Der europäische Fernsehmarkt steht nach der Jahrtausendwende an der Schwelle zum Eintritt in das digitale Zeitalter. In den kommenden zehn Jahren wird sich die schrittweise Ablösung der herkömmlichen analogen Übertragungstechnik durch die neue digitale Übertragung von Fernsehsignalen vollziehen.
Die Fernsehkonsumenten können bei einem in den letzten Jahren erheblich gestiegenen Freizeitaufkommen zwischen einer stetig wachsenden Anzahl an audiovisuellen Medien (AV-Medien) wählen, um ihre Bedürfnisse nach Unterhaltung und Information zu befriedigen. Diese Alternativen sind vor allem zu berücksichtigen, wenn über die Zahlungsbereitschaft potentieller Abonnenten von Pay-TV gesprochen werden soll.
Nicht zuletzt ist die Digitalisierung des Fernsehens auch mit einer Vielzahl an neuen Begriffen wie „Pay-per-view“, „Video-on-Demand“ oder „HDTV“ verbunden, die einer verständlichen Erklärung bedürfen, um sachgerecht angewendet werden zu können.
Pay-TV unterscheidet sich vom herkömmlichen Fernsehen hauptsächlich in seiner Finanzierungsform. Pay-TV wird direkt von den Zuschauern bezahlt. Diese haben dadurch im Gegensatz zum Free-TV die Möglichkeit, direkt über den Preismechanismus auf das Programmangebot einzuwirken. Betriebswirtschaftlich gesehen bringen die Abonnenten ihre Präferenzen für bestimmte Sendungen durch ihre Zahlungsbereitschaft zum Ausdruck. Aus rein ökonomischen Gesichtspunkten führt daher die direkte Finanzierung durch Entgelte am ehesten zu einer bedarfsgerechten Programmversorgung.
In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, den Pay-TV Markt in Deutschland zu analysieren und Marktchancen für Newcomer zum gegenwärtigen Zeitpunkt und in Zukunft aufzuzeigen. Von Interesse ist dabei jedoch nicht nur die Zunahme von Programmvielfalt und Auswahlmöglichkeiten durch die Zuschauer, sondern vor allem auch die ökonomische Seite, ausgedrückt in der Möglichkeit zur Erwirtschaftung von Unternehmensgewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pay-TV
- Definition des Pay-TV
- Erscheinungsformen des Pay-TV
- Pay-per-Channel
- Pay-per-View
- Video-on-Demand
- Near Video on Demand
- Pay-TV Pakete
- Der ökonomische Wettbewerb
- marktwirtschaftliche Einordnung
- Potentieller Wettbewerb: Markteintrittskosten und Risiko
- Die Unterschiede zwischen Free-TV und Pay-TV
- Free TV Finanzierung
- Werbefinanziertes Free-TV
- Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
- Produktdifferenzierung
- Pay-TV
- Pay-TV Finanzierung
- Produktdifferenzierung
- Spartenkanäle
- Programmdifferenzierung zum Free-TV
- Rotation Scheduling
- Pay-TV als eigenständiges Medium
- Free TV Finanzierung
- Organisation des Pay-TV
- intermediäre Wettbewerbsbeziehungen
- Nutzengründe des Pay-TV
- Gefahren für neue Pay-TV Anbieter
- Lizenzen und Rechte
- Spielfilme
- Sport
- Schutzliste
- Der relevante Markt
- Bestimmung der Marktgrenzen
- Die räumliche und zeitliche Marktabgrenzung
- Markteintrittsbarrieren
- Markteintritt
- Programmwettbewerb
- Kostenstruktur
- Programmkosten
- Akquisitionskosten
- Gemeinkosten
- Technische Systemkosten
- Kapitalkosten
- Zukunftsfähige Entwicklungen
- Video-on-Demand
- DVB - Digital Video Broadcast
- HDTV
- Premiere und HDTV
- Interaktives Fernsehen
- Software
- Software-Rechtemanagement
- Das Konvergenzkonzept
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Markt für Pay-TV in Deutschland und untersucht die ökonomischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen für neue Pay-TV Anbieter. Dabei werden die verschiedenen Formen des Pay-TV, die Finanzierungsmöglichkeiten und die Kostenstruktur beleuchtet.
- Analyse des deutschen Pay-TV-Marktes und seiner Entwicklung
- Untersuchung der ökonomischen Wettbewerbsbedingungen für neue Pay-TV Anbieter
- Beurteilung der Chancen und Risiken für die Marktetablierung neuer Pay-TV Angebote
- Bewertung der Rolle von Lizenzen und Rechten im Wettbewerb
- Diskussion zukunftsfähiger Entwicklungen im Pay-TV Bereich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Pay-TV Markt in Deutschland vor und erläutert die Relevanz des Themas. Im zweiten Kapitel wird Pay-TV definiert und verschiedene Erscheinungsformen werden vorgestellt, inklusive Pay-per-Channel, Pay-per-View, Video-on-Demand und Pay-TV Pakete. Kapitel drei beleuchtet den ökonomischen Wettbewerb am Pay-TV Markt und geht auf die marktwirtschaftliche Einordnung und die potentiellen Wettbewerbsbedingungen ein. Kapitel vier vergleicht Free-TV und Pay-TV hinsichtlich ihrer Finanzierung und Produktdifferenzierung. Die Organisation des Pay-TV wird in Kapitel fünf behandelt, wobei die intermediären Wettbewerbsbeziehungen, die Nutzengründe für Pay-TV und die Gefahren für neue Anbieter im Vordergrund stehen.
Kapitel sechs diskutiert die Relevanz von Lizenzen und Rechten für den Pay-TV Markt, unterteilt in Spielfilme, Sport und Schutzlisten. Kapitel sieben beleuchtet den relevanten Markt für Pay-TV, wobei die Bestimmung der Marktgrenzen, die räumliche und zeitliche Marktabgrenzung sowie die Markteintrittsbarrieren behandelt werden. Kapitel acht analysiert den Markteintritt neuer Pay-TV Anbieter, wobei der Programmwettbewerb im Mittelpunkt steht. Kapitel neun beleuchtet die Kostenstruktur des Pay-TV, unterteilt in Programmkosten, Akquisitionskosten, Gemeinkosten, technische Systemkosten und Kapitalkosten.
Schlüsselwörter
Pay-TV, Free-TV, Programmwettbewerb, Lizenzen und Rechte, Markteintritt, Kostenstruktur, Video-on-Demand, Digital Video Broadcast (DVB), High Definition Television (HDTV), Interaktives Fernsehen, Konvergenzkonzept.
- Arbeit zitieren
- Catherine Sack (Autor:in), T. Wündisch (Autor:in), F. Witt (Autor:in), 2005, PayTV in Deutschland. Organisation - Marktstruktur - Zukunft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40329