Interaktionen können nicht einfach abgebrochen werden. Daher sind Sprecher auf Beendigungsstrategien angewiesen, mit denen sich ein Gespräch sukzessive aber geordnet zu einem Abschluss führen lässt. Es sind solche Strategien, die die Gesprächsforschung seit ihrer Entstehung ausführlich beschrieben hat.
Diese Arbeit verwendet diese Analyseergebnisse als Basis für eine relevante Erweiterung des Themenkomplexes: die Beendigungsphase soll im Kontext der Beziehungspflege der Sprecher betrachtet werden. Dafür ist das Konzept der Gesichtswahrung zentral. Der Ansatz ist schon lange in der Pragmatik etabliert, kommt in der Konversationsanalyse allerdings kaum oder nur am Rande zum Einsatz. Das verwundert, ermöglicht die Untersuchung von „face work“, ein von Goffman geprägter Begriff, doch einen deutlich differenzierteren Blick auf Sprecheraktivitäten. Im Folgenden werden zunächst einige Arbeiten zur Gesprächsbeendigung und zur Gesichtswahrung zusammengefasst.
Es wird aufgezeigt, dass die Gesprächsbeendigung ein generell heikler Gesprächsabschnitt ist, der den Sprechern besondere Mühen abverlangt. Davon ausgehend soll anhand authentischer Sprachdaten gezeigt werden, welche konkreten Strategien, verbaler und nonverbaler Art, die Sprecher einsetzen, um eine Gesichtsgefährdung in der Abschlussphase zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungslage
- Datenanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Strategien der Gesichtswahrung in Gesprächsbeendigungen. Sie zielt darauf ab, aufzuzeigen, wie Sprecher in der Abschlussphase von Konversationen ihr positives Gesicht bewahren und gleichzeitig die Beziehung zu ihrem Gesprächspartner pflegen.
- Gesichtswahrung und Beziehungspflege in der Gesprächsbeendigung
- Analyse von Strategien zur Vermeidung von Gesichtsbedrohungen
- Beschreibung typischer Beendigungsvorläufe und -ankündigungen
- Untersuchung der Rolle nonverbaler Signale in der Beendigungsphase
- Bedeutung von „face work“ im Kontext der Gesprächsbeendigung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und beschreibt den aktuellen Forschungsstand zur Gesprächsbeendigung. Sie argumentiert, dass die Gesprächsbeendigung ein heikler Abschnitt ist, der den Sprechern besondere Mühen abverlangt. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung der Gesichtswahrung in diesem Kontext.
Forschungslage
Dieses Kapitel fasst verschiedene Arbeiten zur Gesprächsbeendigung und zur Gesichtswahrung zusammen. Es werden typische Strategien zur Initiierung der Beendigungsphase beschrieben, wie z.B. Zusammenfassungen, Verabredungen und Beendigungsankündigungen. Dabei wird auch auf die gesichtsbedrohende Natur der Beendigungsphase eingegangen.
Schlüsselwörter
Gesichtswahrung, Gesprächsbeendigung, Konversationsanalyse, Beziehungspflege, face work, Beendigungsstrategien, Sprachdatenanalyse, Höflichkeitsstrategien, Gesprächsorganisationsstrukturen.
- Quote paper
- Erik Stahlhacke (Author), 2018, Strategien der Gesichtswahrung bei Gesprächsbeendigungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414311