Martin Seel sucht in seinem Buch "Versuch über die Form des Glücks" nach formalen Kriterien, die es für das Individuum plausibel machen sollen, sich in die unauflösliche Spannung zwischen Glück und Moral zu begeben und sie auszuhalten. Der Konflikt selbst sowie die auf ihn gerichtete Lebensweise der Individuen wird dabei nicht rein teleologisch als durch die Natur vorgegebene, einzig vorhandene Existenzoption verstanden. Angestrebt wird vielmehr ein begriffliches Verständnis eines „Spielraums eines weltoffen selbstbestimmten Lebens“, das nicht von seinem Ende her als gelungen, sondern im und durch richtig verstandenen prozessualen Vollzug als „gelingend“ betrachtet werden kann. „Glück“ wird in diesem Programm nicht im Sinne von erreichten oder angestrebten Zielen nebst zugehörigen materialen Bestimmungen verstanden, sondern in Hinsicht auf das Auftauchen des Glücksbegriffs in der Moral auf seinen reflexiven Status hin befragt. Die Kernthese Seels lautet: „Der formale Begriff des Guten nämlich gibt an, in welcher Hinsicht wir unser Handeln als moralische Subjekte allgemein müssen rechtfertigen können. (...) Ein formaler Begriff des Guten ist der materiale Kern einer universalistischen Moral.“ - Ausschlaggebend ist der Anspruch, den Seel an einen solch formalen Begriff des Guten legt: Er solle „nicht schon moralisch umgrenzt“ sein. Dieser Anspruch wird in der vorliegenden Hauptseminararbeit eingehend und kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die theoretischen Annahmen der Seel´schen Glücksethik
- „Episodisches“ und „übergreifendes Glück“
- Die Stellung der Teleologie
- Der „ästhetische Glücksbegriff“
- Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Martin Seels „Versuch über die Form des Glücks“ und untersucht, wie Seel den Konflikt zwischen Glück und Moral in einer ästhetischen Glücksethik auflöst. Die Arbeit betrachtet insbesondere das „vormoralisches Theoriesegment“ und den „ästhetischen Glücksbegriff“ in Seels Werk.
- Die Rehabilitierung der Glücksphilosophie
- Der Konflikt zwischen Glück und Moral
- Der ästhetische Glücksbegriff
- Die Stellung der Teleologie
- Die Bedeutung des „vormoralisches Theoriesegment“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Problem des Verhältnisses von Glück und Moral dar, das in der Geschichte der Philosophie immer wieder eine zentrale Rolle spielte. Sie zeigt, wie die Kluft zwischen der antiken Glücksethik und der modernen deontologischen Pflichtenethik in neuerer Zeit wieder ins Blickfeld gerückt ist und wie die „Rehabilitierung der Glücksphilosophie“ versucht, diesem Konflikt Rechnung zu tragen.
Die theoretischen Annahmen der Seel´schen Glücksethik
Dieser Abschnitt befasst sich mit den zentralen Thesen von Martin Seels Glücksethik. Es werden die Begriffe „episodisches“ und „übergreifendes Glück“ erläutert und die Bedeutung der Teleologie in Seels Theorie diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit wird dem „ästhetischen Glücksbegriff“ gewidmet, der eine zentrale Rolle in Seels Lösung des Konflikts zwischen Glück und Moral spielt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Glück, Moral, ästhetischer Glücksbegriff, vormoralisches Theoriesegment, Teleologie, Martin Seel, „Versuch über die Form des Glücks“, Rehabilitierung der Glücksphilosophie. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie der Konflikt zwischen Glück und Moral in einer ästhetischen Glücksethik gelöst werden kann. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Analyse des „vormoralisches Theoriesegment“ und des „ästhetischen Glücksbegriff“ in Martin Seels Werk.
- Quote paper
- M.A. Frederik Schlenk (Author), 2001, Vormoralisches Theoriesegment und ästhetischer Glücksbegriff in Martin Seels Versuch über die Form des Glücks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4045