Viele Berufsgruppen sind auf den täglichen Einsatz ihrer Stimme angewiesen. Für diese Berufssprecher ergeben sich gravierende Probleme, wenn ihnen das „Arbeitswerkzeug Stimme“ durch Sprechanstrengung, Heiserkeit und verminderte Belastbarkeit nicht mehr zur Verfügung steht. Um diese Stimmprobleme künftig zu vermeiden, sollte frühzeitig durch Fachpersonen interveniert werden.
Ziel der vorliegenden Bachelor-Arbeit war die Beantwortung der Frage, ob ein präventives Stimmtraining in einer Gruppe von Berufssprecherinnen durchführbar ist und ob es eine stimmliche Verbesserung für die Teilnehmerinnen bewirkt. Deshalb wurde ein Präventionskurs nach der Methode des situationsspezifischen Ansatzes durchgeführt und evaluiert.
Im Rahmen dieser Studie wurden die Effekte des Stimmtrainings mit einer objektiven Messmethode (Stimmfeldanalyse) untersucht. Die Stimmleistung der Versuchsgruppe wurde zu drei Zeitpunkten gemessen: Vor Beginn der Behandlung, nach ihrem Abschluss und als follow up Messung zwei Monate später. Außerdem wurden subjektive Messmittel verwendet, um
mehrdimensionale Ergebnisse zu erhalten. Es handelte sich um drei Fragebögen: Der Voice Handicap Index ermittelte die aktuell empfundene stimmliche Behinderung der Testpersonen im Prä-Post-Design. Der zweite Fragebogen (zum Stimmgebrauch) wurde als Lernzielkontrolle eingesetzt, um die Veränderung des Stimmverhaltens, ebenfalls im Vorher-Nachher-
Vergleich, darzustellen. Eine abschließende Teilnehmerbefragung diente zur Evaluation der Teilnehmerzufriedenheit hinsichtlich des Stimmtrainings.
Der Präventionskurs ergab für die Probandinnen eine Verbesserung der Stimmleistung. Neben theoretischen Kenntnissen über die Stimme und ihren anstrengungsfreien Einsatz im Berufsalltag führte das Seminar insbesondere zu einer erhöhten Sensibilität im Umgang mit der Stimme.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Prävention ein Handlungsfeld und Forschungsgebiet ist, in dem Logopäden ihr Fachwissen einsetzen können.
Die Forderung an Logopäden, sich neue Tätigkeitsbereiche zu erschließen stellt sich insbesondere durch die Ressourcenallokation in unserem Gesundheitswesen.
SCHLÜSSELWÖRTER:
Prävention, Stimmstörungen, Berufssprecher, situationsspezifisches
Gruppentraining, Evaluation, Prä-Post-Design, erweiterte Tätigkeitsbere
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Stimme und Sprechen
- 2.2 Stimmstörungen
- 2.3 Prävention von Stimmstörungen
- 2.4 Situationsspezifisches Gruppentraining
- 3. Methodik
- 3.1 Studiendesign
- 3.2 Stichprobe
- 3.3 Intervention
- 3.4 Messinstrumente
- 3.5 Datenanalyse
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Objektive Ergebnisse
- 4.2 Subjektive Ergebnisse
- 4.3 Qualitative Ergebnisse
- 5. Diskussion
- 5.1 Limitationen der Studie
- 5.2 Implikationen für die Praxis
- 5.3 Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit untersucht die Wirksamkeit eines situationsspezifischen Gruppentrainings zur Prävention von Stimmstörungen bei Berufssprechern. Die Studie zielt darauf ab, die Machbarkeit und den Einfluss eines solchen Trainings auf die stimmliche Leistung von Berufssprechern zu evaluieren.
- Prävention von Stimmstörungen bei Berufssprechern
- Entwicklung und Durchführung eines situationsspezifischen Gruppentrainings
- Evaluation der Wirksamkeit des Trainings durch objektive und subjektive Messmethoden
- Bedeutung des Trainings für die Praxis und die Erweiterung des Tätigkeitsbereichs von Logopäden
- Analyse der Ergebnisse und Implikationen für zukünftige Forschung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Stimmstörungen bei Berufssprechern und die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen dar. Sie führt in die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit ein.
- Kapitel 2: Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Anatomie und Physiologie der Stimme, die Entstehung von Stimmstörungen und verschiedene präventive Maßnahmen. Es stellt den situationsspezifischen Ansatz für Stimmtraining vor.
- Kapitel 3: Methodik: Dieses Kapitel beschreibt das Studiendesign, die Stichprobe, das Interventionsprogramm, die Messinstrumente und die Datenanalyse. Es erläutert die Durchführung des Präventionskurses und die Datenerhebung.
- Kapitel 4: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, die sowohl objektive Daten aus Stimmfeldanalysen als auch subjektive Daten aus Fragebögen und Interviews umfassen. Es analysiert die Veränderungen in der stimmlichen Leistung und der Wahrnehmung der Teilnehmer.
- Kapitel 5: Diskussion: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Studie im Kontext der Literatur. Es bewertet die Wirksamkeit des Präventionskurses, beleuchtet die Limitationen der Studie und zieht Implikationen für die Praxis und zukünftige Forschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Prävention, Stimmstörungen, Berufssprecher, situationsspezifisches Gruppentraining, Evaluation, Prä-Post-Design, erweiterte Tätigkeitsbereiche und Stimmfeldanalyse.
- Citation du texte
- Ines Klämbt (Auteur), 2005, Prävention von Stimmstörungen bei Berufssprechern. Ein situationsspezifisches Gruppentraining, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40572