Die vorliegene Arbeit beschäftigt sich mit dem Glauben an "Hexerei in Afrika". "Hexerei in Afrika" soll hier mit großer Distanz vom europäischen Hexenbild betrachtet werden und kann auch keiner Verallgemeinerung für Afrika entsprechen.
Die in der Vergangenheit bahnbrechende Arbeit Edward E. Evans-Pritchards, über die Hexerei bei den Zande, soll hier als Darstellungs- und Vergleichsmethode genutzt werden, um sich dem Thema Hexerei durch ethnologische Forschung zu nähern. In der hier vorliegenden Arbeit wurde versucht zwei "Modelle" von Hexerei gegenüber zu stellen - einerseits Hexerei bei den Efik in Nigeria, andererseits dieselben Phänomene von Hexerei bei den Zande im heutigen Kongo.
Ein wichtiger Aspekt, der Weg der Hexerei in die Moderne, soll am Schluß beleuchtet werden. Anhand verschiedener Beispiele soll die vitale und aktive Form dieses gesellschaftlichen Phänomens näher betrachtet und mögliche zukünftigen Entwicklungen aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Hexerei?
- Hexerei bei den Efik
- Traditionelle Methoden der Divination und Heilung bei den Efik
- Hexerei bei den Zande
- Traditionelle Methoden der Divination bei den Zande
- Was kann Hexerei auslösen?
- Beziehungen zwischen Opfer und Täter
- Der Einfluß der Kolonialisten auf Konflikte und Spannungen
- Die neuen ökonomischen Kräfte
- Verwandtschaft und Hexerei
- Umgang des Staates mit Hexerei
- Warum interveniert der Staat so begierig?
- Hexerei in der Politik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet den Wandel des Konzepts der Hexerei in Afrika, insbesondere im Kontext von traditionellen Gesellschaften und der modernen staatlichen Ordnung. Sie untersucht die historischen Wurzeln, die verschiedenen Formen und Auswirkungen von Hexerei in afrikanischen Kulturen und den Einfluss des Kolonialismus auf diese Phänomene.
- Traditionelle Vorstellungen von Hexerei in Afrika
- Der Einfluss des Kolonialismus auf das Konzept der Hexerei
- Der Umgang des modernen Staates mit Hexerei
- Die Rolle von Verwandtschaft und Gesellschaft in Hexerei-Konflikten
- Die Unterscheidung von Hexerei und Zauberei
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema Hexerei und beleuchtet die historischen Entwicklungen im europäischen Raum. Es stellt die traditionelle Vorstellung von Hexerei in Kontrast zu den heutigen afrikanischen Konzepten.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Hexerei und beleuchtet die unterschiedlichen Formen, die sie in verschiedenen afrikanischen Kulturen annimmt. Es widmet sich insbesondere den Efik und den Zande, um konkrete Beispiele für traditionelle Vorstellungen von Hexerei und ihrer Rolle in Gesellschaft und Religion zu präsentieren.
Kapitel drei befasst sich mit den Ursachen und Folgen von Hexerei, indem es die Beziehungen zwischen Opfern und Tätern untersucht und die Rolle von Verwandtschaft und Gesellschaft beleuchtet.
Kapitel vier analysiert den Einfluss des Kolonialismus auf die Konflikte und Spannungen im Zusammenhang mit Hexerei. Es untersucht die neuen ökonomischen Kräfte, die durch den Kolonialismus entstanden sind und ihre Auswirkungen auf traditionelle Machtstrukturen und soziale Beziehungen.
Schlüsselwörter
Hexerei, Afrika, traditionelle Gesellschaften, Kolonialismus, moderner Staat, Verwandtschaft, Divination, Heilung, Zande, Efik, ifot, magische Kräfte, Übergangsformen.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Doß (Autor:in), 2000, Hexerei und ihr Weg in die Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41416