Region und Alltag im Geschichtsunterricht – Feierabendkultur. Unsere erste Idee zu diesem Begriff betonte den Begriff Feier und damit den Bereich Trinkkultur: Die Kneipe als soziale Institution, Alkoholismus als Massenphänomen der Unterschichten, Realitätsflucht und Identitätsstiftung im Milieu - auf den ersten Blick ein interessanter Ansatz zur Gestaltung von Geschichtsunterricht. Doch bis auf suchtgeschichtliche Strukturen lässt sich wenig an diesem Gegenstand untersuchen. Zudem besteht bei diesem Unterrichtsgegenstand die Gefahr einer platten „Effekt-Hascherei“ durch den Aufhänger Alkohol. Dies könnte einen kritischen Zugang zu diesem Thema verwehren. Nach einiger Überlegung zum Feierabend und Freizeitgestaltung entschieden wir uns den Sportverein, ein bis heute wichtiges Element der Freizeitgestaltung, in den Mittelpunkt zu stellen. An diesem Gegenstand lassen sich sowohl regionale und persönliche Begebenheiten als auch nationale und allgemeingesellschaftliche Einflüsse veranschaulichen.1 Er ermöglicht sowohl politische als auch kulturelle, religiöse, wirtschaftliche und mentalitätsgeschichtliche Fragestellungen.
Die vorliegende Ausarbeitung gliedert sich folgendermaßen: Zunächst soll in einem fachwissenschaftlichen Exkurs ein grober Überblick über die Freizeitgestaltung und insbesondere das Vereinswesen im Kaiserreich gegeben werden. Dabei wird in diesen Kontext das Verhältnis Arbeitszeit – Freizeit eine zentrale Rolle spielen. Schon bei dieser Einführung wird der Fokus auf soziokulturelle und politische Aspekte gelegt. Im Anschluss daran wird in der didaktischen Untersuchung ein Unterrichtskonzept zu dieser Thematik entwickelt. Diese Überlegungen münden in einen konkreten Unterrichtsentwurf. In einem abschließenden Kapitel wird die grundsätzliche Tauglichkeit des Themas für den Geschichtsunterricht kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fachwissenschaftliche Einführung
- 2.1 Arbeitszeit im Kaiserreich
- 3. Didaktische Untersuchung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Einbettung des Vereinswesens im Geschichtsunterricht. Sie analysiert die Bedeutung der Freizeitgestaltung im Kaiserreich und untersucht die Rolle von Sportvereinen in diesem Kontext. Der Fokus liegt dabei auf den soziokulturellen und politischen Aspekten des Vereinswesens.
- Entwicklung der Arbeitszeit im Kaiserreich
- Freizeitgestaltung im Kaiserreich
- Soziokulturelle und politische Bedeutung von Sportvereinen
- Didaktisches Konzept für den Geschichtsunterricht
- Eignung des Themas für den Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Diese Einleitung stellt den Hintergrund der Arbeit dar und erklärt die Wahl des Themas "Vereinswesen im Geschichtsunterricht". Es werden die Vorzüge und Herausforderungen des Themas erläutert, insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung des Sportvereins als ein bis heute wichtiges Element der Freizeitgestaltung.
2. Fachwissenschaftliche Einführung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die gesellschaftlichen Umstände und insbesondere die wirtschaftlichen Voraussetzungen der Freizeitgestaltung im Kaiserreich. Es analysiert die Entwicklung der Arbeitszeit im Kontext der Industrialisierung und zeigt die Herausforderungen auf, die sich daraus für die Freizeitgestaltung ergaben.
3. Didaktische Untersuchung
Dieses Kapitel widmet sich der didaktischen Untersuchung des Themas "Vereinskultur" im Geschichtsunterricht. Es diskutiert die Eignung des Themas für den Unterricht und erläutert die didaktischen und methodischen Aspekte, die bei der Gestaltung einer Unterrichtsstunde zum Vereinswesen im Kaiserreich zu beachten sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Vereinswesen, Freizeitgestaltung, Kaiserreich, Sportvereine, Arbeitszeit, Industrialisierung, Didaktik des Geschichtsunterrichts, soziokulturelle und politische Aspekte.
- Quote paper
- Thomas Huber (Author), Andreas Trentzsch (Author), 2004, Vereinswesen im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41389