetterbedingt variieren können.

Trübe

Die Verteilung der Trübe zeigt für alle sechs Seen eine gleiche Charakteristik: Bis zum Erreichen der Sprungschicht ist die Trübe gering, in der Sprungschicht selbst steigt die Trübe sprunghaft an und sinkt danach wieder. Im Begütenweiher sinkt sie sogar noch unter das Niveau, daß sie in den oberen Wasserschichten erreicht hat.

Der höchste Trübe – Wert erreicht der Weiher am Harschweg mit 59TE in 10m Tiefe. Die geringste Trübe weist das Melmbad mit 0,4TE in ebenfalls 10m Tiefe auf.

Die Werte für die Trübe aller beprobten Seen in den oberen Wassertiefen zeigt keine großen Unterschiede der Seen untereinander. Die Werte liegen zwischen 9,7TE (Weiher am Harschweg, 5m) und 0,4TE (Melmbad, 10m).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 6: Verteilung der Trübe

Chlorophyll a

Der relative Chlorophyll-a-Gehalt der beprobten Seen variiert stark. Sowohl innerhalb einzelner Seen, als auch im Verhältnis der Seen zueinander. Manche Seen, wie z.B. Begütenweiher, Gehlenweiher und der Weiher am Harschweg zeigen eine gleichbleibende Verteilung des relativen Chlorophyll a in den oberen Wassertiefen. Die Werte liegen hier zwischen 4,64 (Weiher am Harschweg, Wasseroberfläche) und 3,41 (Begütenweiher, 9m). Es handelt sich hierbei um nicht standardisierte Vergleichswerte.

In den übrigen Seen verändert sich auch im Epilimnion die Chlorophyll a–Verteilung mit jedem Meter Wassertiefe. Im Melmbad sinkt der Chlorophyll a–Wert mit zunehmender Wassertiefe, wogegen sich im Großparthweiher ein völlig gegenläufiges Bild mit steigenden Chlorophyll a–Werten abzeichnet. Im Abelweiher gar sinken die Werte in den ersten Metern Wassertiefe, um dann wieder anzusteigen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 7: Chlorophyll a-Verteilung

UV-Absorption

Die UV – Verteilung ist ganz klar gegliedert: Bis zur Sprungschicht zeigen alle Seen UV – Werte, die konstant bleiben und sich auch untereinander kaum voneinander unterscheiden. Sie liegen im Durchschnitt bei 7,41 an der Wasseroberfläche, wobei im Begütenweiher der höchste Wert (8,06) und im im Gehlenweiher der niedrigste Wert (6,46) gemessen wurde.

Mit Erreichen der Sprungschicht steigen die Werte an, bei Melmbad, Weiher am Harschweg, Gehlenweiher und Abelweiher sehr sprunghaft auf relativ hohe Werte bis zu 36,9 am Seeboden. Großparth- und Begütenweiher zeigen auch einen rapiden Anstieg ihrer UV – Werte, jedoch fällt dieser Anstieg gemäßigter aus und es werden auch geringere Werte erreicht., mit 34,2 im Großparthweiher und 22,3 im Begütenweiher, jeweils am Seegrund.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 8: UV-Verteilung

[...]

Fin de l'extrait de 96 pages

Résumé des informations

Titre
Limnologische Charakteristika von Hartwasserseen
Université
University of Heidelberg  (Geographisches Institut)
Cours
Diplomarbeit
Note
2,0
Auteur
Année
2004
Pages
96
N° de catalogue
V40276
ISBN (ebook)
9783638388283
ISBN (Livre)
9783638713924
Taille d'un fichier
1286 KB
Langue
allemand
Annotations
Deckblatt folgt in zweiter Datei.
Mots clés
Limnologische, Charakteristika, Hartwasserseen, Diplomarbeit
Citation du texte
Silke Neumann (Auteur), 2004, Limnologische Charakteristika von Hartwasserseen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40276

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