„Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe. So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen“ (zit. 1. Mose 11).
Laut Bibel gab Gott Adam die Sprache, und der Mensch, also Adam durfte allen Tieren und Vögeln Namen geben. Gott blieb aber Herr über alle Dinge und damit auch über das Wort. Als dann die Nachkommen Adam und Evas sich die gemeinsame Sprache zu Nutze machten und den Turm zu Babel bauten, verwirrte Gott, als Strafe für zu kühne Kommunikation, ihre Sprache und zerstreute sie in alle Länder.
Tatsächlich gibt es überall auf der Welt Mythen, die der biblischen Erzählung ähnlich sind, dies scheint sehr verwunderlich, wenn man bedenkt, wie gering die Wahrscheinlichkeit für solche Übereinstimmungen ist und wie viele Gemeinsamkeiten es darüber hinaus noch bei anderen Überlieferungen gibt.
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Sprache und des Denkens. Dabei wird unter anderem die Theorie einer Ursprache diskutiert, sowie verschiedene Ansätze zur Entstehung der ersten Laute und Wörter, beispielsweise bei der Werkzeugherstellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (sprachliche Mythen)
- Sprachvergleiche
- Das Organonmodell von Karl Bühler
- Anthropologie der Sprache
- Die Entwicklung des Denkens und Sprechens
- Zur Verschiedenheit des Denkens
- Gerätegebrauch in der Steinzeit
- Die Grammatik der Werkzeugherstellung
- Theorien und Spekulationen zum Sprachursprung
- Das erste Wort
- Exkursion ins Tierreich
- Die Willkür der Wörter (Arbitrarität)
- Semiotik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung der Sprache und ihrer vielfältigen Erscheinungsformen. Sie untersucht verschiedene Theorien und Spekulationen zum Sprachursprung, analysiert Sprachvergleiche und setzt sich mit dem Organonmodell von Karl Bühler auseinander. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Denkens und Sprechens sowie die Bedeutung der Sprache für das menschliche Zusammenleben.
- Sprachliche Mythen und ihre Bedeutung
- Vergleichende Sprachwissenschaft und die Suche nach einer Ursprache
- Das Organonmodell von Karl Bühler und die Funktionen der Sprache
- Die Entwicklung des Denkens und Sprechens im Laufe der Menschheitsgeschichte
- Die Bedeutung der Sprache für die Kommunikation und das menschliche Zusammenleben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet sprachliche Mythen, die auf der ganzen Welt verbreitet sind und sich mit der Entstehung der Sprache auseinandersetzen. Sie analysiert die biblische Schöpfungsgeschichte und vergleichbare Mythen aus verschiedenen Kulturen. Das zweite Kapitel befasst sich mit der vergleichenden Sprachwissenschaft und ihren Versuchen, eine gemeinsame Ursprache zu rekonstruieren. Es diskutiert die Methoden und Schwierigkeiten der vergleichenden Sprachforschung.
Kapitel 3 stellt das Organonmodell von Karl Bühler vor, das die Sprache als ein Werkzeug betrachtet, welches der Kommunikation dient. Es erklärt die drei Funktionen der Sprache: Ausdruck, Darstellung und Appell. Im vierten Kapitel geht es um die Anthropologie der Sprache und ihre Bedeutung für das menschliche Zusammenleben. Es beleuchtet die Entwicklung des Denkens und Sprechens im Laufe der Menschheitsgeschichte.
Kapitel 5 und 6 befassen sich mit der Verschiedenheit des Denkens und der Rolle der Sprache bei der Gestaltung der menschlichen Kognition. Es diskutiert die Frage, ob verschiedene Sprachen auch unterschiedliche Denkweisen hervorbringen. Das siebte und achte Kapitel untersuchen den Gerätegebrauch in der Steinzeit und die Grammatik der Werkzeugherstellung. Es geht um die Frage, inwieweit die Sprache bei der Entwicklung des Werkzeuggebrauchs eine Rolle gespielt hat.
Schlüsselwörter
Sprachursprung, Sprachvergleiche, Organonmodell, Anthropologie der Sprache, Denkprozesse, Kommunikation, Werkzeuggebrauch, Mythen, Geschichte der Sprache.
- Arbeit zitieren
- Martin Eberlein (Autor:in), 2005, Über die Entstehung der Sprache in ihrer Vielfalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40623