Von der Schrift zum Bild. Wie Literaturverfilmungen mediale Grenzen überwinden

Anhand von Thomas Manns "Tod in Venedig" und der Romanverfilmung von Luchino Visconti


Dossier / Travail de Séminaire, 2005

31 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung…

2. Vom reinen Wort zum reinen Bild.
2.1 Funktion
2.2 Wirkung
2.3 Umsetzungsprobleme

3. Von der Literatur zum Film
3.1 Präsentationselemente des multilinearen Mediums Film
3.1.1 Bild
3.1.2 Musik/ Geräusche
3.1.3 Sprache
3.1.4 Ausstattung/ Licht
3.2 Wechsel der Romanstruktur in eine filmische Handlungsführung
3.3 Gestalterische Möglichkeiten der Kameraführung
3.4 Probleme des Blickwinkels
3.5 Die veränderte Rolle des Rezipienten: Lesen/ Zuschauen – Vorstellen/Wahrnehmen

4. Beispiel: Die Verfilmung von Der Tod in Venedig
4.1 Parallelen und Veränderungen von der Novelle zum Film
4.2 Filmspezifische Elemente
4.2.1 Musik
4.2.2 Körpersprache
4.3 Symbole und Leitmotive

5. Schlussbemerkung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Begriff Literaturverfilmung wird definiert als „die filmische Version einer literarischen Vorlage.“[1] Dies impliziert, dass die Verfilmung zur Umwandlung der Schrift ins Bild filmische Elemente benutzt und somit zu einer eigenen Version wird. Die Fragestellung dieser Arbeit ergibt sich daraus, dass „die Transformation eines literarischen Textes in das visuelle Medium Film (…) weitreichende Änderungen (…) zur Folge“[2] hat.

Inwiefern sich dabei nun Schrift und Bild bzw. deren jeweilige Fürsprecher gegenüberstehen, wurde bereits zu Beginn der Ära des Films deutlich. Als um 1895 die ersten Stummfilme auf Leinwände projiziert wurden, sollte die Literaturverfilmung als Mittel eingesetzt werden, um den Neuling Film in den Kreis der altehrwürdigen Künste zu etablieren. Anhänger und Gegner des Filmgenres waren sich jedoch schnell uneinig, „»Wort« wurde gegen »Bild« ausgespielt: die Kunstlosigkeit des Films beruhe auf dem Fehlen des Wortes, doch seine Kunstfähigkeit auf den unbegrenzten Möglichkeiten des Bildes.“[3]

Die doch so offensichtlichen Unterschiede zwischen den beiden Medien “Schrift“ und “Bild“ werden jedoch - auch heute noch - nicht ausreichend in die Diskussion um Literaturverfilmungen miteinbezogen. Deren Regisseuren wird allzu häufig vorgeworfen, sie hielten sich nicht an die Werktreue und ließen zu viele Änderungen zu. Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass mediale Grenzen überschritten, der Stoff in ein völlig anderes Medium übertragen wird und Änderungen somit zur Qualität der Verfilmung enorm beitragen können. Bei der Umsetzung von Literatur in Film muss man sich von der Materie Literatur lösen und sich der spezifischen Eigenheiten beider Medien bewusst sein.

In dieser Arbeit soll es daher nicht um die Kritik an Literaturverfilmungen gehen, es sollen vielmehr die medienspezifischen Darstellungsmöglichkeiten der Literaturverfilmung aufgezeigt werden, die diese als eigenständiges Werk neben der Literatur bestehen lassen. Neben gewissen Gemeinsamkeiten zwischen einem literarischen Werk und seiner Adaption, sollen vor allem gewollte und ungewollte Unterschiede, die aufgrund von Umsetzungsproblemen und medienspezifischen Umsetzungsmöglichkeiten der beiden Medienformen bestehen, veranschaulicht werden.

Um die Thematik noch konkreter darzustellen, soll im Verlauf der Arbeit und im abschließenden Kapitel noch ein Beispiel analysiert werden. Als eine der kontroversesten Verfilmungen deutscher Literatur eignet sich in diesem Fall Der Tod in Venedig. Thomas Manns Novelle (1912) und Luchino Viscontis italienische Verfilmung (1971) zeichnen sich vor allem aufgrund ihrer herausragenden Unterschiede aus. Denn Manns Novelle, in der sich ein alternder Künstler in Venedig in einen Jüngling verliebt und in der choleraverseuchten Stadt zugleich einen moralischen und physischen Zusammenbruch erleidet, wurde von Visconti auf eine sehr interessante Weise umgesetzt.

