Arbeit nimmt in unserem Leben eine wichtige Rolle ein. Lernen sich Menschen kennen, ist die Frage nach der ausgeübten Tätigkeit „Und, was machen Sie so beruflich?“ so gut wie immer eine der ersten. Beschreiben sich Menschen selbst, nennen sie ihren Beruf als ein wichtiges Merkmal. Unsere Gesellschaft ist augenscheinlich eine Arbeitsgesellschaft.
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Einer dieser sozialkritischen Autoren ist Wolfgang Engler. Sein Buch „Die Ostdeutschen als Avantgarde“ war Ausgangspunkt aller Überlegungen dieser Arbeit. Darin entwickelt der Autor die provokante These, dass die Ostdeutschen, zur Überwindung der aktuellen Krise, den erfolgreichen „Auszug aus der Arbeitsgesellschaft“ beginnen könnten, weil in Ostdeutschland die „kritische Masse“ – verkörpert von den Arbeitslosen, für die sich Anspruch und Wirklichkeit der Arbeitsgesellschaft nicht decken - gegeben ist. In der Auseinandersetzung entstand eine Gegenthese, diese wird im zweiten Teil der Arbeit, ebenso wie die dazu durchgeführte Untersuchung genau erläutert werden.
Debatten über aktuelle Probleme der Gesellschaft, wie das der Arbeitslosigkeit, sind auch immer die Schauplätze kontroverser Meinungsäußerungen verschiedener theoretischer Richtungen. Da Engler seiner These verschiedene Ideen über die Zukunft der Arbeitgesellschaft voranstellt, erschien es notwendig sich zu Beginn genauer mit den verschiedenen Konzepten auseinanderzusetzen, um einerseits einen Überblick zu gewinnen, auf welcher Basis über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft theoretisch verhandelt wird und andererseits in der Lage zu sein, Teile der Konzepte in der empirischen Untersuchung zu verarbeiten. Als Grundlage dient zunächst eine eingehende Betrachtung des ursächlichen Problems der Krise der Arbeitsgesellschaft: der Arbeitslosigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Arbeitslosigkeit
- 3. Die Mainstream Theorie
- 3.1 Der Niedriglohnsektor
- 3.2 Die kritische Bewertung
- 4. Die Bürgergesellschaftstheorie
- 4.1 Die Konzepte
- 4.1.1 Beck
- 4.1.2 Giarini und Liedtke
- 4.1.3 Gorz
- 4.1.4 Rifkin
- 4.1.5 Strasser
- 4.1.6 Klein
- 4.1.7 Opaschowski
- 4.1 Die Konzepte
- 5. Die Ostdeutschen
- 5.1 Englers Avantgarde
- 6. Die Untersuchung
- 6.2 Die These
- 6.3 Die Vorhergehensweise
- 6.4 Die Bewertung der Ergebnisse
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Situation der Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland aus zwei gegensätzlichen theoretischen Perspektiven zu analysieren. Dabei werden die Mainstream Theorie und die Bürgergesellschaftstheorie beleuchtet, um die Ursachen und Herausforderungen der Arbeitslosigkeit in dieser Region zu verstehen. Die Arbeit untersucht, inwieweit diese Theorien die Lebensrealitäten Betroffener widerspiegeln und welche Lösungsansätze sich daraus ableiten lassen.
- Die Mainstream Theorie und ihre Erklärungen für die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland
- Die Bürgergesellschaftstheorie und ihre Ansätze zur Bewältigung der Arbeitslosigkeit
- Die spezifischen Herausforderungen der Ostdeutschen im Kontext der Arbeitslosigkeit
- Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf die Lebenswelt der Betroffenen
- Potenzielle Lösungsansätze für die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert den wissenschaftlichen Kontext. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Arbeitslosigkeit und beleuchtet verschiedene Dimensionen des Phänomens. Das dritte Kapitel widmet sich der Mainstream Theorie, die Arbeitslosigkeit primär aus ökonomischer Sicht betrachtet. Hier werden die Kernaussagen der Theorie erläutert und kritisch bewertet. Das vierte Kapitel fokussiert auf die Bürgergesellschaftstheorie, die Arbeitslosigkeit als gesellschaftliches Problem begreift und alternative Lösungsansätze anbietet. Das fünfte Kapitel untersucht die besondere Situation der Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung. Das sechste Kapitel stellt die empirische Untersuchung der Arbeit vor, die durch eine Befragung von Arbeitslosen in Ostdeutschland durchgeführt wurde. Es werden die Ergebnisse der Befragung analysiert und diskutiert. Der Ausblick fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt Hinweise auf weitere Forschungsbedarfe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Arbeitslosigkeit, Mainstream Theorie, Bürgergesellschaftstheorie, Ostdeutschland, Transformation, Wiedervereinigung, Lebenswelt, Befragung, empirische Forschung. Sie analysiert die Problematik der Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland aus verschiedenen Perspektiven und erforscht die Erfahrungen und Bedürfnisse der Betroffenen.
- Quote paper
- Janine Krakow (Author), 2005, Ostdeutsche Arbeitslose - Ein theoretischer Vergleich zwei gegensätzlicher Ansätze sowie eine Befragung Betroffener, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/40993