Der deutsche Kapitalmarkt ist seit nunmehr einem Jahr für Börsenneulinge
verschlossen. Die Ursache hierfür liegt in der schlechten wirtschaftlichen Lage
und einem einhergehenden Prioritätsverlust der Aktie als „Anlageform“. Ein
passendes Beispiel hierfür bietet der Deutsche Aktien- Index (DAX), der von
1999 bis 2003 mehr als die Hälfte seines Wertes einbüßen musste.1 Erfreulicher
Weise konnte man in den letzten Monaten laut mehrerer Studien und
Unternehmensbefragungen, ein Stimmungswechsel auf dem Aktienmarkt
registrieren (u.a. steigender ifo Geschäftsklimaindex)2, der eine Wiederbelebung
der Neumissionstätigkeit in den kommenden Jahren erwarten lässt. Für eine
Reihe von Unternehmen wird die strategische Option „Börsengang“ wieder
interessant werden. Das deutsche Aktieninstitut (DAI) geht beispielsweise in
einer jüngst veröffentlichen Studie von über 150 mittelständischen
Unternehmen aus, die sich einen Börsengang in der nächsten Zukunft vorstellen
können.3 Auch die Prognose von GoingPublic Magazins bestätigt die steigende
Interesse der Unternehmen an der Börse. Bevor jedoch die Entscheidung für den Gang an die Börse getroffen wird, stellt
sich für jedes Unternehmen die Frage, ob Nutzen und Chancen in einem
ausgewogenen Verhältnis zu den Kosten und Risiken einer Börsennotierung
stehen. Die vorliegende Arbeit vergleicht Vor- und Nachteile eines Going Public.
Nach einer Abgrenzung der mittelständischen Unternehmen werden Ziele und
Erwartungen aus Sicht des Unternehmens wie aus Sicht der Alteigentümer
dargestellt.
Als ein wichtiges Problem wird der „Kostenfaktor“, der sich aus einmaligen und
laufenden Kosten zusammensetzt, aufgeführt.
Nach einer Untersuchung der möglichen Entscheidungsminderung, die durch
den Aktienverkauf an die Aktionäre entstehen kann, wird zu Problemfeld
„Delisting“ Stellung genommen. Ferner wird auf die Alternativen zu Going
Public eingegangen. Die Arbeit endet mit einer zusammenfassenden Bewertung
der verschiedenen Aspekte eines Going Public und der daraus resultierenden
Konsequenzen für den Entscheidungsträger. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mittelständische Unternehmen/ Abgrenzung
- Ziele/Vorteile aus Sicht des Unternehmens
- Eigenkapitalzufuhr und dauerhafte Erschließung des Kapitalmarktes
- Verbesserte Kreditwürdigkeit
- Der Börsengang von Tochtergesellschaften
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades
- Mitarbeiterbeteiligungsmodelle
- Ziele/ Vorteile aus Sich des Alteigentümer
- Vermögensstreuung
- Schaffung eines familienfremden Managements
- Kosten durch Going Public
- Einmalige Kosten
- Vorbereitungskosten
- Umwandlungskosten
- Die Kosten für den Aufsichtsrat
- Die Kosten für die Emissionsberatung
- Die Kosten für den Businessplan
- Börseneinführungskosten
- Die Provision an das Bankenkonsortium
- Werbemaßnahmen und Road Show
- Koten für den Verkaufsprospekt und Börseneinführungsgebühr
- Vorbereitungskosten
- Laufende Kosten nach dem Börsengang
- Hauptversammlung
- Geschäftsbericht und Zwischenberichterstattung
- Investor Relations-Maßnahmen
- Einmalige Kosten
- Gefahr des Entscheidungsverlustes
- Delisting/ Going Private als mögliche Belastung für das Unternehmen
- Mögliche Alternativen zum Börsengang
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Vor- und Nachteilen eines Börsengangs (Going Public) für mittelständische Unternehmen. Ziel ist es, die wichtigsten Aspekte und Herausforderungen im Zusammenhang mit einem Börsengang zu beleuchten und die Entscheidung für oder gegen ein Going Public zu vereinfachen.
- Vorteile eines Going Public für das Unternehmen
- Vorteile eines Going Public für den Alteigentümer
- Kosten eines Going Public
- Risiken und Nachteile eines Going Public
- Alternativen zum Börsengang
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Going Public ein und erläutert die aktuelle Situation am deutschen Kapitalmarkt. Kapitel 2 befasst sich mit der Definition und Abgrenzung mittelständischer Unternehmen. Die Kapitel 3 und 4 analysieren die Vorteile eines Börsengangs sowohl aus der Sicht des Unternehmens als auch aus der Sicht des Alteigentümers. Kapitel 5 beleuchtet die verschiedenen Kosten eines Going Public, unterteilt in einmalige Kosten der Vorbereitung und Börseneinführung sowie die laufenden Kosten nach dem Börsengang. Kapitel 6 thematisiert die Gefahr des Entscheidungsverlustes nach einem Going Public. Kapitel 7 beschäftigt sich mit den möglichen Belastungen für das Unternehmen durch ein Delisting oder Going Private. Kapitel 8 stellt verschiedene Alternativen zum Börsengang vor. Die Arbeit schließt mit einem Schlusswort, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Going Public, Börsengang, mittelständische Unternehmen, Kapitalmarkt, Vorteile, Nachteile, Kosten, Risiken, Entscheidungsverlust, Delisting, Going Private, Alternativen, IPO.
- Arbeit zitieren
- Valeri Engel (Autor:in), 2004, Vor- und Nachteile eines Going Public, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40284