Ein gutes Jahrzehnt ist vergangen, seit sich Estland durch die Unabhängigkeitserklärung 1991 vom kommunistischen System der Sowjetunion losgesagt und den Weg der Transformation in die politische Demokratie und Marktwirtschaft eingeschlagen hat. Im Vergleich zu seinen baltischen Nachbarn Litauen und Lettland und anderen Transformationsländern vollstreckten sich Reformen mit stärkerer Intensität und höherer Geschwindigkeit.
Der so genannte „big bang move“ war der Schritt Estlands zum nichtdiskriminierenden unilateralen Freihandel, der ganz im Sinne der multilateralen Handelsordnung der Welthandelorganisation (WTO) liegt, welche Estland im November 1999 als Mitglied aufnahm. Es folgten zahlreiche bilaterale Freihandelsabkommen mit Ländern in der ganzen Welt. Die Intensivierung des Handels mit der Europäischen Union (EU) und zahlreiche andere Reformen führten 1998 zum Abschluss des Europa-Abkommens und somit zum Beginn der Beitrittsverhandlungen zur EU. Der im Mai 2004 anstehende EU-Beitritt bedeutet für Estland allerdings tiefgründige und unwiderrufliche Veränderungen in dessen handelspolitischer Ordnung, welche Gegenstand dieser Arbeit sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. HANDELSPOLITIK IN DER EU
- 3. MULTILATERALE VS. REGIONALE INTEGRATION
- 3.1 MULTILATERALE HANDELSORDNUNG
- 3.2 REGIONALE INTEGRATION
- 3.3 ÖKONOMISCHE WIRKUNGEN REGIONALER INTEGRATION
- 3.4 AUSWIRKUNGEN AUF MULTILATERALE HANDELSORDNUNG
- 4. DER ESTNISCHE PROBLEMFALL
- 4.1 ESTLAND IN KÜRZE
- 4.2 TRANSFORMATIONSPROZESSE IN ESTLAND
- 4.2.1 AUSGANGSSITUATION
- 4.2.2 REFORMEN
- 4.3 PROBLEME DER ESTNISCHEN HANDELSPOLITIK
- 4.3.1 KONSEQUENZEN DER WTO-MITGLIEDSCHAFT
- 4.3.2 KONSEQUENZEN DER EU-MITGLIEDSCHAFT
- 4.4 MÖGLICHE KONSEQUENZEN FÜR ESTLAND DURCH DIE DOPPELMITGLIEDSCHAFT
- 5. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die handelspolitische Situation Estlands im Kontext des EU-Beitritts. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Transformationsprozesse in Estland und den Herausforderungen, die sich aus der Doppelmitgliedschaft in der WTO und der EU ergeben.
- Die handelspolitische Entwicklung Estlands nach der Unabhängigkeitserklärung 1991
- Die Bedeutung der multilateralen Handelsordnung der WTO für Estland
- Die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft auf die estnische Handelspolitik
- Die Herausforderungen der Doppelmitgliedschaft in der WTO und der EU
- Die ökonomischen Wirkungen regionaler Integration auf die multilaterale Handelsordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung, die die Situation Estlands nach der Unabhängigkeitserklärung 1991 und den Weg der Transformation in eine Marktwirtschaft beschreibt. Kapitel 2 behandelt die Handelspolitik der EU und hebt deren besondere Bedeutung im Kontext der Weltwirtschaft hervor. Kapitel 3 befasst sich mit den verschiedenen Formen der Integration, den ökonomischen Wirkungen regionaler Integration und deren Auswirkungen auf die multilaterale Handelsordnung. Kapitel 4 wendet diese Erkenntnisse auf den Fall Estlands an und untersucht die Transformationsprozesse sowie die resultierenden Probleme, die sich aus dem EU-Beitritt ergeben.
Schlüsselwörter
Estland, EU-Beitritt, Handelspolitik, WTO, Multilaterale Handelsordnung, Regionale Integration, Transformationsprozesse, Doppelmitgliedschaft, ökonomische Wirkungen, Probleme der Handelspolitik.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Vw. Yvonne Schindele (Autor:in), 2003, Handelspolitik in der EU: Der estnische Problemfall, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40616