Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Fragestellung
3 Forschungsstand
4 Beschreibung der verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses
4.1 Erhebungsmethode
4.2 Datenerhebung
4.3 Auswertung der Ergebnisse
4.4 Zeitplan
4.5 Vorläufiges Inhaltsverzeichnis
5 Ethische Reflextion
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
In der frühkindlichen Bildung, vor allem in außerschulischen Institutionen wie der Kita, ist die „Elternarbeit“ ein wichtiger Bestandteil. Hierbei begegnen pädagogische Fachkräfte Eltern, die mittlerweile sehr individuelle Erwartungen sowie Bedürfnisse an die Betreuung und Bildung ihrer Kinder haben. Dabei ist es für pädagogische Fachkräfte nicht immer leicht, diesen Erwartung gerecht zu werden. Denn nicht jede Fachkraft ist in der Arbeit mit Eltern selbstbewusst und locker; auch besteht die Gefahr, den Eltern nicht auf Augenhöhe begegnen zu können oder an ihnen vorbeizureden. Allerdings haben Eltern ähnliche Befürchtungen. Da das Kind erstmals aus der Familie in eine größere Gruppe Gleichaltriger wechselt und außerfamiliäre Erziehungspersonen erlebt, wollen die Eltern oft Rückmeldung zu ihrem Kind im Alltag erhalten. Dabei zeigt sich, dass Eltern und Fachkräfte jeweils eigene Ansprüche an die Zusammenarbeit zwischen den Erziehern und den Eltern richten (vgl Moser, 2001. S.1ff.).
Damit ist die Elternarbeit sehr individuell und abhängig von der Fachkraft sowie der Kita. Dabei stellt sich immer die Frage: Wann ist eine Elternarbeit gut? Oder auch: Was macht Elternarbeit eigentlich aus?
Die Idee zu dieser Arbeit mit „Elternarbeit“ als Thema kam aus der eigenen Profession. Aktuell wird in der Kita XY für das Thema „Elternarbeit“ eine Konzeption bearbeitet, damit es zu einer besseren Arbeit bzw. pädagogisch guten Arbeit mit Eltern kommen kann. Zu diesem Zweck soll in der Kita ein Konzept erstellt werden. Dazu gilt es, sich im Vorfeld mit dem Verständnis von guter Elternarbeit auseinanderzusetzen, indem die Fachkräfte dazu befragt werden. Dies ist das Ziel des Forschungsvorhabens, um anschließend aus den Ergebnissen ein Konzept zur pädagogisch guten Elternarbeit erstellen zu können.
2 Fragestellung
Aus diesem Grund befasst sich das Forschungsprojekt mit dem Thema Elternarbeit. Basierend auf den Daten, die im Rahmen der wissenschaftlichen Erhebung generiert werden sollen, wird sich mit folgender Forschungsfrage zum Thema Elternarbeit beschäftigt:
• Welches Verständnis haben pädagogische Fachkräfte von pädagogisch geeigneter Elternarbeit?
Um diese Frage tatsächlich beantworten zu können, sollen Fachkräfte aus der Kita einer Befragung unterzogen. Dies erfolgt in Form einer qualitativen Erhebung. Dadurch können sich Fachkräfte zu dem Thema äußern. Die vorliegende Arbeit versucht, die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses zu beschreiben. Zunächst wird die Forschungsmethode dargestellt und begründet, anschließend die Datenerhebung bzw. deren Umfang beschrieben und begründet. Auch die geplante Auswertung der Daten sowie die Ergebnisse der Untersuchung Darstellung bestimmen das Forschungsdesign. Schließlich wird ein Zeitplan für das Forschungsvorhaben erstellt und das Forschungsvorhaben reflektiert.
Es wird darauf hingewiesen, dass im Weiteren das generische Maskulinum verwendet wird, welches als geschlechtsneutral anzusehen ist und sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht umfasst.
3 Forschungsstand
Der Formulierung der Fragestellung und der zentralen Forschungsfrage schließt sich die Literaturrecherche an. Dabei stehen wissenschaftliche Quellen wie Werke von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie empirische, praxisbezogene Arbeiten im Vordergrund. Anhand der Literaturrecherche wird der Stand der Forschung zum Thema Elternarbeit festgestellt und entsprechend den Forschungsfragen erarbeitet. Dabei soll der Stand der wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt werden. Zum Stand der Forschung gehören aber auch die Darstellung wissenschaftlicher Forschungsprojekte und praxisorientierter empirischer Arbeiten aus der Elternarbeit und entsprechenden Einrichtungen; Erfahrungsberichte pädagogischer Fachkräfte und Umfragen von Eltern und Pädagogen werden ebenso berücksichtigt wie einschlägige wissenschaftliche Studien.
Folgende Literatur könnte exemplarisch u.a. zur Bearbeitung des theoretischen Teils herangezogen werden:
Etwa der Bericht „Kooperative Elternarbeit ausbauen...“ von der Vodafone Stiftung, der sich mit der Frage auseinandersetzt, was pädagogische Fachkräfte in Schulen und Kita benötigen, um eine „gute“ Elternarbeit zu gestalten. Vor allem die Rahmenbedingungen werden thematisiert, also dass Fachkräfte Zeit benötigen, in der sie die Elternarbeit vorbereiten. Auch wird die Wichtigkeit der Elternarbeit für das Wohl des Kindes aufgezeigt (vgl. Vodafone Stiftung, 2015).
