Bis in die heutige Zeit ist der Mythos der Wikinger weltweit von Interesse. Diese saloppe Bezeichnung „Wikinger“ meint die skandinavische Gesamtbevölkerung vom Ende des 8. bis Mitte des 11. Jahrhunderts. Immer wieder sind diese „rauen Gesellen“ Stoff für erfolgreiche Filme, Serien, Buchreihen oder sogar Gemälde. Bis heute versuchen Forscher, den Textzeugen der berühmten Wikingersagas so nah wie möglich zu kommen.
Gegenstand der folgenden Arbeit sind die Wikingerfahrten von Erik dem Roten, der mit seiner Mannschaft Grönland erkundet und Yngvar dem Weitgereisten, der sich in die entgegengesetzte Richtung – nach Osten – aufmacht, um dort fremde Gebiete zu erforschen.
Es soll untersucht werden, ob die in den beiden ausgewählten Sagas sehr unterschiedliche Begegnung mit dem Fremden in der Intention zur Reise begründet liegen könnte. Während Yngvar seine Fahrt unternimmt, um neue Länder zu erkunden, ist Eirík durch seine Verbannung gezwungen, Island zu verlassen und nach einem Ort für eine neue Siedlung zu suchen. Somit stellt sich die Frage, ob diese verschiedenen Gründe für den Aufbruch die Unterschiede in der Darstellung des Fremden ausmachen könnten. Dabei sollen die Verläufe der Reisen einander komparatistisch gegenübergestellt werden. Wegen des eingeschränkten Umfangs der Arbeit werden dabei allein die Teile der Sagas, in denen die Abenteuer dem Andersartigen begegnen, betrachtet. Zuvor soll jedoch der Fremdheitsbegriff einer genaueren Untersuchung unterzogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Die Begegnung mit dem Fremden..
- Identität und Alterität
- Das Fremde als Relation .
- Das Fremde als Bedrohung der Ordnung.
- Die Begegnung mit dem Fremden in den Sagas .
- Yngvars saga viðförla
- Eiríks saga rauða
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Begegnung mit dem Fremden in den beiden altnordischen Sagas „Yngvars saga víðförla“ und „Eiríks saga rauða“. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob die unterschiedlichen Reisemotive von Yngvar dem Weitgereisten und Erik dem Roten die unterschiedliche Darstellung des Fremden in den Sagas erklären können. Ziel ist es, die verschiedenen Arten der Begegnung mit dem Fremden in den beiden Sagas zu analysieren und anhand von komparatistischen Methoden Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
- Die Bedeutung von Identität und Alterität in den Sagas
- Die Rolle des Fremden in der Konstruktion von Identität und Ordnung
- Die Unterschiede in der Darstellung des Fremden in „Yngvars saga víðförla“ und „Eiríks saga rauða“
- Die Auswirkungen der verschiedenen Reisemotive auf die Begegnung mit dem Fremden
- Die Funktion des Fremden in der altnordischen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Der Mythos der Wikinger ist bis heute weltweit von Interesse. Die Arbeit befasst sich mit den Wikingerfahrten von Erik dem Roten und Yngvar dem Weitgereisten, die in ihren Sagas unterschiedliche Begegnungen mit dem Fremden erleben.
2. Die Begegnung mit dem Fremden
2.1 Identität und Alterität
Der Begriff des Fremden ist eng mit dem Konzept von Identität verbunden. Durch die Abgrenzung vom Fremden wird die eigene Identität konstruiert. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Fremden für die Entwicklung kulturstiftender Identität und die Rolle von Feindbildern in der Stärkung von Gruppenkohäsion.
2.2 Das Fremde als Relation
Georg Simmel argumentiert, dass das Fremdsein eine besondere Wechselwirkungsform darstellt. Nur durch die Beziehung zu einem anderen kann etwas als fremd empfunden werden. Die Arbeit setzt sich mit Simmels Fremdheitskonzept auseinander und diskutiert die Rolle des Fremden in der Konstituierung des Eigenen.
- Citar trabajo
- Nina Doulas (Autor), 2017, Die Begegnung mit dem Fremden in "Yngvars saga víðförla" und "Eiríks saga rauða", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/415225