In dieser Arbeit wird beabsichtigt, eine neuartige Rezeption des Denkens Martin Bubers in Bezug auf die psychotherapeutische Theorie und Praxis vorzustellen. Ziel ist es, einige moderne Ansichten der integrativen Psychotherapie in ihren wesentlichen Zügen zu beschreiben und diese in Bezug zur Philosophie Bubers, insbesondere zu seiner Interpretation der osteuropäischen jüdischen Bewegung des Chassidismus zu setzen.
Dabei wird gezeigt, dass in der buber‘schen Darstellung des Chassidismus sowohl die in der Arbeit ausgearbeiteten Merkmale des heutzutage aktuellen integrativen Ansatzes in der Psychotherapie, als auch eine markante Überschneidung mit einigen bekannten Annäherungen an das mögliche Konzept der integrativen Psychotherapie zu finden sind. Insgesamt wird somit zu einer Diskussion über moderne wissenschaftliche Bestätigung kulturgeschichtlicher Erfahrungen und deren Integration in der Psychotherapie beigetragen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Martin Buber, sein Werk, seine Beziehung zur Psychiatrie und Psychotherapie und die Rezeptionsgeschichte
- I.1 Leben und Werk von Martin Buber
- I.2 Martin Buber und die Psychiatrie und Psychotherapie
- II. Die Rezeption von Bubers Denken in der deutschsprachigen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an ausgewählten Beispielen
- II.1 Viktor von Weizsäcker
- II.2 Ludwig Binswanger
- II.3 Beziehungsökologische Psychotherapie von Jürg Willi
- III. Osteuropäischer Chassidismus als geistiger Hintergrund Bubers und seine Bedeutung für die Psychotherapie
- III.1 Geschichte des Chassidismus und seine historisch bedingte „psychotherapeutisch-seelsorgerische Funktion“
- III.2 Chassidismus heute und sein Bezug zur Psychotherapie
- IV. ,,Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre“ als Quintessenz der Buber 'schen Ideenwelt und als Quelle therapeutischer Denkanstöße
- IV.1 Selbstbesinnung
- IV.2 Der besondere Weg
- IV.3 Entschlossenheit
- IV.4 Bei sich beginnen
- IV.5 Sich mit sich nicht befassen
- IV.6 Hier wo man steht
- V. Moderne Vorstellungen von einer integrativen Psychotherapie und ihr Verhältnis zum chassidischen Gedankengut in der Darstellung Bubers
- V.1 Allgemeine Merkmale integrativer Ansätze in der Psychotherapie
- V.1.1 ,,Patientenzentrierung“
- V.1.2 Anwendung von Methoden und Techniken aus unterschiedlichen Therapieverfahren
- V.1.3 Einbeziehung von Mehrdimensionalität und Interdisziplinarität in die Therapie
- V.1.4 Dialogfähigkeit zwischen verschiedenen therapeutischen Denkweisen, praktischen Ansätzen sowie verschiedenen Disziplinen
- V.1.5 Offenheit für Neues
- V.1.6 Berücksichtigung der aktuellen situativen Realität sowie der therapeutischen Rahmenbedingungen
- V.1.7 Gleichzeitige Berücksichtigung unterschiedlicher Einflüsse auf das therapeutische Handeln
- V.2 Annäherungen an ein mögliches Modell für eine integrative Psychotherapie
- V.2.1 ,,Allgemeine Psychotherapie\" von Klaus Grawe
- V.2.2 ,,Integrative Psychotherapie\" von Hilarion Petzold
- V.1 Allgemeine Merkmale integrativer Ansätze in der Psychotherapie
- VI. Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob sich in Martin Bubers Philosophie des beginnenden 20. Jahrhunderts fruchtbare Quellen für die moderne Theorie einer integrativen Psychotherapie erschließen lassen. Sie untersucht, wie diese Quellen die heutige Praxis befördern und neue Entwicklungen anstoßen können.
- Martin Bubers Werk und seine Beziehung zur Psychiatrie und Psychotherapie
- Die Rezeption von Bubers Denken in der deutschsprachigen Psychotherapie
- Der Einfluss des osteuropäischen Chassidismus auf Bubers Denken und seine Relevanz für die Psychotherapie
- Die psychotherapeutischen Implikationen von Bubers Schrift "Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre"
- Das Verhältnis zwischen Bubers Chassidismus und modernen integrativen Psychotherapieansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Dieses Kapitel präsentiert einen Überblick über Martin Bubers Leben und Werk, seine Sicht auf die Psychiatrie und Psychotherapie und die Rezeption seiner Gedanken in der Fachwelt.
- Kapitel II: Dieses Kapitel untersucht die Rezeption von Bubers Ideen durch bedeutende Psychotherapeuten wie Viktor von Weizsäcker, Ludwig Binswanger und Jürg Willi, um die Verbindung zwischen Dialogphilosophie und Psychotherapie aufzuzeigen.
- Kapitel III: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung des Chassidismus und seiner psychotherapeutischen Funktion im historischen Kontext, sowie seiner heutigen Relevanz für die Psychotherapie.
- Kapitel IV: Dieses Kapitel untersucht "Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre" von Martin Buber auf seine psychotherapeutischen Inhalte und zeigt auf, wie die chassidische Lehre verschiedene psychotherapeutische Ansätze in sich vereint.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Themen wie Martin Buber, Chassidismus, integrative Psychotherapie, Dialogphilosophie, Beziehungsökologie, Patientenzentrierung, und therapeutische Praxis.
- Quote paper
- Vsevolod Silov (Author), 2017, Gedanken der integrativen Psychotherapie im religiös-philosophischen Werk Martin Bubers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414414