2. Vom reinen Wort zum reinen Bild

2.1 Funktion

Der Roman – mit seiner rein sprachlich dargestellten Welt – erhält durch die Verfilmung konkrete Bilder, er wird somit bildnerisch neu erzählt. Doch seit dem Ende der Stummfilmzeit, stellt sich in Bezug auf Literaturverfilmungen vor allem die Frage, ob nun dem Wort oder dem Bild die entscheidendere Funktion zukommt.[4]

Im Roman überwiegt das reine Wort, unter Umständen mit Ausnahme einiger Illustrationen. Medienbedingt spielt im Film die bildliche Darstellung eine größere Rolle, die Sprache, die in Form von Dialogen oder einem Off-Sprecher miteinbezogen wird, dient hier vor allem der Vermittlung. Im Roman muss die Sprache sowohl die vermittelnde als auch die darstellende Funktion erfüllen.

Der Hauptaspekt, der die Sprache der unzähligen Autoren unterscheidet, sind Stil und Erzählweise. Durch Satzbau, Wortschatz, Sprachmelodie, Rhythmus und eine Reihe von rhetorischen Figuren, bekommt der Text eine zusätzliche Ausdruckskraft. So kann der Satz eines Autors eine völlig andere Wirkung haben, als der Satz eines anderen, der jedoch das absolut gleiche beschreibt.

Ebenso ist es bei einer Filmeinstellung, hier können ebenfalls zwei Bilder das gleiche zeigen, es kommt jedoch darauf an, wie es gezeigt wird. Doch im Film sind nicht Stil und Erzählweise der Sprache, sondern der Kamera wichtig. Sie vermittelt dem Zuschauer den Stoff der Erzählung, ebenso wie es die Sprache in der Literatur macht.

Wie ein Regisseur die Stimmung des Zuschauers durch die Kameraeinstellung beeinflussen kann, soll im dritten Kapitel noch näher erläutert werden.

2.2 Wirkung

Im Vergleich zwischen dem reinen Wort und dem reinen Bild, zählt besonders deren Wirkung auf den Rezipienten. Der fotografische Charakter der Filmbilder verursacht beim Betrachter eine höhere Identifikation mit der Umwelt und lässt den Film daher realistischer erscheinen, als den Roman. Das Bild zeigt den Gegenstand so wie er auch in der Wirklichkeit zu finden ist, wobei der Text einen Gegenstand lediglich beschreibt. Somit entspricht der Film dem natürlichen Sehen eher als die Lektüre eines Buches. Dieses Phänomen wird Kamera-Realität genannt. Sie „bezeichnet die einigartige Möglichkeit des Films, physische, d.h. optische und akustische Realität darzustellen und dem ästhetischen Prinzip entsprechend bildet sie einen Schwerpunkt filmischer Gestaltung.“[5]

Durch den abbildenden Charakter bekommt der Film somit eine gewisse Dreidimensionalität. So ist Rudolf Rach der Meinung, es könne „zu Recht davon gesprochen werden, dass der Film die Möglichkeit bietet, einen mehr oder weniger starken Wirklichkeitseindruck zu geben. Er repräsentiert optische und akustische Realität.“ Dies wird dem Film durch seine akustischen und visuellen Darstellungselemente ermöglicht. In der Verfilmung können die im literarischen Werk bereits vorgeformten und bereitgehaltenen Perspektiven für den Zuschauer in die Wirklichkeit übertragen werden.

Dazu kommt, dass ein (Film-)Bild mehrere Details auf einmal darstellen kann, es wird beispielsweise nicht nur eine Figur gezeigt, auch ihre Umgebung ist gleichzeitig präsent. Der Text hingegen basiert auf dem Nachfolge-Prinzip, er kann alles nur nacheinander darstellen. Das Bild erweckt daher den Anschein, als wäre es unmittelbarer und ließe sich leichter entziffern als ein Text.[6]

Übertragen auf die Verfilmung von Der Tod in Venedig bedeutet dies, dass der Verfall des Künstlers Aschenbach unmittelbarer und persönlicher erscheint, als in der Novelle. Der Erzähler tritt in den Hintergrund, da der Zuschauer das Geschehen vorwiegend aus dem Blickwinkel Aschanbachs erlebt und so wird aus der auktorialen eine personale Erzählhaltung.[7]

2.3 Umsetzungsprobleme

Bei einer Literaturverfilmung kommt früher oder später auch die Frage der Werktreue auf. In diesem Zusammenhang hält sich die verbreitete Meinung, dass eine adäquate Umsetzung von Text zu Film niemals möglich sei. Es ist ganz selbstverständlich, dass das Kommunikationssystem des Films nicht mit der Verbalsprache gleichzusetzen ist und dass eine durchgängige Eins-zu-eins-Übertragung von der Schrift ins Bild unmöglich ist.

