Louis Henry Sullivan prägte den Satz „Form follows Function“, der heutzutage wahrscheinlich bekannter ist als der Architekt selbst. Doch was verbirgt sich hinter diesem Lehrsatz? Der Brockhaus weist unter dem Begriff „Funktion“ die Synonyme „Aufgabe, Tätigkeit, Stellung“ auf1, des weiteren divergiert die Bedeutung des Begriffs im Zusammenhang mit verschiedenen Wissenschaften, wie der Mathematik, der Philosophie, der Medizin und der Sprache. Die Aufgabe die das Gebäude erfüllt, also seine Nutzung, sollte aus der Form, aus seinem äußeren Erscheinungsbild hervorgehen. In verschiedenen Lexika wird außerdem auf den Funktionalismus hingewiesen, der sich um 1920 in der Architektur etablierte. Dort heißt es, dass diese Kunstrichtung dem Objekt „Zwecke und Aufgaben zuweist“ und deshalb „der Gebrauchszweck [...] über die Form entscheiden [soll].“2 Als Vertreter wird das Bauhaus genannt, deren Umgang mit dem Objekt sich jedoch, trotz der vergleichbaren Intention, von Sullivans unterscheidet. Wie Sullivan „Form follows Function“ umsetzte, wie seine weitere Architekturtheorie aussah und wie er diese in seinen Gebäuden verwirklichte, ist Thema dieser Hausarbeit. Da Sullivans Kindheit ihn in seiner Theorie beeinflusste, die in seiner Biographie „The Autobiography of an Idea“3 aus dem Jahr 1924 nachzuvollziehen ist, wird das erste Kapitel das sein Leben beleuchten, um darauf aufbauend seine Architekturtheorie und auf ihn einwirkende und von ihm ausgehende Einflüsse zu erörtern. Den Abschluss der Arbeit bilden drei seiner Gebäude, das Auditorium, das Wainwright Building und das Schlesinger & Mayer Department Store, die als Beispiele vorgestellt werden. An ihnen wird versucht, die Umsetzung seiner Architekturtheorie zu hinterfragen. 1 Brockhaus, Die Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden, Bd. 8 ( (Frit-Goti): „Funktion“. Leipzig/Mannheim 1996, S.61-62. 2 Knaurs Lexikon in zwanzig Bänden, Bd. 6 (Fe-Ge): „Funktion“. Stuttgart 1974, S. 2019-2020. 3 Sullivan, Louis Henry: The Autobiography of an Idea (1924). Hrsg.: Ralph Marlowe Line, New York 1956.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sullivans Biographie
- Sullivans Architekturtheorie
- Form follows Function
- Einflüsse und Wirkung
- Sullivan und die Chicago School
- Die Entwicklung der Chicago School
- Sullivans Beitrag zur Chicago School
- Sullivans Hochhäuser
- Das große Bürogebäude, künstlerisch betrachtet
- Das Auditorium Building
- Das Wainwright Building
- Das Schlesinger & Mayer Department Store (heute Carson Pirie Scott Store)
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des Architekten Louis Henry Sullivan, insbesondere mit seiner berühmten Maxime „Form follows Function“. Sie beleuchtet seine Biografie, seine Architekturtheorie und die Umsetzung seiner Ideen in seinen Gebäuden. Die Arbeit untersucht, wie Sullivans Kindheit ihn in seiner Theorie beeinflusste und wie er diese in die Praxis umsetzte.
- Sullivans Leben und Entwicklung als Architekt
- Die Bedeutung von „Form follows Function“ in Sullivans Architekturtheorie
- Sullivans Beitrag zur Chicago School und die Entwicklung der modernen Architektur
- Analyse von Sullivans ausgewählten Hochhäusern, insbesondere des Auditorium Building, des Wainwright Building und des Schlesinger & Mayer Department Store
- Die Beziehung zwischen Form und Funktion in Sullivans Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert den Einfluss von Sullivans Satz „Form follows Function“ auf die Architekturgeschichte. Es werden die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs „Funktion“ im Kontext der Architektur und des Funktionalismus vorgestellt.
Kapitel 1 beleuchtet Sullivans Biographie und beschreibt seine Kindheit und Jugend, die seine Architekturtheorie prägten. Es werden zwei Schlüsselerlebnisse aus seiner Jugend vorgestellt, die seine Entscheidung für den Beruf des Architekten beeinflussten.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit Sullivans Architekturtheorie, insbesondere mit seiner Maxime „Form follows Function“. Es werden die wichtigsten Elemente seiner Theorie erläutert und die Einflüsse auf und die Wirkung von Sullivans Ideen auf die Architekturgeschichte dargestellt.
Kapitel 3 untersucht die Chicago School und die Rolle von Louis Sullivan in dieser Bewegung. Es wird die Entwicklung der Chicago School erläutert und Sullivans Beitrag zu dieser Architekturrichtung dargestellt.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die Architektur von Sullivans Hochhäusern. Es werden vier Gebäude vorgestellt und analysiert, um die Umsetzung von Sullivans Architekturtheorie in die Praxis zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Louis Henry Sullivan, Form follows Function, Architekturtheorie, Chicago School, Hochhäuser, Auditorium Building, Wainwright Building, Schlesinger & Mayer Department Store, Funktion, Form, Moderne Architektur.
- Arbeit zitieren
- Patricia Weckauf (Autor:in), 2005, Louis Henry Sullivan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41174