Das Reifenmodellen von L. Kohlberg folgt - in Abkehr von moralisch-kategorialen imperativischen Konzepten - primär rationalen, formalen Prinzipien des Moralerwerbs. Ist sein normativer Anspruch noch haltbar angesichts eines "atemlos in Fragmente zerfallenden Lebens" (Kierkegaard), eines Wertepluralismus im "Jenseits von Gut und Böse" (Sloterdijk)? Moraltheor. Antworten auf eine von Ethik entkoppelte Theorie der soz. Gerechtigkeit, die "vage, opportunistisch und revidierbar" (Habermas) bleibt ?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jürgen Habermas: Gibt es postmetaphysische Antworten auf die Frage nach dem „richtigen Leben“?
- Der Rückzug der Philosophie aus der Theorie der Moral
- Kierkegaards nachmetaphysischer Begriff des Selbstseinkönnens
- Peter Sloterdijk: Kritik der zynischen Vernunft
- Kritik des moralischen Scheins
- Der Realismus von Wissen und Macht
- Zurück zu Lawrence Kohlberg
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung moralischer Urteilskompetenz anhand des Stufenmodells von Lawrence Kohlberg und stellt dieses in den Kontext der metaphysischen und postmetaphysischen Philosophie. Sie befasst sich mit der Frage, inwiefern sich Kohlbergs rationaler Ansatz mit der moralischen Theorie von Jürgen Habermas, Søren Kierkegaard und Peter Sloterdijk verbinden lässt.
- Entwicklung moralischer Urteilskompetenz nach Kohlberg
- Der Rückzug der Philosophie aus der Moraltheorie
- Kritik des moralischen Scheins und der zynischen Vernunft
- Die Rolle des Irrationalen/Religiösen im moralischen Erwerb
- Postmetaphysische Antworten auf die Frage nach dem „richtigen Leben“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt Kohlbergs Stufenmodell der moralischen Urteilskompetenz vor und hebt die Bedeutung des rationalen Diskurses für die moralische Entwicklung hervor.
- Jürgen Habermas: Dieses Kapitel behandelt den Rückzug der Philosophie aus der Theorie des „richtigen Lebens“ und die Folgen des Wertepluralismus in der modernen Gesellschaft. Es wird Kierkegaards nachmetaphysischer Begriff des Selbstseinkönnens im Kontext von Habermas' Philosophie beleuchtet.
- Peter Sloterdijk: Dieses Kapitel analysiert Sloterdijks Kritik des moralischen Scheins und die Gefahr der Instrumentalisierung der Moral in einer postmetaphysischen Welt. Der Realismus von Wissen und Macht im Kontext der moralischen Theorie wird diskutiert.
- Zurück zu Lawrence Kohlberg: Dieses Kapitel erörtert die Grenzen von Kohlbergs Modell im Hinblick auf die Einbeziehung des Irrationalen/Religiösen in die Moralentwicklung.
Schlüsselwörter
Moralische Urteilskompetenz, Lawrence Kohlberg, Jürgen Habermas, Søren Kierkegaard, Peter Sloterdijk, Metaphysik, Postmetaphysik, Rationalität, Irrationalität, Religiosität, Wertepluralismus, Moraltheorie, Zynismus, Kritik der zynischen Vernunft, Heinz-Dilemma.
- Arbeit zitieren
- Bernhard Nitschke (Autor:in), 2003, Moralentwicklung und Moraltheorie: Der Stellenwert des Irrationalen/Religiösen im kognitiven Moralerwerb , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40445