Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Selbstwirksamkeitserwartung
1.1 Definition der „Selbstwirksamkeitserwartung“ bzw. „Kompetenzerwartung“
1.2 Erarbeitung eines Fragebogens
1.3 Bearbeitung und Auswertung des Fragebogens
1.4 Recherche über die Selbstwirksamkeitserwartung
2 Gesundheitspsychologische Handlungsfelder
3 Das Beratungsgespräch
3.1 Beschreibung des Klienten
3.2 Beschreibung des Beraters
3.3 Einordnung des Klienten in eine Stufe der Verhaltensänderung
3.4 Darstellung des Gesprächsverlaufs
3.5 Kritische Reflektion des Gesprächs
4 Literaturverzeichnis
5 Tabellenverzeichnis
1 Selbstwirksamkeitserwartung
1.1 Definition der „Selbstwirksamkeitserwartung“ bzw. „Kompetenzerwartung“
Die Selbstwirksamkeitserwartung, auch Kompetenzerwartung genannt, wurde von dem Psychologen Bandura im Zusammenhang mit der sozialen Lerntheorie entwickelt. Sie ist eine „individuell unterschiedlich ausgeprägte Überzeugung“ (Pieter, 2014, S. 135) eines Individuums, eine Leistung innerhalb einer bestimmten Situation erbringen zu können (Pieter, 2014, S. 135). Die subjektive Überzeugung stellt die eigenen Fähigkeiten dar, die zur Organisation und Ausführung zielgerichteter Handlungen notwendig werden. Es kann sich eine sowohl positive als auch negative Einstellung zu der eigenen Persönlichkeit und Handlungskompetenz darstellen. Diese Einstellung beeinflusst sowohl die Wahrnehmung und Motivation eines Individuums als auch seine Leistungsfähigkeit (Pieter, 2014, S. 135). Durch die Selbstwirksamkeit wird die Auswahl der Situationen beeinflusst, in die sich das Individuum begibt (Pieter, 2014, S. 139). Ein Mensch ist demnach erst dann in der Lage eine Handlung durchzuführen, wenn er das Gefühl hat, dass er das vorhandene Problem lösen kann. Weiterhin bestimmt sie über die Anstrengungsbereitschaft und die Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben (Pieter, 2014, S. 140). Man geht davon aus, dass einmal vorhandene positive Erwartungen, auf neue Situationen angewendet werden können. Die Selbstwirksamkeit hängt von den täglichen Leistungen, von unseren Beobachtungen der Leistung anderer, von Überzeugungen, die wir von anderen übernommen oder selbst aufgebaut haben, und von der Beobachtung unserer emotionalen Zustände, während wir über eine Aufgabe nachdenken oder uns an eine Aufgabe heranwagen, ab (Pieter, 2014, S. 136).
Bandura definiert die Kompetenzerwartung ein weiteres Mal, in dem er drei weitere unterschiedliche Aspekte einbringt. Zuerst das Niveau, das sich auf die erlebte Schwierigkeit der Aufgabe bezieht. Der Allgemeinheitsgrad, der sich auf die Anzahl unterschiedlicher Situationen, in denen eine Person an ihre Kompetenzen glaubt. Und die Gewissheit, die definiert, inwieweit sich die Person ihrer Handlungskompetenz sicher ist (Pieter, 2014, S. 140).
Die Selbstwirksamkeitserwartung kann durch einen Fragebogen diagnostiziert werden (Pieter, 2014, S. 142).
1.2 Erarbeitung eines Fragebogens
Dieser Fragebogen bietet die Möglichkeit eine Aussage über die Selbstwirksamkeit eines Individuums in Bezug auf die sportliche Aktivität zu treffen, in dem die Person selbst eine persönliche Einschätzung über ihre eigenen Kompetenzen vornimmt.
Tab. 1: Fragebogen zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (modifiziert nach Schwarzer & Jerusalem, 1999, S. 15)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Den Antwortmöglichkeiten werden Punktzahlen zugewiesen. Der Antwort „Stimmt nicht“ wird die niedrigste Punktzahl, in Höhe eines Punktes, und der Antwortmöglichkeit „Stimmt genau“ die höchste Punktzahl, in Höhe von vier Punkten, zugeordnet. Daraus ergibt sich, dass je höher das Gesamtergebnis der erreichten Punkte ist, umso höher ist die Selbstwirksamkeitserwartung des Individuums. Das wiederum bedeutet, dass die Person im Allgemeinen die alltäglichen und auch neuen Herausforderungen und Schwierigkeiten bewältigen kann.
1.3 Bearbeitung und Auswertung des Fragebogens
Tab. 2: Auswertung des Fragebogens (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die befragten Probanden erreichten eine Gesamtpunktzahl zwischen 15 und 32 Punkten von maximal 40 möglichen Punkten. Bei der Auswertung des Fragebogens hat Proband 1 eine Punktzahl von 29 Punkten, Proband 2 eine Punktzahl von 32 Punkten, Proband 3 24 Punkte, Proband 4 31 Punkte und Proband 5 eine Punktzahl von 15 Punkten erreicht. Die erreichte Höchstpunktzahl der zweiten befragten Person lässt schließen, dass sie im Vergleich zu ihren Mitstreitern am besten mit neuauftretenden alltäglichen Anforderungen und Schwierigkeiten zurechtkommt und leichter Motivation sowie positive Einstellungen gegenüber verschiedener Aufgaben mobilisieren kann, da sie eine gut ausgeprägte Selbstwirksamkeitserwartung vorweist. Die Person mit der niedrigsten Punktzahl liegt unter der Hälfte der maximal zu erreichenden Punktzahl, was bedeutet, dass ihre Selbstwirksamkeitserwartung sehr gering ausgeprägt ist. Sie hat Schwierigkeiten mit neuen und unbekannten Situationen umzugehen und kann sich schwieriger motivieren eine unbekannte Aufgabe in Angriff zu nehmen und diese auch zu bewältigen.
1.4 Recherche über die Selbstwirksamkeitserwartung
In der nachfolgenden Tabelle ist die Studie zur Selbstwirksamkeit aus der Dissertation „Selbstwirksamkeit als Indikator für psychische Störungen – Status und Verlauf“ von Sabine Ruholl, geb. Grisar, zusammengefasst.
Tab. 3: Studie 1 zur Selbstwirksamkeitserwartung (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der nachfolgenden Tabelle ist aus der Dissertation „Selbstwirksamkeitserwartungen in der Lehrerbildung – Zur Struktur und dem Zusammenhang von Lehrer – Selbstwirksamkeitserwartungen, Pädagogischem Professionswissen und Persönlichkeitseigenschaften bei Lehramtsstudierenden und Lehrkräften“ die zweite Studie von Klaudia Schulte zusammengefasst.
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