Ende des Jahres 2012 fand man innerhalb der luxemburgischen Medienlandschaft die Institution der Vereinten Nationen und die hiermit verbundenen Politiker, vereinzelt wieder. Das Großherzogtum erhielt für die Periode 2013 bis 2014 einen permanenten Sitz im UN-Sicherheitsrat. Neben den fünf permanenten Mitgliedern im Sicherheitsrat hatte Luxemburg vom ersten Januar 2013 an einen der zehn nicht-permanenten Sitze belegt. Abgesehen von solchen wichtigen Ereignissen, wo Luxemburg konkret seine Ideen zu Konfliktlösungen äußern kann, sowie vereinzeltes Auftreten in den Medien bei Jubiläen und Generalversammlungen, ist die Organisation der Vereinten Nationen kein häufiger Gast in den luxemburgischen Nachrichten. Die wichtige Rolle, welche diese Organisation innerhalb der Weltpolitik einnimmt ist jedoch zweifellos von großer Bedeutung für den Frieden und die Konfliktniederlegungen.
Dies wusste auch die luxemburgische Regierung, welche durch das Exil während des Zweiten Weltkrieges an der Planung zur U.N. aktiv teilnehmen konnte. Als Gründungsmitglied konnte das Großherzogtum zudem einen wichtigen Beitrag zur Formierung U.N.O. beitragen. Wir werden uns hierbei auf die Periode der Entstehung der Idee einer „Weltorganisation für den Frieden“ zu Beginn des Zweiten Weltkrieges bis zum Jahre 1950, als luxemburgische Truppen im Namen der Vereinten Nationen in den Koreakrieg zogen, beschäftigen. Der Koreakrieg sei deswegen hier gewählt, weil Luxemburg sich nun ein erstes Mal über die rein politische Bühne der U.N.O. hinaus bewegte und konkret, in Form von Soldaten, die Weltorganisation unterstütze.
Die Fragestellung ergab sich durch die Abwesenheit detaillierter Nachforschungen über die Verhandlungen zum Beitritt, sowie das Engagement des Großherzogtums bei den Vereinten Nationen. Ein Werk über die vereinzelten abgeschlossenen Verträge der luxemburgischen Regierung im Zusammenhang mit der U.N.O. fehlt ebenfalls. Folgende Fragen werden in der vorliegenden Arbeit untersucht: Welche Verträge und die somit eingehenden Verpflichtungen unterzeichnete das Großherzogtum? Welche Formen nahm das Engagement des kleinsten Gründungsmitglieds an? Konnte Luxemburg neben den großen Weltmächten bestehen?
Inhaltsverzeichnis
- I) EINLEITUNG: BLUTIGER WEG – VOM VÖLKERBUND ZU DEN VEREINTEN NATIONEN
- 1) DER VÖLKERBUND (1918–1946)
- 2) GRÜNDUNG DER VEREINTEN NATIONEN
- 3) NACH DEM KRIEG
- 4) FRAGESTELLUNG
- 5) FORSCHUNGSSTAND, LITERATUR UND QUELLENLAGE
- A) LITERATUR UND QUELLENLAGE
- B) FORSCHUNGSSTAND
- II) HAUPTARGUMENTATION
- 1) SCHWIERIGER AUSGANGSPUNKT - LUXEMBURG NACH DEM WWI
- 2) VOM VÖLKERBUND ZUM WWII
- 3) EXIL ALS INTERNATIONALES SPRUNGBRETT
- 4) DAS GROBHERZOGTUM ALS UNMISSVERSTÄNDLICHER ALLIIERTER PARTNER
- 5),,ERKLÄRUNG DER VEREINTEN NATIONEN”
- 6) DUMBARTON OAKS – HERANTASTEN AN EINE GEMEINSAME „U.N.-FORM”
- 7) LUXEMBURG ALS GRÜNDUNGSMITGLIED – VERSAMMLUNG VON SAN FRANCISCO
- 8) NACH DEM KRIEG
- 9) LUXEMBURG UND DIE „ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE“ DER UN
- 10) DURCH DIE UN-VerpfliCHTUNGEN ZUM KoreakrieG?
- III) SCHLUSSFOLGERUNG
- IV) BIBLIOGRAPHIE – LUXEMBURG UND DIE UNO (1943 – 1950)
- V) ANHANG
- 1) ARCHIVES NATIONAL DE LUXEMBOURG (ANLUX)
- 2) AUFBAU UNS STRUKTUR DER UNO
- 3) RESOLUTION A/RES/377 (V) – „UNITING FOR PEACE”
- 4) LUXEMBURGER DELEGATION DER KONFERENZ VON SAN FRANSISCO
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Luxemburg und die U.N.O.“ untersucht die Beziehungen des Großherzogtums zu den Vereinten Nationen in den Jahren 1943 bis 1950. Sie beleuchtet die Rolle Luxemburgs als Gründungsmitglied der UNO und seine aktive Teilnahme an wichtigen Ereignissen der frühen Nachkriegszeit.
- Luxemburgs Situation nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Entwicklung des Völkerbundes und die Gründung der UNO
- Luxemburgs Rolle im Exil und als alliierter Partner
- Die Beteiligung Luxemburgs an der Entwicklung der Charta der Vereinten Nationen
- Die Bedeutung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für Luxemburg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den historischen Hintergrund der Gründung der Vereinten Nationen, beginnend mit dem Ersten Weltkrieg und der Gründung des Völkerbundes. Kapitel 1 beleuchtet die Situation Luxemburgs nach dem Ersten Weltkrieg und die Herausforderungen, die es im Angesicht des Zweiten Weltkriegs bewältigen musste. Kapitel 2 befasst sich mit dem Exil Luxemburgs während des Zweiten Weltkriegs und der Rolle, die es im internationalen Kontext spielte.
Kapitel 3 analysiert Luxemburgs Position als alliierter Partner im Krieg und die Bedeutung des Großherzogtums für die Gründung der Vereinten Nationen. Kapitel 4 beleuchtet die Verhandlungen in Dumbarton Oaks und die Entstehung der Charta der Vereinten Nationen. Kapitel 5 beschreibt die Teilnahme Luxemburgs an der Konferenz von San Francisco und seine Rolle als Gründungsmitglied der UNO.
Schlüsselwörter
Luxemburg, Vereinte Nationen, Völkerbund, Zweiter Weltkrieg, Gründung, Exil, alliierter Partner, Dumbarton Oaks, San Francisco, Charta der Vereinten Nationen, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Koreakrieg.
- Citar trabajo
- Joé Haas (Autor), 2014, Luxemburg und die U.N.O. Die grossherzoglichen Verbindungen mit den Vereinten Nationen von 1943 - 1950, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413259