Nichts interessiert mehr als der Mensch. Der Mensch sic hert den Medien Einschaltquoten. Diese leben also davon, dass sie von dem Schicksal einzelner Menschen berichten. Die Medien benötigen für die Veröffentlichung von Foto- und Filmaufnahmen, Namen und Äußerungen von Personen grundsätzlich die Einwilligung.1 Im Rahmen dieser Seminararbeit wird geklärt werden, was eine Einwilligung ist und wo sie ihre Grenzen hat. Insbesondere im Hinblick auf die vergangenen „Big Brother“ Staffeln und die im März 2004 beginnende 5. Staffel erscheint es sinnvoll zu erörtern, in wie weit durch eine Einwilligung auf Persönlichkeitsrechte verzichtet werden kann. Demzufolge wird nachfolgend die Einwilligung aus medienrechtlicher Sicht in verschiedener Hinsicht beleuchtet. Wenn man jedoch den Begriff Medienrecht wählt, muss zunächst einmal geklärt werden, was überhaupt unter diesem Begriff zu verstehen ist. Bei dem Gebiet des Medienrechts handelt es sich – noch – um kein eigenständiges Rechtsgebiet, sondern vielmehr um die Summe der rechtlichen Aspekte, die sich unter dem Gesichtspunkt der Verwendung und Einschaltung von Medien ergeben.2 Insoweit kann bereits an dieser Stelle festgestellt werden, dass sich die Regelungen bzgl. der Einwilligung vorrangig aus dem Zivilrecht ergeben. Nachdem die Einwilligung grundlegend geklärt ist, wird eine nähere Begutachtung von Exklusivverträgen folgen, im Rahmen dessen regelmäßig die Einwilligung zur Veröffentlichungen erklärt wird. Gerade um Einschaltquoten zu sichern, wird regelmäßig auf Exklusivverträge zurückgegriffen. Dadurch kann kein anderes Medium über die exklusiv gesicherten Informationen verfügen. Die Gestaltung und Wirkung von Exklusivverträgen sowie deren Grenzen werden im Rahmen dieser Seminararbeit kurz dargestellt. In diesem Zusammenhang werden auch die wettbewerbs-, kartellund zivilrechtlichen Aspekte von Exklusivstorys beleuchtet werden. 1 Frömming/Peters, NJW 1996, 958, 958
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Einwilligung
- 1. Rechtswirkung der Einwilligung
- 2. Erteilung der Einwilligung
- 3. Umfang
- 4. Geschäftsfähigkeit
- 5. Anfechtung der Einwilligung
- 6. Widerruf
- 7. Verhältnis von Einwilligung und Vertrag
- 8. Beweislast
- 9. Notwendigkeit der Einwilligung in den Medien
- 10. Übertragbarkeit der Einwilligung
- 11. Problem der Einwilligung im Zeitalter von „Big Brother“
- III. Exklusivverträge
- 1. Begriff des Exklusivvertrages
- 2. Gegenstand des Exklusivvertrages
- 3. Zulässigkeit und Grenzen von Exklusivverträgen
- 4. Exklusivverträge über persönlichkeitsrechtlich geschützte Informationen
- 5. Vertragliche Gestaltungsmöglichkeit
- 6. Wettbewerbsrechtlicher Aspekt von Exklusivstories
- 7. Zivilrechtlicher Aspekt von Exklusivstories
- IV. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Einwilligung und deren Rücknahme im Medienrecht, insbesondere im Kontext von Exklusivstories. Sie beleuchtet die rechtlichen Aspekte, die sich aus dem Urheberrecht, Wettbewerbsrecht, Kartellrecht und Zivilrecht ergeben. Ein Schwerpunkt liegt auf der Übertragbarkeit von Einwilligungen und den damit verbundenen Problemen.
- Rechtswirkung und Erteilung der Einwilligung im Medienrecht
- Zulässigkeit und Grenzen von Exklusivverträgen
- Wettbewerbsrechtliche und zivilrechtliche Aspekte von Exklusivstories
- Übertragbarkeit von Einwilligungen
- Problematik der Einwilligung im Kontext von „Big Brother“-ähnlichen Sendungen
Zusammenfassung der Kapitel
II. Einwilligung: Dieses Kapitel analysiert umfassend die Rechtsnatur der Einwilligung im Medienrecht. Es beleuchtet die Rechtswirkung der Einwilligung, unterscheidet zwischen Gestattungsvertrag und Rechtfertigungsgrund, und erörtert die Erteilung, den Umfang und die Anfechtung der Einwilligung. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Widerruf der Einwilligung, dem Verhältnis von Einwilligung und Vertrag (Einheitstheorie vs. Abstraktions- und Trennungsprinzip) und der Beweislast. Die Notwendigkeit der Einwilligung für Bildnisse, Namensnennungen, Zitate und Interviews wird detailliert dargestellt. Abschließend wird die Übertragbarkeit von Einwilligungen und die Problematik im Kontext von Reality-TV-Formaten wie „Big Brother“ untersucht.
