Am 01.01.2005 trat die Reform der Grundsicherung, kurz Hartz IV, in Kraft. Durch die beiden neuen Bücher Zwei und Zwölf des Sozialgesetzes wurde das Bundessozialhilfegesetz abgelöst.
Mein zweites Praktikum im Rahmen meines Studiums an der Evangelischen Fachhochschule Reutlingen – Ludwigsburg absolvierte ich in der Zentralen Beratungsstelle für junge Erwachsene der eva. Eingegliedert ist diese Beratungsstelle in die Wohnungsnotfallhilfe der Stadt Stuttgart.
Während meines Praktikums hörte ich oft den Begriff „Hartz IV“ und viel über die damit verbundenen Sozialgesetzbücher Zwei und Zwölf. Die Kollegen der Beratungsstelle bereiteten sich durch Klausurtagungen und Dienstbesprechungen, denen ich beiwohnen durfte, auf die Umstellung und die damit verbundenen Neuerungen vor.
Natürlich gab es viele offene Fragen und man war bemüht, Fehler oder Unzulänglichkeiten aufzuspüren, um sie im Vorfeld aufzudecken bzw. anzusprechen, um spätere Verwirrungen zu vermeiden.
Viele Fragen standen im Raum und Antworten gab es nur wenige. So versuchten sich die Kollegen in der Beratungsstelle auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Während diesem Praktikum entstand bei mir der Wunsch, meine Diplomarbeit genau darüber zu schreiben. Die Frage, ob die Reform Gutes oder Schlechtes für die jungen erwachsenen Wohnungslosen bringt, hätte ich damals gerne beantwortet gehabt. Selbstverständlich war zu diesem Zeitpunkt niemand in der Lage diese Frage zu beantworten.
Vorausblickend war aber zu sagen, dass es unwahrscheinlich war, dass die Reform am 01.01.2005 einsetzen und dann völlig rund laufen würde. Dies wird bereits jetzt schon bestätigt. Denn während ich meine Diplomarbeit zu den Auswirkungen der Reform der Grundsicherung auf junge Wohnungslose – dargestellt am Beispiel des Hilfesystems in Stuttgart – schrieb, kamen immer wieder neue Papiere aus den unterschiedlichsten Dienststellen mit Neuerungen und Umverteilungen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Drei Möglichkeiten der Struktur
- Die erste Variante: Bundesagentur für Arbeit
- Die zweite Variante: Arbeitsgemeinschaften
- Die dritte Variante: Option
- Organisation in Stuttgart
- Das neue Leistungssystem ab 2005
- Änderungen bei Wohnungslosen ab 2005
- Job Center
- Job Center U25
- Sonderdienststelle für Menschen in Wohnungsnot
- Bezirksämter
- Die Projektgruppe der Jugendlichen
- Standortbestimmung zur Ableitung der Kundengruppe
- Die Dimensionen des Förderns
- Die Dimensionen des Forderns
- Kundengruppen
- Markt- bzw. Informationskunden
- Beratungskunden
- Beratungskunden Aktivierung
- Beratungskunden Förderung
- Betreuungskunden
- Hilfesystem für Wohnungslose in Stuttgart
- Zentrale Fachstelle der Wohnungsnotfallhilfe
- Fachberatungsstellen
- Die Zentrale Beratungsstelle für junge Erwachsene
- Fachberatungsstelle für Frauen
- Fachberatungsstelle für Straffällige
- Vollstationäre Einrichtungen
- Teilstationäre Einrichtungen
- Ambulant betreutes Wohnen
- Grundsätze des Bundessozialhilfegesetzes vs. Grundsätze des Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuches
- Inhalt der Sozialhilfe im BSHG
- Aufgaben der Sozialhilfe im BSHG
- Aufgaben und Ziele der Grundsicherung für Arbeitsuchende im SGB II
- Aufgaben und Ziele der Sozialhilfe im SGB XII
- Vorwort zum Fallbeispiel
- Fallbeispiel: Nadja
- Personenkreis
- Einsetzen der Hilfe
- Zuständigkeiten
- Zuständigkeiten bei einem Wohnsitz in Stuttgart
- Regelleistung bzw. Regelsatz
- Prozentuale Aufteilung des Regelsatzes
- Prozentuale Aufteilung des Regelsatzes im SGB II
- Prozentuale Aufteilung des Regelsatzes im BSHG
