Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, welche Bedeutung der Leib für Bildung hat und fragt im zweiten Schritt worauf die gegenwärtige gesellschaftliche Leibbildung ausgelegt ist und inwiefern diese mit gegenwärtigen Naturkrisen in Verbindung steht. Ziel der Arbeit ist es Erkenntnisse im Rahmen der größeren Fragestellung, wie konnte es zu den gegenwärtigen Natur- und Umweltkrisen kommen und wie kann, im Rahmen von bildungswissenschaftlichem Erkenntnisinteresse, eine weitere Verschärfung der Problemstellungen verhindert werden. Eingegrenzt wird die Arbeit durch einen Theorie-orientierten Rahmen. Nicht behandelt werden Themen wie praktische Möglichkeiten für körperbewusste Bildungsformen oder Erfahrungslernen.
Im ersten Teil der Arbeit werden anhand wissenschaftlicher Theorien die grundsätzlichen Begrifflichkeiten für den Rahmen dieser Arbeit geklärt. Zunächst wird dabei der Begriff Leiblichkeit näher bestimmt und in diesem Zuge wird auf die lange Zeit angenommene Körper/ Geist- Dichotomie eingegangen und der Körperbegriff vom Leibbegriff differenziert. Anschließend wird auf Bedeutung und Zielsetzung des klassisch und modern interpretierten Bildungsbegriffs eingegangen. Darauf aufbauend werden im dritten Kapitel Kernelemente, die zur Beantwortung der Frage, welche Bedeutung der Leib für Bildung hat dargelegt. Im vierten Kapitel wird aus einer kritischen leiborientierten Perspektive gefragt, welche Bedeutung dem Leib in der „kapitalistisch-neoliberalen“ (Abraham/ Müller 2010, 20) Gesellschaft zukommt. Darauf aufbauend werden die Erkenntnisse auf den gesellschaftlichen und ökologischen Kontext ausgeweitet. Im Fazit werden die zentralen Ergebnisse zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Begriffliche Annäherung
- 2.1 Leiblichkeit im wissenschaftlichen Diskurs
- 2.1.1 Die vier Erscheinungsformen des Leibes nach Thomas Fuchs
- 2.1.2 Einbettung statt Abgrenzung. Die Embodiment-Perspektive im Bezug auf die Frage nach einer Körper-Geist, Leib – Seele Dichotomie nach Wolfgang Tschacher.
- 2.1.3 Der Körper als unteilbares ganzes bei Anke Abraham
- 2.1.4 Der Leibbegriff versus den Körperbegriff
- 2.2 Der Bildungsbegriff
- 2.2.1 Das klassische Bildungsverständnis
- 2.2.2 Moderne Bildungsverständnisse
- 3 Leib – Bildung.……...........
- 3.1 Physiologische Betrachtung
- 3.2 Leiblichkeit im Bezug auf das klassische Bildungsziel des freien Denkens und des vernünftigen Entscheidens.
- 3.3 Leiblichkeit im Bezug auf das Bildungsziel Autonomie
- 3.3.1 Bildung von sozialer Autonomie...
- 3.3.2 Moralische Entscheidungsfähigkeit und Solidaritätsfähigkeit .......
- 3.3.3 Praktische, alltagsweltliche Autonomie.
- 3.4 Vorläufiges Fazit auf die Fragestellung, welche Bedeutung Leib für Bildung hat...
- 4 Leib – Bildung – gesellschaftliches Naturverhältnis ..
- 4.1 Worauf ist unsere Gesellschaft aus einer kritischen Perspektive im Bezug auf den Leib hin ausgelegt? ..
- 4.2 Welche leiblichen Auswirkungen kann durch diese Ausrichtung angenommen werden?
- 4.3 Welches Naturverhältnis lässt sich ableiten? .
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit setzt sich vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Krisen mit der Frage auseinander, welche Bedeutung der Leib für Bildung hat und fragt im zweiten Schritt worauf die gegenwärtige gesellschaftliche Leibbildung ausgelegt ist und inwiefern diese mit gegenwärtigen Naturkrisen in Verbindung steht. Ziel der Arbeit ist es Erkenntnisse im Rahmen der größeren Fragestellung, wie konnte es zu den gegenwärtigen Natur- und Umweltkrisen kommen und wie kann, im Rahmen von bildungswissenschaftlichem Erkenntnisinteresse, eine weitere Verschärfung der Problemstellungen verhindert werden.
- Die Bedeutung des Leibes für Bildung
- Gesellschaftliche Leibbildung in der heutigen Zeit
- Die Verbindung zwischen gesellschaftlicher Leibbildung und Naturkrisen
- Bildungswissenschaftliche Perspektiven auf die Bewältigung von Umweltkrisen
- Theorie-orientierter Rahmen der Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor und beleuchtet die Verbindung von technologischem Fortschritt und Umweltkrisen. Es wird die Bedeutung von Bildung in diesem Zusammenhang hervorgehoben sowie die Frage nach der Verantwortung des Menschen für diese Krisen gestellt. Das Kapitel endet mit einer knappen Darstellung der Zielsetzung und der Strukturierung der Arbeit. - Kapitel 2: Begriffliche Annäherung
Dieses Kapitel erläutert die zentralen Begriffe der Arbeit, nämlich Leiblichkeit und Bildung. Es werden verschiedene wissenschaftliche Perspektiven auf das Leibverständnis vorgestellt, insbesondere die von Thomas Fuchs, Anke Abraham und Wolfgang Tschacher. Weiterhin wird die Bedeutung des Bildungsbegriffs im klassischen und modernen Verständnis untersucht. - Kapitel 3: Leib – Bildung
In diesem Kapitel werden die Erkenntnisse aus Kapitel 2 zur Beantwortung der Frage, welche Bedeutung der Leib für Bildung hat, genutzt. Es werden verschiedene Aspekte betrachtet, wie zum Beispiel die physiologische Betrachtungsweise und die Verbindung von Leiblichkeit mit dem Bildungsziel des freien Denkens und der Autonomie. - Kapitel 4: Leib – Bildung – gesellschaftliches Naturverhältnis
Aus einer kritischen Perspektive wird in diesem Kapitel beleuchtet, welche Bedeutung dem Leib in der heutigen Gesellschaft zukommt. Die Erkenntnisse werden auf den gesellschaftlichen und ökologischen Kontext ausgeweitet, um die Verbindung zwischen Leibbildung und Naturkrisen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche Leiblichkeit, Bildung, gesellschaftliches Naturverhältnis und Umweltkrisen. Die Arbeit untersucht, wie die gesellschaftliche Leibbildung mit der Entstehung von Umweltkrisen zusammenhängt und welche Rolle Bildung für die Bewältigung dieser Krisen spielen kann. Zentrale Begriffe sind dabei Leiblichkeit, Körper-Geist-Dichotomie, Bildung, Autonomie, ökologische Nachhaltigkeit und kritisches Denken.
- Quote paper
- Lukas Clobes (Author), 2014, Leibliche Dimensionen von Bildung vor dem Horizont von gesellschaftlichem Naturverhältnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/413328