Zu Beginn der Verfilmung von Der Tod in Venedig sitzt der Protagonist Aschenbach auf einem Stuhl am Schiffsdeck und hat eine Decke sowie ein Buch auf dem Schoß liegen. Eine exakte Übertragung von der Romanstelle konnte nicht verwirklicht werden: „In seinen Mantel geschlossen, ein Buch im Schoße, ruhte der Reisende, und die Stunden verrannen ihm unversehens.“ (Der Tod in Venedig S. 36).

Bei diesem Beispiel ist es eindeutig, dass nicht einfach Wort für Wort in Bild für Bild verfilmt werden konnte. Viele Elemente können nicht eins-zu-eins visualisiert werden, ein Satz wie im vorigen Beispiel muss in einer oder zumindest wenigen Einstellungen “erzählt“ werden, denn „die Stunden verrannen ihm unversehens“ kann weder in einem einzelnen Bild noch überhaupt exakt bildlich veranschaulicht werden.

Doch vor allem Elemente, die das Innere der Personen betreffen, können bildlich meist nicht so umgesetzt werden, wie es sprachlich möglich ist. Gibt der auktoriale Erzähler im Roman eine psychologische Zusammenfassung einer Person, so kann dies nicht direkt visualisiert werden. Man würde mehrere Szenen benötigen, in denen der jeweilige Schauspieler “seine“ Charakterzüge oder psychischen Probleme konkret darstellen oder spielen müsste. Selbst in diesem Fall kann trotzdem bei jedem Zuschauer ein anderer Eindruck entstehen.

Ein sprachlich geschickt und poetisch anmutend formulierter Satz lässt sich eben nicht bildlich ebenso poetisch darstellen. Dies zeigt sich auch in der Verfilmung von Der Tod in Venedig besonders deutlich. Als möglicher Ausgleich zu den im Roman gegebenen psychologischen Beschreibungen, wird in Viscontis Verfilmung beispielsweise ein besonderer Akzent auf die Körpersprache gelegt.

3. Von der Literatur zum Film

3.1 Präsentationselemente des multilinearen Mediums Film

Die Literatur bleibt durch ihre Reduktion auf das Element Sprache ein analoges Medium. Die Verfilmung ahmt zwar einerseits die Literatur nach, doch indem sie verschiedene Zeichensysteme kombiniert - neben der Wort- auch die Bild- und Tonkunst – wird die Verfilmung zu einem übergreifenden Produkt.[8]

Der Literatur als rein schriftliches Kunstwerk, steht das Wort als kleinstes und entscheidendes Element zur Verfügung, um sich auszudrücken. Parallel dazu steht die einzelne Einstellung des bewegten Filmbildes. Dieses kleinste filmische Element ist ebenso wie das Wort in der Literatur die Basis zur Vermittlung des jeweiligen Stoffes.[9]

Die Übertragung des geschriebenen Wortes in ein bewegtes Filmbild ist jedoch vielfältiger als beispielsweise die Transposition eines Musikstückes in eine andere Tonart. Aus dem Wort wird nicht einfach ein Bild, denn wie bereits beschrieben, ist eine exakte Übertragung nur selten möglich. Vielmehr treten an die Stelle des Wortes mehrere Elemente, die zusammengenommen die einzelne Szeneneinstellung – und letztendlich den gesamten Film - ausmachen.

3.1.1 Bild

Das Filmbild ist das komplexeste Element der Gesamteinheit Film. Es enthält eine umfassende Aussage, die dem Wort der menschlichen Sprache nicht gleicht, denn es ist unmöglich, den gesamten Aussagegehalt eines Bildes vollständig zu erfassen. Das Bild ist sehr vielschichtig, da sich seine Aussage aus ganz verschiedenen Zeichen, Gesten und Ausdrücken zusammensetzt. So kann das Bild unter Umständen erst im Zusammenwirken der Zeichen eine Bedeutung gewinnen.

Sehen wir beispielsweise, wie Aschenbach am ersten Abend die Fotos seiner Frau und Tochter küsst, so können wir aufgrund unserer Lebenserfahrung sowie unserer bisherigen Kenntnis seiner Psyche beispielsweise folgern, dass er in Gedanken bei ihnen ist und sie ihm in seiner derzeit einsamen Lage eine Stütze sind. Diese Assoziation, die der Zuschauer entwickelt, zeigt, dass ein Bild eine Aussage vermitteln kann, ohne sie direkt darzustellen.

Dem Rezipienten Emotionen zu vermitteln gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Romans ebenso wie des Films. Während im Roman die Gefühle und Reaktionen der Personen sprachlich vermittelt werden, nutzt der Film die Möglichkeit der visuellen Darstellung.