- Mehrbedarf
- Mehrbedarf Schwangerschaft
- Mehrbedarf für Alleinerziehende
- Mehrbedarf bei Alleinerziehenden mit vier Kindern, wovon eines älter als 16 Jahre ist
- Einmalige Leistungen/Pauschalierung
- Unterkunftskosten
- Übersicht der Mietobergrenzen in Stuttgart
- Ein Rechenbeispiel
- Unterbringung im Neeffhaus
- Hilfeplan bzw. Gesamtplan
- Feststellung von Erwerbsfähigkeit und Hilfebedürftigkeit
- Gemeinsame Einigungsstelle
- Eingliederungsvereinbarung
- Verwaltungsakt
- Sanktionen
- Nicht ausreichende Eigenbemühungen
- Verweigerung zumutbarer Arbeit
- Weigerung einen Vorstellungstermin wahrzunehmen
- Fristen der Sanktionen
- Abschreckendes oder provokantes Verhalten beim Vorstellungsgespräch
- Weigerung der Fortführung einer Arbeit
- Einkommen und Vermögen
- Einkommenseinsatz
- Vermögenseinsatz
- Weitervermittlung in eine vollstationäre Einrichtung
- Kritische Auseinandersetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Auswirkungen der Reform der Grundsicherung (Hartz IV) auf junge Wohnungslose, mit dem Fokus auf das Hilfesystem in Stuttgart. Die Arbeit untersucht die neuen Strukturen und Prozesse im Bereich der Sozialhilfe, die durch die Einführung des Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuches entstanden sind. Sie analysiert die Anpassungen und Herausforderungen, die sich für junge Wohnungslose und die Hilfesysteme ergeben.
- Die neuen Strukturen und Prozesse im Bereich der Sozialhilfe nach der Reform der Grundsicherung
- Die Auswirkungen der Reform auf junge Wohnungslose in Stuttgart
- Die Anpassungen und Herausforderungen für Hilfesysteme im Umgang mit jungen Wohnungslosen
- Die Bedeutung der neuen Leistungssysteme für die Integration von jungen Wohnungslosen
- Die Rolle von Beratung und Unterstützung für junge Wohnungslose im Kontext der Reform
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort stellt den persönlichen Hintergrund der Arbeit und die Motivation des Autors vor.
- Die Einleitung gibt eine Übersicht über die Reform der Grundsicherung und deren Auswirkungen auf die Sozialhilfe.
- Kapitel 3 beschreibt die verschiedenen Organisationsformen, die durch die Reform möglich wurden.
- Kapitel 4 analysiert die konkrete Organisation der Sozialhilfe in Stuttgart nach der Reform.
- Kapitel 5 beschreibt die Projektgruppe der Jugendlichen und ihre spezifischen Bedürfnisse.
- Kapitel 6 analysiert das Hilfesystem für Wohnungslose in Stuttgart und stellt verschiedene Einrichtungen vor.
- Kapitel 7 vergleicht die Grundsätze des Bundessozialhilfegesetzes mit den neuen Grundsätzen des Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuches.
- Kapitel 8 führt das Fallbeispiel von Nadja ein und beschreibt den Kontext ihrer Situation.
- Kapitel 9 analysiert das Fallbeispiel von Nadja im Detail, wobei die neuen Regelungen der Grundsicherung im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Reform der Grundsicherung (Hartz IV) auf junge Wohnungslose. Schwerpunkte der Analyse sind die neuen Leistungssysteme des Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuches, die Veränderungen im Hilfesystem in Stuttgart sowie die Auswirkungen der Reform auf die Integration von jungen Wohnungslosen. Wichtige Themen sind die Zuständigkeiten, Regelsätze, Mehrbedarfe, Sanktionen und die Rolle von Beratung und Unterstützung für junge Menschen in Wohnungsnot.
- Citar trabajo
- Oliver Schwarz (Autor), 2005, Auswirkungen der Reform der Grundsicherung auf junge Wohnungslose - dargestellt am Beispiel des Hilfesystems in Stuttgart, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41159