Platons Überlegungen im Bezug auf die Kunst, speziell auf die musische Kunst (Dichtung und Musik) sollen im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Von Interesse ist dabei, wie Platon die Kunst in seinem Staatsentwurf zu verankern gedachte. Er tat dies im Zusammenhang mit der Frage nach der Erziehung: in Buch II und III erörtert er, wie diese für die zukünftigen Krieger der Polis auszusehen hat. Ein wichtiger Teil dieser Überlegung ist der Status der Dichtung in dem idealen Staat. Diese Bestimmung soll aufgedeckt werden. Formuliert man eine solche Fragestellung, stößt man in der Philosophie Platons schnell auf einen Begriff, indem die Fragen nach dem Verhältnis zur Kunst und der politischen, sowie pädagogischen Dimension dieser subsumiert werden: die Mimesis.3 Dieser problematische und ambivalente Begriff wird mit seinen Assoziationen einen wesentliche Teil der Erörtertung der zentralen Fragestellung bestimmen. Als Thema ließe sich somit folgende Problemstellung formulieren: Dichtung und Erziehung in Platons Politeia – Deutung des Verhältnisses. Für das Vorgehen kann man nun einen groben Weg skizzieren. An den Anfang der Überlegungen soll ein kurzer Abriss der Forschungsgeschichte gestellt werden, um die Diskussionen innerhalb dieser kenntlich zu machen. Dem folgt eine Darstellung der Intentionen Platons in der Politeia. Im Anschluss daran wird die Erziehung der sogenannten Wächter aus Politeia 376c-398b erörtert, in deren Mittelpunkt die Bestimmung der Dichtung und der Mimesis steht. In einem abschließenden Kapitel soll eine Zusammenfassung der Erkenntnisse versucht werden, indem Platons Literaturverständnis in einer Theorie verdichtet wird. Dies folgt dem Ansatz von Stefan Büttner.4
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Stand der Forschung
- Die Intention in der Politeia
- Dichtung und Erziehung in Politeia II und III
- Der unethische Charakter der Dichtung
- Die Formen der Dichtung
- Dichtung und Erziehung im Staate Platons
- Abschließende Deutung: Platons revolutionäres Literaturverständnis
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, das Verhältnis von Dichtung und Erziehung in Platons Politeia zu untersuchen. Sie analysiert, wie Platon die Dichtung in seinen Idealstaat integrieren möchte und welche Rolle sie in der Erziehung der zukünftigen Krieger spielt.
- Die Bedeutung der Kunst in Platons politischer Philosophie
- Die Rolle der Dichtung in der Erziehung der Wächter
- Platons Kritik an der traditionellen Dichtung
- Die Mimesis als zentrales Konzept in Platons Poetik
- Die Entstehung einer neuen, philosophischen Dichtung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und skizziert den Stand der Forschung zum Verhältnis von Dichtung und Erziehung in Platons Politeia. Anschließend wird Platons Intention mit der Politeia dargestellt. Im Anschluss wird die Erziehung der Wächter in den Büchern II und III der Politeia erörtert, wobei die Bedeutung der Dichtung und die Mimesis im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse und einer Deutung von Platons revolutionärem Literaturverständnis.
Schlüsselwörter
Platon, Politeia, Dichtung, Erziehung, Mimesis, Kunst, Philosophie, Politik, Idealstaat, Wächter, traditionelle Dichtung, philosophische Dichtung.
- Quote paper
- Erik Fischer (Author), 2005, Dichtung und Erziehung in Platons "Politeia" - Deutung des Verhältnisses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41541