Wenn man die letzten Jahrzehnte betrachtet, kann man beobachten, dass sich das Konsum- und Reiseverhalten der Menschen in den Industrienationen geändert hat und sich weiter verändern wird. Die Nachfrage nach (künstlichen) Erlebniswelten ist unaufhörlich gestiegen und scheint auch in Zukunft weiter zu wachsen. Mittlerweile zählen solche „künstlichen“ Attraktionspunkte in Europa über 180 Millionen Besucher pro Jahr und die Tendenz ist weiter steigend . Es scheint den Menschen nicht mehr zu genügen, die gewünschten Produkte und Dienstleistungen einfach zu erwerben. Die „Verpackung“ des Konsumgutes ist von immer entscheidender Bedeutung. Jeder Kunde hat bestimmte Bedürfnisse und Erwartungen. Wer es schafft, diese zu befriedigen, stellt seinen Kunden zufrieden, jedoch Begeisterung stellt sich deshalb beim Kunden noch lange nicht ein. Aber genau diese Begeisterung gilt es zu wecken. Dadurch werden einfache Konsumhandlungen erinnerungswürdig, heben sich vom gewohnten Standard ab und bewegen den Kunden dazu, zurückzukommen. Es geht nicht mehr nur darum, einfache Bedürfnisse zu erfüllen und die Erwartungen des Konsumenten zu befriedigen. Verursacht unter anderem durch die Reizüberflutung im Alltag, die vor allem durch die modernen Medien verursacht wird, die den Menschen die verschiedenen Möglichkeiten von Unterhaltung und Konsum nahe bringen, erträumt sich der Kunde mehr als nur den einfachen Konsum. Er ist auf der Suche nach „mehr“, einer „Verpackung“ des Produkts, die emotionalisiert, die begeistert und den Konsum zum Erlebnis macht.
Erlebnisse prägen sich ins Gedächtnis ein, sie werden weitererzählt und positive Erlebnisse möchte man wiederholen. Das ist das Prinzip, das sich moderne Erlebniswelten zu Nutze machen und auf dem der Erfolg dieser Einrichtungen basiert. Es wird nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung verkauft, sondern auch ein Erlebnis, das der Kunde in guter Erinnerung behält und von dem er gerne erzählt.
Auch wenn dies nachvollziehbar und logisch klingt, gibt es einige wichtige Punkte, die man bei der Inszenierung von Erlebniswelten beachten muss, damit diese nicht zu einem finanziellen Desaster wird. Das veränderte Konsumverhalten, die grundlegenden Punkte für eine gelungene Inszenierung von Erlebniswelten und die dabei möglichen Gefahren sollen auf den nächsten Seiten diskutiert werden und dem Leser einen kleinen Einblick geben in diese „neue“ Art des Konsums.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Auf der Suche nach Erlebnissen
- 1.1. Neue Trends des Konsumverhaltens
- 1.2. Die natürliche Evolution des wirtschaftlichen Wertes
- 2. Erlebniswelten – die Antwort auf die Suche?
- 2.1. Mixed-Used Center
- 2.2. Die Gestaltung von Erlebniswelten
- 2.3. Customer Experience Management - CEM
- 3. Gefahren & Kritik
- 3.1. Gefahren bei der Planung von Erlebniswelten
- 3.2. Kritik
- 4. Beispiele
- 4.1. Die Swarovski Kristallwelten
- 4.2. Der Zoo Hannover
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Erlebniswelten im Kontext des veränderten Konsumverhaltens in Industrienationen. Sie analysiert die Ursachen für den steigenden Wunsch nach Erlebnissen, untersucht die Gestaltung und das Management von Erlebniswelten und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen dieses Konzeptes.
- Entwicklung neuer Trends im Konsumverhalten
- Die Rolle von Erlebnissen als Differenzierungsfaktor im Wettbewerb
- Gestaltung und Management von Erlebniswelten
- Potenzielle Gefahren und kritische Aspekte bei der Inszenierung von Erlebniswelten
- Beispiele erfolgreicher Erlebniswelten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Erlebniswelten vor dem Hintergrund des veränderten Konsumverhaltens in Industrienationen dar. Sie zeigt auf, dass Kunden heute mehr als nur Produkte und Dienstleistungen wünschen und nach erlebnisorientierten Konsumerfahrungen suchen.
- Kapitel 1: Auf der Suche nach Erlebnissen: Dieses Kapitel analysiert die neuen Trends des Konsumverhaltens, wie das steigende Anspruchsniveau, den Wunsch nach Individualität und die wachsende Preissensibilität. Es beschreibt die zunehmende Bedeutung von Mehrwerten und Unterhaltungswert im Konsumprozess und stellt verschiedene Arten von „tainments“ vor, die das Konsumerlebnis bereichern.
- Kapitel 2: Erlebniswelten – die Antwort auf die Suche?: Kapitel 2 widmet sich den Erlebniswelten als Antwort auf die steigende Nachfrage nach erlebnisorientierten Konsumerfahrungen. Es untersucht die Konzepte von Mixed-Used Centern und beleuchtet die Bedeutung der Gestaltung und des Managements von Erlebniswelten.
- Kapitel 3: Gefahren & Kritik: Dieses Kapitel betrachtet die potentiellen Gefahren und kritischen Aspekte bei der Planung und Umsetzung von Erlebniswelten. Es analysiert die Risiken von Fehlplanungen und die Gefahr der oberflächlichen Inszenierung.
- Kapitel 4: Beispiele: In Kapitel 4 werden zwei Beispiele erfolgreicher Erlebniswelten vorgestellt: Die Swarovski Kristallwelten und der Zoo Hannover.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Erlebniswelten, Konsumverhalten, Erlebniswirtschaft, Customer Experience Management (CEM), Mixed-Used Center, Unterhaltungswert, Mehrwert, Differenzierung, Attraktionspunkte, Gestaltung von Erlebniswelten, Gefahren und Kritik.
- Citar trabajo
- Martin Kendlbacher (Autor), 2005, Inszenierung von Erlebniswelten durch Handels-Dienstleistungsunternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41301