Eine zentrale Aufgabe jeder Rechnungslegung ist die am Bilanzstichtag bestehenden Lasten und die damit verbundenen künftigen Ausgaben abzubilden. Bei den Verbindlichkeiten ist die Passivierung meist zweifelsfrei zu bewerkstelligen. Problematisch sind hingegen die Grenzfälle. Hier sollen die Rückstellungskriterien möglichst trennscharf und den Zwecken des Jahresabschlusses entsprechend die passivierungspflichtigen Sachverhalte definieren. Die Rückstellungsbedingungen des HGB und der IFRS unterscheiden sich hierbei recht deutlich. Aus diesem Anlass werden in der vorliegenden Hausarbeit die Passivierungskriterien nach Handelsrecht sowie nach internationalem Verständnis analysiert.
Dem Schrifttum zufolge sind die Kriterien der Rückstellungen grundsätzlich dem Ansatz nach geprägt. Insofern konzentriert sich der Autor ausschließlich auf die in der Fachliteratur erwähnten Passivierungskriterien. Bevor der Verfasser jeweils ausführlich auf die Bilanzierungsbedingungen nach beiden Rechnungslegungsstandards eingeht, wird der Begriff der Rückstellungen zum einem nach deutschem, zum anderen nach angelsächsischem Verständnis, kurz dargestellt. Für eine optimale Abgrenzung der handelsrechtlichen Rückstellungskriterien werden zudem im Vorfeld die statische und dynamische Bilanzauffassung sowie die verschiedenen Rückstellungsarten verdeutlicht.
Abschließend werden die wichtigsten Aspekte der im Hauptteil erörterten Rückstellungskriterien zusammengefasst. Eine Stellungnahme zu den Rückstellungsbedingungen beider Rechnungslegungsstandards rundet die Hausarbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Rückstellungen nach HGB
- 2.1 Begriff der Rückstellung im Jahresabschluss
- 2.2 Aus welchem Grund sind Rückstellungen zu bilanzieren?
- 2.3 Welche Rückstellungen sind bilanzierungsfähig?
- 2.4 Rückstellungskriterien nach HGB
- 2.4.1 Außenverpflichtung
- 2.4.2 Rechtliche Vollentstehung bzw. wirtschaftliche Verursachung
- 2.4.3 Hinreichende Konkretisierung
- 2.4.4 Unkompensierte Last
- 3. Rückstellungen nach IFRS
- 3.1 Begriff der Rückstellung im Jahresabschluss
- 3.2 Rückstellungskriterien nach IFRS
- 3.2.1 Gegenwärtigkeit einer Verpflichtung
- 3.2.2 Ereignis der Vergangenheit
- 3.2.3 Wahrscheinlicher Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen
- 3.2.4 Verlässliche Schätzung der Verpflichtung
- 3.2.5 Praktische Unentziehbarkeit
- 3.2.6 Verpflichtung gegenüber Dritten
- 4. Zusammenfassung und Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Rückstellungskriterien nach Handelsgesetzbuch (HGB) und International Financial Reporting Standards (IFRS) zu analysieren und zu vergleichen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die im Schrifttum genannten Passivierungskriterien. Dabei werden sowohl der deutsche als auch der angelsächsische Begriff der Rückstellung dargestellt, um eine optimale Abgrenzung der handelsrechtlichen Rückstellungskriterien zu gewährleisten.
- Statische und dynamische Bilanzauffassung
- Verschiedene Rückstellungsarten
- Passivierungskriterien nach HGB
- Passivierungskriterien nach IFRS
- Vergleich und Zusammenfassung der Rückstellungskriterien
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der Rückstellungen ein und erläutert die Bedeutung der Rückstellungskriterien für die Bilanzierung. Es werden die unterschiedlichen Ansätze in der Bilanzierung, die statische und die dynamische Auffassung, vorgestellt.
- Kapitel 2: Rückstellungen nach HGB
Dieses Kapitel befasst sich mit den Rückstellungskriterien nach HGB. Es erläutert den Begriff der Rückstellung im Jahresabschluss und die Gründe für die Bildung von Rückstellungen. Der Autor stellt die verschiedenen Arten von Rückstellungen nach HGB dar und erläutert die entsprechenden Passivierungskriterien im Detail.
- Kapitel 3: Rückstellungen nach IFRS
Dieses Kapitel behandelt die Rückstellungskriterien nach IFRS. Es werden die Unterschiede zwischen HGB und IFRS hinsichtlich des Rückstellungsbegriffs und der Passivierungskriterien hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Rückstellungen, Handelsgesetzbuch (HGB), International Financial Reporting Standards (IFRS), Passivierungskriterien, Bilanzierung, statische Bilanzauffassung, dynamische Bilanzauffassung, Verbindlichkeiten, Aufwandsrückstellungen, ungewisse Verbindlichkeiten, wirtschaftliche Verursachung, rechtliche Vollentstehung, Hinreichende Konkretisierung, Unkompensierte Last, Gegenwärtigkeit einer Verpflichtung, Ereignis der Vergangenheit, Wahrscheinlicher Abfluss von Ressourcen, Verlässliche Schätzung, Praktische Unentziehbarkeit, Verpflichtung gegenüber Dritten.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Betriebswirt (FH) Christoph Geißler (Autor:in), 2005, Rückstellungskriterien im Vergleich - HGB versus IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41306