III. Exklusivverträge: Das Kapitel widmet sich den Exklusivverträgen im Medienrecht. Es definiert den Begriff und Gegenstand solcher Verträge und analysiert deren Zulässigkeit und Grenzen, insbesondere im Hinblick auf das Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte. Die Arbeit beleuchtet die wettbewerbs-, kartell- und zivilrechtlichen Aspekte von Exklusivstories und untersucht verschiedene vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Abwägung zwischen Privatautonomie und dem Recht auf freie Berichterstattung.
Schlüsselwörter
Einwilligung, Rücknahme der Einwilligung, Medienrecht, Presserecht, Wettbewerbsrecht, Kartellrecht, Zivilrecht, Exklusivstories, Exklusivverträge, Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte, Übertragbarkeit von Einwilligungen, „Big Brother“, Reality-TV.
FAQ: Einwilligung und Exklusivverträge im Medienrecht
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Aspekte von Einwilligung und Exklusivverträgen im Medienrecht. Er analysiert die Rechtswirkung der Einwilligung, die Zulässigkeit von Exklusivverträgen und die damit verbundenen Herausforderungen aus verschiedenen Rechtsgebieten wie Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und Zivilrecht.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Rechtswirkung der Einwilligung, ihre Erteilung, den Umfang, die Anfechtung und den Widerruf. Ein Schwerpunkt liegt auf der Übertragbarkeit von Einwilligungen und den damit verbundenen Problemen, insbesondere im Kontext von Reality-TV-Formaten. Weiterhin werden Exklusivverträge im Medienrecht definiert, ihre Zulässigkeit und Grenzen analysiert und die wettbewerbs-, kartell- und zivilrechtlichen Aspekte beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Einwilligung (mit Unterkapiteln zu Rechtswirkung, Erteilung, Umfang, Anfechtung, Widerruf etc.), Exklusivverträge (mit Unterkapiteln zu Begriff, Gegenstand, Zulässigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten etc.) und Zusammenfassung.
Was sind die zentralen Zielsetzungen des Textes?
Die Arbeit untersucht die Einwilligung und deren Rücknahme im Medienrecht, besonders im Kontext von Exklusivstories. Sie beleuchtet die rechtlichen Aspekte aus Urheberrecht, Wettbewerbsrecht, Kartellrecht und Zivilrecht und konzentriert sich auf die Übertragbarkeit von Einwilligungen und die damit verbundenen Probleme.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind: Einwilligung, Rücknahme der Einwilligung, Medienrecht, Presserecht, Wettbewerbsrecht, Kartellrecht, Zivilrecht, Exklusivstories, Exklusivverträge, Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte, Übertragbarkeit von Einwilligungen, „Big Brother“, Reality-TV.
Wie wird das Thema „Einwilligung“ behandelt?
Das Kapitel „Einwilligung“ analysiert die Rechtsnatur der Einwilligung im Medienrecht umfassend. Es betrachtet die Rechtswirkung, unterscheidet zwischen Gestattungsvertrag und Rechtfertigungsgrund, und erörtert Erteilung, Umfang, Anfechtung und Widerruf. Es untersucht das Verhältnis von Einwilligung und Vertrag und die Beweislast. Die Notwendigkeit der Einwilligung für Bildnisse, Namensnennungen, Zitate und Interviews wird detailliert dargestellt. Die Übertragbarkeit von Einwilligungen und die Problematik im Kontext von Reality-TV werden ebenfalls untersucht.
Wie wird das Thema „Exklusivverträge“ behandelt?
Das Kapitel „Exklusivverträge“ widmet sich der Definition und dem Gegenstand solcher Verträge und analysiert deren Zulässigkeit und Grenzen im Hinblick auf Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte. Es beleuchtet wettbewerbs-, kartell- und zivilrechtliche Aspekte von Exklusivstories und untersucht verschiedene vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Abwägung zwischen Privatautonomie und dem Recht auf freie Berichterstattung steht im Fokus.
- Citation du texte
- Kristina Thürk (Auteur), 2004, Einwilligung und Rücknahme der Einwilligung im Medienrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40969