Befindet sich eine Person in einer emotionalen Situation oder trägt einen inneren Konflikt aus, so treten durch Groß- und Nahaufnahmen deren Mimik und Ausdruck in den Vordergrund. Auch ohne Worte kann der Zuschauer auf diese Weise erkennen, was die Person gerade denkt oder fühlt.[10]

Ein anschauliches Beispiel ist die Gegenüberstellung der verfrühten Abreise und der unerwarteten Rückkehr zum Hotel in Der Tod in Venedig. Aschenbach macht in diesen Szenen enorme Gefühlsschwankungen durch. Diese werden dem Zuschauer durch Nahaufnahmen seiner Mimik deutlich veranschaulicht.

3.1.2 Musik/ Geräusche

Bereits zu Beginn der Stummfilm-Ära hatte die Musik eine wichtige Funktion, sie unterstützte die emotionale Grundstimmung der gezeigten Bilder. An ihrer Wichtigkeit hat sich auch zu Zeiten des Tonfilms nichts geändert, denn die Musik hat als stimmungsgestaltendes Element eine unmittelbare und teils enorme Wirkung auf den Zuschauer. So wird in der Verfilmung von Der Tod in Venedig die Musik dazu eingesetzt, die schwermütige, melancholische Stimmung der Novelle zu transportieren.

Meist begleitet die Filmmusik - gewissermaßen im Hintergrund - die Wahrnehmung und das Filmverstehen des Zuschauers. Idyllische Landschaftsaufnahmen werden von harmonischer, ruhiger Musik begleitet, ebenso kann aber auch mit Hilfe von Musik Spannung erzeugt werden.

Neben dieser narrativen Funktion, in der die Musik den emotionalen Eindruck einer Szene unterstützt oder zur Charakterisierung von Figuren herangezogen wird, wird sie hauptsächlich in deskriptiven Szenen eingesetzt wie beispielsweise Schiffs- oder Autofahrten.

Unterschieden wird die Quelle der Musik, ob sie im Bild zu sehen ist oder nicht. Die jeweilige Besonderheit wird in einem Beispiel aus Der Tod in Venedig deutlich. Indem der Zuschauer die russische Sängerin in der Schluss-Szene sieht, während sie das Wiegenlied von Mussorgsky singt, wird die Symbolik dieses Liedes sehr viel deutlicher.

Aschenbachs bevorstehender Tod wird noch spürbarer, da die Musik weiter in das Geschehen hinein gerückt ist. Dies ist nur ein Beispiel für die enorme Wirkung der Musik in Viscontis Verfilmung, eine detailliertere Beschreibung dieses filmischen Elements, folgt in Kapitel 5.2.1.

[...]


[1] Zitat: Thomas Koebner: Reclams Sachlexikon des Films. S. 350

[2] Zitat: Thomas Koebner: Reclams Sachlexikon des Films. S. 351

[3] Zitat: Franz-Josef Albersmeier: Einleitung: Von der Literatur zum Film. S. 29 u. 33

[4] Vgl. Monika Reif: Film und Text. S. 167

[5] Zitat: Rudolf Rach: Literatur und Film. S. 36

[6] Vgl. Stefan Wessendorf: Thomas Mann verfilmt. S. 16-19

[7] Vgl. Werner und Ingeborg Faulstich: Der Tod in Venedig. S. 120

[8] Vgl. Walter Hagenbüchle: Narrative Strukturen in Literatur und Film. S. 16

[9] Vgl. Rolf Fischer: Filmische Literaturdokumentation und –interpretation S. 22/23

[10] Vgl. Ursulina Pittrof: Der Weg der Rose vom Buch zum Film. S. 91

Fin de l'extrait de 31 pages

Résumé des informations

Titre
Von der Schrift zum Bild. Wie Literaturverfilmungen mediale Grenzen überwinden
Sous-titre
Anhand von Thomas Manns "Tod in Venedig" und der Romanverfilmung von Luchino Visconti
Université
University of Dusseldorf "Heinrich Heine"
Note
1,7
Auteur
Année
2005
Pages
31
N° de catalogue
V41538
ISBN (ebook)
9783638397797
ISBN (Livre)
9783638656108
Taille d'un fichier
570 KB
Langue
allemand
Annotations
Die Thematik wird anhand des Romans Tod in Venedig von Thomas Mann bzw. der gleichnamigen Verfilmung von Luchino Visconti veranschaulicht.
Mots clés
Schrift, Bild, Literaturverfilmungen, Grenzen
Citation du texte
Nicole Streich (Auteur), 2005, Von der Schrift zum Bild. Wie Literaturverfilmungen mediale Grenzen überwinden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41538

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