Während die Begriffe „Babypause“ und „Erziehungsurlaub“ zeigen, dass ein gesellschaftliches Bewusstsein im Hinblick auf die enormen Anforderungen der „Familienarbeit“ heute kaum vorhanden ist, klingt in der folgenden Aussage von vor knapp 90 Jahren Gegenteiliges an: „So wie dieser Mann ist, möchte ich, daß meine Kinder seien. Es wäre eine wunderbare Verschmelzung von Liebe und Muttergefühl, es entspräche ganz dem Welt- und Lebenszweck der Frau und ihres Sinnentriebs.“ Die Autorin Martha Martius sieht ihre gesellschaftliche Funktion einzig und allein in ihrer Rolle als Ehefrau und vor allem als Mutter und schildert damit ein ganz anderes ideales Mutterbild als wir es heute allgemein haben. Und dass sie es so emphatisch öffentlich äußert, deutet auf die Übereinstimmung mit den damaligen gesellschaftlichen Grundsätzen hin. Nun wird an diesem ersten Zitat schon deutlich, dass die Frauen nicht einheitlich unter der ihnen von der Gesellschaft angetragenen Rolle litten, was für uns heutzutage schwer nachvollziehbar ist. In Zeiten, in denen staatliche Aufrufe nach mehr Nachwuchs für Deutschland nichts Ungewöhnliches sind und in denen immer mehr Frauen ihre Ohren entweder gänzlich davor verschließen oder zumindest die Mutterschaft statt den Kinderwagen lange vor sich her schieben, scheint es besonders reizvoll, dieses Thema unter der damaligen Perspektive zu beleuchten. Meine eigene derzeitige Schwangerschaft veranlasst mich zusätzlich, die Wandlung des im damaligen Deutschland gesellschaftlich lancierten Modells der „Mütterlichkeit“ in dieser Arbeit zu untersuchen. Dies wird anhand von Publikationen der Zeitschrift „Die Frau“, zu der im folgenden Kapitel Näheres erläutert wird, geschehen. Der Zeitraum der Betrachtung wird eingegrenzt auf die Periode zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg (Weimarer Republik), da diese Phase in der Rückschau auf Grund massiver wirtschaftlicher Probleme und notwendiger politischer Neuorientierungen als eine sehr unruhige und unbeständige gewertet werden kann. Gerade in solchen Stadien der Geschichte kann es als wahrscheinlich angenommen werden, dass die Besinnung der Menschen auf Werte und Normen besonders deutlich zu Tage tritt.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung: Gegenstand und Fragestellung der schriftlichen Hausarbeit sowie die methodischen Schritte ihrer Anfertigung
- 1.1 Fragestellung und Eingrenzung des Themas
- 1.2 Quellen- und Literaturauswahl
- 1.3 Methodisches Vorgehen
- 2.0 Hauptteil: Mütterlichkeit in der Weimarer Republik
- 2.1 Die Ausgangssituation
- 2.1.1 Der BDF als strategisches Bündnis der ersten Frauenbewegung
- 2.1.2 „Die Frau“ als Publikationsorgan des BDF
- 2.2 Die Weimarer Republik - Ideologische Konstruktionen von Mutterschaft in der Zeitschrift „Die Frau“
- 2.2.1 Quantitative Auswertung der Beiträge über Mütterlichkeit
- 2.2.2 Qualitative Auswertung ausgewählter Beiträge
- 2.1 Die Ausgangssituation
- 3.0 Schluss: Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion des Mutterbildes in der Zeitschrift „Die Frau“ während der Weimarer Republik (1918-1933). Ziel ist es, zu analysieren, ob dieses Bild einheitlich war oder sich im Laufe der Zeit veränderte und welche ideologischen Grundlagen diesem zugrunde lagen. Die Arbeit konzentriert sich auf die bürgerliche Frauenbewegung, da „Die Frau“ deren Publikationsorgan war.
- Das Mutterbild in der Zeitschrift „Die Frau“ (1918-1933)
- Ideologische Konstruktionen von Mütterlichkeit in der Weimarer Republik
- Die Rolle des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF)
- Quantitative und qualitative Analyse der Beiträge
- Entwicklung und Wandel des idealen Mutterbildes
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Einleitung: Gegenstand und Fragestellung der schriftlichen Hausarbeit sowie die methodischen Schritte ihrer Anfertigung: Die Einleitung beschreibt die Forschungsfrage, die sich mit der Konstruktion des Mutterbildes in der Zeitschrift „Die Frau“ zwischen 1918 und 1933 auseinandersetzt. Sie grenzt das Thema zeitlich auf die Weimarer Republik ein und begründet diese Wahl mit den gesellschaftlichen Umbrüchen dieser Periode. Die Autorin erläutert ihren methodischen Ansatz, der auf der Auswertung von Beiträgen aus der Zeitschrift „Die Frau“ basiert, und definiert den Begriff „Ideologie“ im Kontext ihrer Arbeit. Sie erklärt die Auswahl der Quellen und Literatur, wobei sie die Begrenzungen der Quellenbasis aufgrund der Zugehörigkeit der Zeitschrift zur bürgerlichen Frauenbewegung hervorhebt.
