Im Rahmen dieser Arbeit behandelt der Verfasser das Werk Theodor Storms „Immensee“ unter dem Aspekt des in ihm angestellten Erinnerungsdiskurses und dessen poetologischer Funktion im Literatursystem des Realismus. Um eine Abhandlung des Werks unter diesem Gesichtspunkt möglich zu machen, müssen zu allererst einige Begrifflichkeiten geklärt werden, bevor der Text dementsprechend analysiert werden kann.
So beginnt der Verfasser damit, den Begriff Erinnerungsdiskurs zu definieren, um daraufhin die Rahmenbedingungen zu beleuchten, unter welchen „Immensee“ entstand. Hierzu zählen Informationen über den Autor, Theodor Storm, über die Literaturgattung Novelle und die historischen Umstände, welche nicht unmaßgeblich zur Formung des behandelten Textes beigetragen haben sowie die Definition des literarischen Realismus. Ebenfalls werden die Figuren des Werkes, deren Beziehung zueinander und die literarischen Eigenschaften behandelt. Das bedeutet, die Kategorisierung der Erzählzeit sowie der erzählten Zeit und die Ausarbeitung der sich gegenüberstehenden semantischen Räume, auf deren Grundlage sich die Ereignisbildung gründet.
Durch die vorangestellte Aufführung des „Handwerkszeuges“, nach deren Richtlinien diese Textanalyse erarbeitet wurde, verzichtet der Verfasser darauf, während des Analyseteils erneut eben jene einzugehen, da er diese durch die vorangehende Nennung als bekannt voraussetzt. Diesem System liegt die Idee zu Grunde, nicht wegen ständiger Unterbrechungen durch eingeschobene Erklärungen den Lesefluss negativ zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Definitionen und Textanalyse
- 1. Historische Umstände
- 2. Der Realismus
- 3. Erinnerungsdiskurs
- 4. Semantische Räume
- 4.1 Definition
- 4.2 Natur
- 4.3 Kultur
- 4.4 Oben
- 4.5 Unten
- 4.6 Extremräume
- 5. Textanalyse
- 5.1 Elisabeth und Reinhardt - Grenzfiguren und ihre Konflikttilgung
- 5.2 So ist das Heute, so war das damals - Der Erinnerungsdiskurs und die Bedeutung der Vergangenheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Theodor Storms „Immensee“ unter dem Gesichtspunkt des Erinnerungsdiskurses und seiner poetologischen Funktion innerhalb des Realismus. Durch die Analyse der historischen Umstände, der Definition des Realismus, der Semantik und der Figuren des Werkes, wird die Funktion des Erinnerungsdiskurses im Werk verdeutlicht.
- Der Einfluss historischer Umstände auf die Entstehung von „Immensee“
- Die literarische Funktion des Realismus und die Entstehung von Norm und Abnormität
- Die Bedeutung des Erinnerungsdiskurses für die Handlung und die Figuren
- Die Rolle der semantischem Räume in der Gestaltung des Werkes
- Die Darstellung von Konflikt und Konfliktlösung im Rahmen von Grenzfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit und definiert den Begriff des Erinnerungsdiskurses. Kapitel 1 beleuchtet die historischen Umstände, unter denen „Immensee“ entstand, und betrachtet die gesellschaftlichen und politischen Einflüsse auf das Werk. Kapitel 2 definiert den literarischen Realismus als ein literarisches System, welches durch soziale, denkgeschichtliche und literaturinterne Faktoren geprägt ist.
Kapitel 3 untersucht den Erinnerungsdiskurs als zentrales Motiv in „Immensee“. Kapitel 4 analysiert die semantischen Räume des Werkes und ihre Bedeutung für die Handlung. Kapitel 5 befasst sich mit der Textanalyse und fokussiert auf die Figuren Elisabeth und Reinhardt und ihre Konfliktlösung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Erinnerungsdiskurs, Realismus, „Immensee“, Theodor Storm, Semantik, Grenzfiguren, Konfliktlösung, Historische Umstände, Literaturwissenschaft.
- Citation du texte
- Maximilian Tresp (Auteur), 2014, Textanalyse zur Theodor Storms "Immensee". Erinnerungsdiskurs und dessen poetologischer Funktion im Literatursystem des Realismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414554