Des Weiteren hat sich Pädagogin Anke König in ihrer Ausarbeitung „Elternarbeit“ mit der Thematik dieser Hausarbeit beschäftigt. Zum einen werden die Begrifflichkeiten der Elternarbeit definiert, eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand gegeben; zum anderen werden in der Ausarbeitung auch Meinungen bzw. Studien vorgestellt, die sich mit der Zufriedenheit sowie Erwartung an die Elternarbeit seitens der Eltern beschäftigen (vgl. König).
Zur Forschung selber findet sich aus dem rheinland-pfälzischen Bereich die Forschungsarbeit „Quarta“. Darin werden die beiden Akteure, Eltern und Fachkräfte, und ihre untereinander bestehende Erwartungsebene erforscht und gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass sich die Erwartungen zwischen Fachkraft und Eltern nur geringfügig unterscheiden. Laut den Ergebnissen werden auch vonseiten der Eltern klare Anforderungen an die Elternarbeit formuliert; auch, was diese selbst unter einer guten Elternarbeit verstehen (vgl. König).
Martin Textor hat zahlreiche Publikationen, die sich mit Elternarbeit beschäftigen, verfasst. Sein Werk aus dem Jahr 2015 „ Vom Erziehungspartner zum Haupterzieher: neue Anforderungen an die Elternarbeit“ zeichnet die Entwicklung und Anforderungen der Elternarbeit nach. Dabei gibt der Autor einen Überblick über die Forschung zum Thema und dessen Entwicklung. Auch stellt er vertiefende Aspekte dar, die Elternarbeit ausmachen, und verweist überdies auf andere Autoren, die im Kontext dieses Themas relevant sein könnten. Er wendet sich in seinen Werk auch direkt an die Fachkräfte und formuliert Herausforderungen an die zukünftige Elternarbeit sowie Ideen, wie diese bewältigt werden könnten (vgl. Das Kita-Handbuch, 2012).
4 Beschreibung der verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses
Das folgende Kapitel beschäftigt sich, im Anschluss an den theoretischen Teil, mit den einzelnen Phasen des Forschungsvorhabens. Hierbei werden die verschiedenen Phasen sowie die dafür nötigen Methoden beschrieben.
4.1 Erhebungsmethode
„Das qualitative ermöglicht es, die Sichtweisen von Akteuren zu ermitteln, z.B. über vergangene Ereignisse, Meinungen oder Erfahrungen. Die Besonderheit qualitativer Befragungstechniken liegt darin, dass der Gesprächsverlauf weniger vom Interviewer und dafür stärker vom Interviewten gesteuert und gestaltet wird, womit tiefere Einblicke möglich werden“ (Bortz & Döring, 1995, S. 283).
Mithilfe qualitativer Methoden kann der Forscher Meinungen, Erfahrungen, Einstellungen, Werte oder Ähnliches erforschen. Nach Flick umfassen qualitative Forschungsansätze das Leitfadeninterview als Erhebungsmethode (Flick et al., 2013, S. 19).
Grundsätzlich gibt es in der qualitativen Forschung verschiedene Arten von Interviews, die nach Teilnehmerzahl, technischen Hilfsmitteln oder der allgemeinen Durchführung unterschieden werden können (Flick et al., 2013, S. 21). Für die vorliegende Arbeit sind vor allem die Art des Interviews und die Durchführung relevant.
Betrachten wir die Fachkräfte, so ist hier bereits ein Wissen über Elternarbeit vorhanden, das sie in ihrer beruflichen Praxis benötigen. Somit könnte die ausgewählte Erhebungsmethode das Experteninterview sein. Bei einem Experteninterview geht es um um die Befragung von Experten zu einem ausgewählten Bereich. Im Vergleich zu den anderen Interviewformen geht es dabei nicht um die Person mit ihrer biografischen Geschichte, sondern um ihr Wissen. Das Wissen des Experten wird somit zum Gegenstand der Befragung.
Hierzu formuliert Kruse: „Experteninterviews beziehen sich auf die berufliche Erfahrung des Interviewten“ (Kruse, 2007, S. 133). Nach dieser Definition werden die pädagogischen Fachkräfte zu Experten für die Thematik des Forschungsvorhabens.
„... exklusive Einblicke in Strukturzusammenhänge und Wandlungsprozesse von Handlungssystemen, etwa in Entscheidungsstrukturen und Problemlösungen von Organisationen und Institutionen. ... Experteninterviews ermöglichen damit eine privilegierte Problemsicht“. (Liebhold et al., 2005).
Dabei stehen die Experten als Repräsentanten ihres Handlungsfeldes, die sich durch den institutionellen Kontext ein privilegiertes Wissen angeeignet haben, das für die Forschung im Rahmen eines Experteninterviews genutzt werden kann, um ein ausgewähltes Problem aus ihrer Perspektive zu betrachten (vgl. Liebhold et al., 2005). Wie bereits beschrieben, soll das Experteninterview als Leitfadeninterview angelegt werden.
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