2.0 Hauptteil: Mütterlichkeit in der Weimarer Republik: Der Hauptteil untersucht die ideologischen Konstruktionen von Mutterschaft in der Zeitschrift „Die Frau“. Er beginnt mit der Darstellung der Ausgangssituation, indem er den Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF) und dessen Publikationsorgan „Die Frau“ als wichtige Akteure der bürgerlichen Frauenbewegung beschreibt. Im Anschluss daran analysiert der Hauptteil die Beiträge der Zeitschrift zum Thema Mütterlichkeit sowohl quantitativ als auch qualitativ, um das vorherrschende Mutterbild und dessen eventuelle Veränderungen im untersuchten Zeitraum zu rekonstruieren. Der Fokus liegt auf der Identifizierung der ideologischen Grundlagen dieser Konstruktionen.
Schlüsselwörter
Mütterlichkeit, Weimarer Republik, Ideologie, Frauenbewegung, „Die Frau“, Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF), bürgerliche Frauenbewegung, quantitative Analyse, qualitative Analyse, Mutterbild.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Mütterlichkeit in der Weimarer Republik
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Konstruktion des Mutterbildes in der Zeitschrift „Die Frau“ während der Weimarer Republik (1918-1933). Im Mittelpunkt steht die Analyse, ob dieses Bild einheitlich war oder sich im Laufe der Zeit veränderte und welche ideologischen Grundlagen dem zugrunde lagen. Der Fokus liegt dabei auf der bürgerlichen Frauenbewegung, da „Die Frau“ deren Publikationsorgan war.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Hauptquelle der Arbeit ist die Zeitschrift „Die Frau“, das Publikationsorgan des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF). Die Arbeit weist jedoch auch auf die Limitationen dieser Quelle hin, da sie die Perspektive der bürgerlichen Frauenbewegung widerspiegelt und andere Sichtweisen möglicherweise nicht repräsentiert.
Welche Methode wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet eine kombinierte quantitative und qualitative Analyse der Beiträge in der Zeitschrift „Die Frau“. Die quantitative Analyse zählt die Beiträge zum Thema Mütterlichkeit, während die qualitative Analyse ausgewählte Beiträge detailliert untersucht, um die ideologischen Konstruktionen von Mutterschaft zu identifizieren.
Welche Fragestellung wird untersucht?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie das Mutterbild in der Zeitschrift „Die Frau“ konstruiert wurde und ob und wie es sich im Laufe der Weimarer Republik verändert hat. Die Arbeit untersucht die ideologischen Grundlagen dieser Konstruktion und ihren Kontext innerhalb der bürgerlichen Frauenbewegung.
Welche Rolle spielt der Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF)?
Der BDF ist ein zentraler Akteur in der Hausarbeit, da „Die Frau“ dessen Publikationsorgan war. Die Arbeit untersucht den BDF als strategisches Bündnis der ersten Frauenbewegung und seine Rolle bei der Gestaltung des Mutterbildes in der Weimarer Republik.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analyse der Beiträge in der Zeitschrift „Die Frau“. Sie zeigt auf, welches Mutterbild dominant war, wie es sich möglicherweise im Laufe der Zeit verändert hat und welche ideologischen Grundlagen diesen Konstruktionen zugrunde lagen. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt die Forschungsfrage, die Methodik und die Quellen. Der Hauptteil analysiert die Konstruktionen von Mütterlichkeit in der Weimarer Republik anhand der Zeitschrift „Die Frau“. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und zieht ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Mütterlichkeit, Weimarer Republik, Ideologie, Frauenbewegung, „Die Frau“, Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF), bürgerliche Frauenbewegung, quantitative Analyse, qualitative Analyse, Mutterbild.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Mensing (Autor:in), 2005, Mütterlichkeit in der Weimarer Republik. Die ideologischen Konstruktionen von Mutterschaft in der Zeitschrift "Die Frau" zwischen 1918 und 1933, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41551