Wenn man Wettkämpfe im Snowboardsport betrachten möchte, so muß man zunächst eine
grundsätzliche Unterscheidung in den Freestyle - und in den Race-Bereich treffen. In beiden Formen
gibt es zudem noch weitere Disziplinen (Slalom, Giant Slalom, früher auch Super G im Rennlauf,
Halfpipe und Big Air im Freestyle). In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich auf den Rennbereich
des Snowboardens beschränken. Querverbindungen zum Freestyle werden nur als Vergleich
herangezogen. Auch die 1994 entstandene Mischform Boardercross soll hier nur am Rande betrachtet
werden.
Snowboardwettkämpfe gibt es in Europa seit Mitte der 80er Jahre. 1993 fanden die ersten offiziellen
ISF-Weltmeisterschaften in Ischgl/Tirol statt. Anfangs gab es bei diesen Rennen kaum spezielle
Vorbereitungen oder Trainingsmaßnahmen. Erst mit der Verbreitung des Snowboardsports, dem
größeren Medieninteresse, und den damit verbundenen höheren Preisgeldern wurde auch an
ernsthaftes Training gedacht. Auch heute noch hat Snowboarden zumindest teilweise immer noch das
Image der ständig partyfeiernden und immer gut gelaunten Sportler. Daß hinter den Erfolgen der
heutigen Stars im Snowboardsport allerdings harte Arbeit und gute Trainingsplanung steckt, wird gerne
übersehen.
(vgl. MÜSSIG 1995) In diesem Abschnitt soll kurz auf die Grundlagen der Allgemeinen Trainingslehre eingegangen werden.
Im speziellen zu beachten sind der Begriff des Trainings, der Begriff der sportlichen Leistungsfähigkeit,
die Trainingsprinzipien, die Trainingsplanung und die Trainingsmethodik.
Der Begriff "Training" beschreibt nach CARL einen "komplexen Handlungsprozess mit dem Ziel der
planmäßigen und sachorientierten Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand und auf die
Fähigkeit zur bestmöglichen Leistungspräsentation in Bewährungssituationen" (aus WEINECK 1997 S
18). [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Entwicklung des Snowboardens
2 Grundlagen der Trainingsplanung
3 Die Leistungsstruktur beim Snowboarden
3.1 Physische Leistungsfaktoren
3.1.1 Ausdauer
3.1.2 Kraft
3.1.3 Schnelligkeit
3.1.4 Beweglichkeit
3.2 Technisch-koordinative Leistungsfaktoren
3.3 Psychische Leistungsfaktoren
4 Trainingsplanung im Snowboardsport
4.1 FIS Renntermine '98-'99
5 Beispiel eines Jahresplans
5.1 Vorbereitungsperiode
5.1.1 Ausdauer
5.1.2 Kraft
5.1.3 Schnelligkeit
5.1.4 Beweglichkeit
5.1.5 Technik
5.1.6 Beispiel eines Mikrozyklus der allgemeinen VP:
5.1.7 Beispiel eines Mikrozyklus der speziellen VP:
5.2 Wettkampfperiode
5.2.1 Ausdauer
5.2.2 Kraft
5.2.3 Schnelligkeit
5.2.4 Beweglichkeit
5.2.5 Technik
5.2.6 Beispiel für einen Mikrozyklus der WP
5.3 Übergangsperiode
6 Literatur
1 Entwicklung des Snowboardens
Wenn man Wettkämpfe im Snowboardsport betrachten möchte, so muß man zunächst eine grundsätzliche Unterscheidung in den Freestyle- und in den Race-Bereich treffen. In beiden Formen gibt es zudem noch weitere Disziplinen (Slalom, Giant Slalom, früher auch Super G im Rennlauf, Halfpipe und Big Air im Freestyle). In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich auf den Rennbereich des Snowboardens beschränken. Querverbindungen zum Freestyle werden nur als Vergleich herangezogen. Auch die 1994 entstandene Mischform Boardercross soll hier nur am Rande betrachtet werden.
Snowboardwettkämpfe gibt es in Europa seit Mitte der 80er Jahre. 1993 fanden die ersten offiziellen ISF-Weltmeisterschaften in Ischgl/Tirol statt. Anfangs gab es bei diesen Rennen kaum spezielle Vorbereitungen oder Trainingsmaßnahmen. Erst mit der Verbreitung des Snowboardsports, dem größeren Medieninteresse, und den damit verbundenen höheren Preisgeldern wurde auch an ernsthaftes Training gedacht. Auch heute noch hat Snowboarden zumindest teilweise immer noch das Image der ständig partyfeiernden und immer gut gelaunten Sportler. Daß hinter den Erfolgen der heutigen Stars im Snowboardsport allerdings harte Arbeit und gute Trainingsplanung steckt, wird gerne übersehen.
(vgl. Müssig 1995)
2 Grundlagen der Trainingsplanung
(vgl. Weineck 1997, Weiß 1996, Müssig 1997)
In diesem Abschnitt soll kurz auf die Grundlagen der Allgemeinen Trainingslehre eingegangen werden. Im speziellen zu beachten sind der Begriff des Trainings, der Begriff der sportlichen Leistungsfähigkeit, die Trainingsprinzipien, die Trainingsplanung und die Trainingsmethodik.
Der Begriff "Training" beschreibt nach Carl einen "komplexen Handlungsprozess mit dem Ziel der planmäßigen und sachorientierten Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand und auf die Fähigkeit zur bestmöglichen Leistungspräsentation in Bewährungssituationen" (aus Weineck 1997 S 18).
Es existieren verschiedene Faktoren, die auf die sportliche Leistungsfähigkeit Einfluß haben. Dazu gehören konditionelle Fähigkeiten, Bewegungstechnik, Persönlichkeitsmerkmale, Taktik und situative Rahmenbedingungen.
Die Trainingsprinzipien entstammen der Allgemeinen Trainingslehre und haben relativ hohe Allgemeingültigkeit erreicht. Es handelt sich dabei um pädagogisch oder biologisch orientierte, übergeordnete Handlungsanweisungen für den Trainingsprozeß:
Prinzip
- Der Bewußtheit
- Der Anschaulichkeit
- Der Angemessenheit
- Des trainingswirksamen Belastungsreizes
- Der progressiven Belastungssteigerung
- Der Variation der Trainingsbelastung
- Der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung
- der kontinuierlichen Belastung
- der periodisierten Belastung
- der periodisierten Regeneration
- der optimalen Relation von allgemeiner und spezieller Ausbildung
- der optimalen Relation der Entwicklung der Leistungskomponenten
Dieses Prinzipen stellen nur eine mögliche Systematisierung dar, die in der Literatur nicht einheitlich ist (vgl. Weineck 1997).
Die Trainingsprinzipien enthalten auch schon den Hinweis auf eine notwendige Zyklisierung und Periodisierung. Da ein Sportler nicht die gesamte Zeit über in einem Zustand höchster Leistungsfähigkeit sein kann, ist es notwendig bestimmte Schwerpunkte zu setzten. Dies geschieht in der Trainingsplanung, welche einen langfristigen Leistungsaufbau ermöglichen soll. Innerhalb der Trainingsplanung unterscheidet man langfristige (Jahre), mittelfristige (Monate, Wochen) und kurzfristige (Monat, Wochen, Tage) Planung.
Bevor nun mit der Trainingsplanung begonnen werden kann sind einige grundsätzliche Fragen zu klären:
Wie ist die Belastungs- und Leistungsstruktur der Sportart?
Was ist der Planungszeitraum, was sind die Ziele, was die Schwerpunkte?
Was sind die Teilziele der einzelnen Abschnitte?
Welche Fixtermine (Wettkämpfe, Leistungskontrollen) sind zu beachten.
3 Die Leistungsstruktur beim Snowboarden
(vgl. Weiß 1997, Zangerl)
Während der Entwicklung des Snowboardsports sind sowohl im alpinen Bereich als auch beim Freestyle mehrere Disziplinen entstanden. Im Rennbereich sind dies der Super G, der Giant Slalom und der Duel Slalom. Je nach Disziplin unterscheidet sich auch die Leistungsstruktur.
Grundsätzlich kann man physische, technisch-koordinative, psychische und taktische Leistungsfaktoren unterscheiden. Daneben gibt es noch äußere Leistungsfaktoren (wie z.B. Wetter, Kurssetzung, Publikum, ...) sowie Ausrüstungs- und Materialfaktoren. Alle zusammen beeinflussen letztendlich die sportliche Leistung des Snowboarders.
3.1 Physische Leistungsfaktoren
3.1.1 Ausdauer
Die Ausdauer ist für den Snowboarder eine notwendige Voraussetzung für die übrigen leistungsbestimmenden Fähigkeiten des Rennläufers. Sie dient dazu, die Leistungsfähigkeit auch über mehrere Qaulifikations- und Finalläufe hinaus zu erhalten und die Ermüdung gering zu halten. Die Ausdauer ist außerdem die Grundlage für ein sportliches Hochleistungstraining mit den damit verbundenen hohen Gesamtbelastungen.
Für den Wettkampf an sich ist vor allem die Schnellkraftausdauer von Bedeutung. Abhängig von der Disziplin beträgt die Dauer eines Laufes im Rennsport zwischen 20 Sekunden und 2 Minuten.
3.1.2 Kraft
Die Kraft im allgemeinen ist die Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrtechnik. Betrachtet man die hauptbeanspruchten Muskelgruppen, so sind dies vor allem: M. iliopsoas, M. gluteus max., med., und min., M. quadriceps femoris, M. biceps femoris, M. semitendinosus, M. semimebranosus, M. tibialis anterior, M. extensor digitorum longus, M. gastrocnemius, M. soleus, M. plantaris, M. tibialis posterior, M. peronaeus longus, M. peronaeus brevis. Zusätzlich zur Rumpfstabilisation: M. rectus abdominis, MM. obliqui abdominis, Mm. transversi abdomini, M. erector spinae. Dabei ist auch darauf zu achten, daß die Stellung auf dem Snowboard nicht symmetrisch ist, und auch die Belastung bei Frontside- und Backsideschwung nicht symmetrisch ist.
Hinsichtlich der verschiedenen Erscheinungsformen der Kraft ist im Snowboardrennsport vor allem die Schnellkraft von übergeordneter Bedeutung. Sie dient dazu durch schnelle hohe Kraftstöße innerhalb einer kurzen Zeitspanne bestimmte Bewegungsabläufe (z.B. explosives Entlasten) durchzuführen.
Neben der Schnellkraft hat auch die Kraftausdauer eine hohe Bedeutung. Sie verhindert einen raschen Leistungsabfall bei den Krafteinsätzen.
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